Sonntag, 10. Dezember 2017

Game Review: A Rose in the Twilight

Genre: Jump&Run
Gespielte Plattform: Steam
Publisher: NIS America, Inc.
Developer: Nippon Ichi Software, Inc.
USK: keine Angabe
Release: 11. April 2017
Spielzeit: 4 -5 Stunden

Ein kleine Mädchen erwacht in einem Dungeon. Auf ihrem Rücken wächst ein gigantischer Dorn mit einer Rose dran. Das Wichtigste ist für sie nach Hause zu kommen und aus diesem schrecklichen Dungeon zu fliehen. Doch auf ihrem Weg muss sie für jeden Fortschritt einen grauenhaften Blutzoll zahlen. Die Blutmagie der Dornen bleibt mysteriös - wie gelangten sie in diese Welt und ist sie noch zu retten?

Mit der Rose auf unserem Rücken können wir nicht nur die Erinnerungen aus Blutstropfen ziehen, die wirklich wunderschön in einer Art Theater dargestellt werden, wir können mit der Kraft des Blutes auch Gegenstände, wie Steine bewegen, in dem wir sie mit Blut füllen. Hört sich zwar barbarisch an, ist dank des Grafikstils, der in einem verniedlichten Anime-Stil gehalten ist, allerdings eher mysteriös und nicht gruselig.

Die Welt, welche voller Dornen ist, scheint uns nicht gerade freundlich gegenüberzutreten und Tode sind unvermeidlich - zum Glück gibt es Speicherpunkte. Manchmal kann man nicht richtig einschätzen, ob man nur hingefallen ist oder ob der Tod einen ereilt hat. Das Hinfallen ist schon recht niedlich dargestellt und es lässt die Figur des kleinen Mädchens tollpatschig wirken. Unterwegs treffen wir auch einen Freund, der so groß ist, wie ein riesiger Fels. Er lässt sich ebenfalls steuern und macht das Gameplay etwas abwechslungsreicher - Rätsel können nur mit ihm gelöst werden. Keine Aufgabe ist unlösbar, ein bisschen hat mich der ganze Rätselspaß an Limbo erinnert.

Bluterinnerungen - ein Abbild des Todes der Person, die an dieser Stelle verstorben ist oder vielleicht auch die Erinnerungen unser Protagonistin? Meist sind sie ziemlich brutal, obwohl nichts explizit dargestellt wird und man in dem Schwarz/Rot-Schatten Stil nicht allzu viel erkennen mag. Die Handlung scheint morbider zu werden und gleichzeitig undurchsichtiger. Immer wieder springt das kleine Mädchen in den Freitod mit Guillotine oder Strick um neue Bereiche zu erschließen. Die Geschichte erschließt sich meiner Meinung nach nur, wenn man in das Tagebuch der kleinen Prinzessin schaut. Es macht jedoch Spaß, sich alles selbst herauszusuchen - Bücher muss man ja so oder so suchen.

Orientieren muss sich der Spieler eher selbst, denn die Karte ist echt für den Müll.

Relativ still klingt der Soundtrack in den Ohren - so können Umgebungsgeräusche ihre volle Pracht entfalten. Dann wiederum in Schlüsselszenen werden sanfte Klänge eingespielt, die eine dichte Atmosphäre schaffen. Vom Dungeon in ein Schloss und dann doch in einen Garten hinüber zur Bibliothek - mit einer Gießkanne kann man sogar Wasser in Blut verwandeln. Immer wieder lernt und entdeckt man neue Dinge. Gemälde lassen sich mit Blut malen… wie einen Zwillingshasen.

Zwei Bosskämpfe - zwei unterschiedliche Endings - nicht schlecht. Dennoch fehlte mir etwas die Abwechslung, da sich die Geschichte auch erst nach zwei bis drei Stunden entwickelt.

Fazit

Ich bin hin und her gerissen - mal ist das Spiel abwechslungsreich, dann wiederholen sich die Rätsel - mal ist es niedlich und dann kommen wieder die brutalen Todesarten. Mal möchte ich drei Pixelherzen geben - dann wieder vier. A Rose in the Twilight ist ein mysteriöses Spiel mit einer schrecklich guten Geschichte, welches leider etwas an der Kommunikation mit dem Spieler vermissen lässt.