Sonntag, 3. Dezember 2017

Game Review: The Legend of Zelda - Breath of the Wild

Genre: RPG
Gespielte Plattform: Switch
Publisher: Nintendo
Developer: Nintendo
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 03. März 2017
Spielzeit: 100 - 200 Stunden

Es ist soweit - ich habe endlich The Legend of Zelda - Breath of the Wild beendet. Ja, ich habe durch die Umstände etwas länger gebraucht, aber nun ist Ganons Verheerung versiegelt und Hyrule gerettet. Da ich nur einen "Angespielt"-Artikel geschrieben habe, wollte ich nun ein Endfazit ziehen…

Zwiegespalten stehe ich diesem Spiel gegenüber - als das beste Zelda kann ich es einfach nicht bezeichnen. Für mich sind viele Ableger der Serie definitiv spaßiger als Breath of the Wild. Denn mir fehlte etwas entscheidendes - das typische Feeling eines Zelda-Spiels.

Dungeons sind zahlreich vorhanden - erst hatte ich die Meinung, dass ich lieber große Dungeons mit guten Rätseln gehabt hätte, als die über 100 Schreine, die aus kleinen Rätseln, einer Kraftprobe oder aus reinen Segensschreinen bestehen. Allerdings sind die vier Titanen nicht nur groß, sondern auch ganz schön kniffelig. An den Schreinen ändert das jedoch nichts - manchmal durchdacht, manchmal langweilig. Vielleicht wäre da weniger, aber mit mehr Liebe zum Detail besser gewesen.

Detailreich und dann wieder detailarm ist die Welt von Breath of the Wild. In den Städten strotzt nur alles so vor Lebhaftigkeit - die Häuser sind liebevoll eingerichtet. Selbst unser eigenes Haus in Hateno ist nach dem letzten Ausbau hübsch anzusehen. Besonders gefallen hat mir die Gerudo-Wüste, die endlich mal genug beleuchtet wird. Ansonsten ist die Welt abseits der bewohnten Gebiete leer, vielleicht findet man einen Krog oder einen Leunen, der etwas Wichtiges bewacht, aber die weiten Grasebenen oder Bergketten sind nunmal leer. Da helfen auch die Namen als Eastereggs nicht…

Tränen traten mir in die Augen, als ich den verlorenen Wald betrat. Endlich kam bei mir das Gefühl eines Zelda-Spiels auf! Nostalgie, Atmosphäre - einfach herrlich! Leider war dies die einzige Stelle in der dies geschah. Leere Openworld killt nunmal die Atmosphäre. Schade.

Einer Melonensüchtigen Wildbeeren bringen, damit ein kleines Mädchen ihren Garten anlegen kann, der Liebesteich, Kilton der Nachtverkäufer, ein kochendes Mädchen in Kakariko, ein singender Orni namens Kashiwa, Hühner einsammeln, Drachen befreien, Blutmond, die achte Kriegerin, Vaii will Vooi, Schildschlittern, Cocolint und sogar eine Hochzeit kann man miterleben - natürlich gibt es als Kontrastprogramm - bringe mir Item X oder liefere Item Y. Kochen macht auch Spaß. Feenquellen, mit außergewöhnlichen Feen und Türme erklimmen um die Karte freizuschalten…

Erinnerungen einsammeln, Titanen befreien und alles schön garniert mit fulminanten Cutszenes. Link und vor allem Zelda bekommen in diesem Teil eine ganz eigene Charaktertiefe, die mich nicht nur überrascht, sondern auch sehr gefreut hat. Mipha, Daruk, Urbosa und Revali sind ebenfalls gut designt und sorgen für emotionale Momente. Verschiedene Rüstungen für unterschiedliche Wetterlagen - passt alles gut ins Gesamtbild.

Über den Soundtrack in einem Zelda-Spiel brauchen wir uns gar nicht zu unterhalten - ist und bleibt große klasse. Selbst die deutsche Synchronisation ist solide. Grafisch ist das Spiel auch erste Sahne. Kampfsystem ist intuitiv, schließlich lassen sich Hinox, Moldora und Iwarok gut erledigen, während die Yiga unglaublich nervig sind und die Extrafunktionen des Shiekah-Steins, wie Bomben und das Fotomodul sind super. Mit Amiibos kann man neue Outfits, Waffen, einen Wolf oder sogar Epona freischalten. Erst fand ich das Waffensystem, dass Waffen kaputt gehen, echt doof, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran.

Fazit

Ein schickes Spiel, welches neue Wege gehen will, bei den Cutszenes punktet, dann doch an Atmosphäre aufgrund der leeren, offenen Spielwelt einbüßt.