Sonntag, 17. Dezember 2017

Game Review: South Park - Die rektakuläre Zereißprobe

Genre: RPG
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Ubisoft
Developer: Ubisoft
USK: Freigegeben ab 16 Jahren
Release: 17. Oktober 2017
Spielzeit: 15 - 20 Stunden

South Park - Der Stab der Wahrheit schlug ein in die Gaming-Community und auch ich zähle dieses Werk zu einen der derbsten, lustigsten und besten Spielen, seiner damaligen Zeit. Nun kommt mit "Die rektakuläre Zerreißprobe" der Nachfolger in die Ladenregale. Kann der zweite Teil qualitativ an seinen Vorgänger anknüpfen?

Wir befinden uns, wie soll es auch anders sein, in South Park und sind das neue Kind, welches sich im ersten Teil so mühevoll die Krone erobert hat.
Dies scheint nun allerdings nicht mehr zu zählen, denn wir wandern vom Fantasy-Genre in die Superhelden-Franchises. Dabei haben sich unsere Superhelden in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt - Coon and Friends vs. Freedom Pals. Gerade jetzt erschüttert eine Verbrechenswelle South Park und immer mehr Katzen verschwinden...

Ganz nach Rollenspiel-Manier leveln wir unseren Charakter, setzen Artefakte zur Tributssteigerung ein und wählen Klassen aus. Dabei werden Kämpfe rundenbasiert, meist auf der Straße ausgefochten, was dazu führen kann, dass der Kampf unterbrochen werden muss, wenn ein Auto vorbeifährt. Sowohl Raisin-Girls, als auch Krebsmenschen und Ninjas wollen uns an den virtuellen Kragen. In der Geschichte direkt kann schon einmal etwas Überraschendes im Kampf auftauchen, wie von einer Gottheit in einer bestimmten Zone gefressen werden oder von einer korpulenten Stripperin durch den Club gejagt werden.

South Park ist genauso wie die Serie voll mit Rassismus, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus und vielerlei weiteren Scherzen, die weit unter der Gürtellinie liegen. Wer dies nicht mag, sollte die Finger von diesem Spiel lassen. Die Hintergrundgeschichte des Helden wird anhand eines interaktiven Comics gebildet, welcher von Superhelden-Klischees nur so trieft. Coonstragram und Furzwitze - eine Mischung aus Gesellschaftskritik und einfachen Witzen. Selbst Minispiele tauchen auf und so können wir nicht nur einen abseilen, sondern auch einen Lapdance vollführen und Hacking betreiben.

Für Sammelwütige lassen sich Erinnermich-Beeren, Yaoi-Bilder von Tweek und Craig sammeln und Plakate eines Stand-Up-Comedian aufhängen. Um an diese bestimmten Stellen heranzukommen, müssen Rätsel gelöst werden und Hindernisse überwunden werden. So ist überall in South Park Lava in Form von roten Legos verteilt, welche sich nur mit der Fähigkeit eines Verbündeten beseitigen lassen.

Hört sich alles eigentlich ganz gut an - trotzdem hatte ich meine Probleme mit dem Spiel. Klar wird das Fantasy-Genre nicht mehr benutzt, welches ich als irgendwie runder empfand, aber dies ist nicht der einzige Kritikpunkt. Viele Sachen wurden recycelt und in die Superheldenwelt geschmissen. Richtige Schocker und Innovationen wie im ersten Teil, sind für mich ausgeblieben. Vielleicht liegt dies daran, dass beim ersten Spiel mehr Material aus den Fernsehstaffeln verwurstet werden konnte, während hier eher eine schwache Staffel herhalten musste?

Fazit

Ein schwächerer, zweiter Teil, der trotz der ausbleibenden Innovationen Spaß macht, aber niemals an seinen Vorgänger heranreichen kann. Schade.