Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Square Enix
Developer: Eidos Montreal & Crystal Dynamics
USK: Freigeben ab 16 Jahren
Release: 14. September 2018
Spielzeit: 26 Stunden
Die epischsten Geschichten finden irgendwann einmal ein Ende. Frodo wirft den Ring in den Schicksalsberg, Geralt erschlägt seinen letzten Waldschrat und Lara Croft erreicht nun auch in der Reboot Trilogy mit Shadow of the Tomb Raider das Ende dieser Vorgeschichte. Während Tomb Raider und Rise of the Tomb Raider für mich schon wieder viel zu lange zurückliegt und ich mich kaum erinnern kann, werfen wir einen Blick auf den dritten und finalen Teil…
Nachdem Lara in einem antiken Grab einen Dolch entwendet hat und damit unfreiwillig das Ende der Welt heraufbeschwört, sollte der Dolch nicht zur Büchse der Pandora gebracht werden, machen wir uns mit Lara und ihrem Freund Jonah auf nach Peru bzw. Mexiko.
Gleich vorweg also der größte Knackpunkt des Spiels - die Geschichte. Während alles nur vor sich hinplätschert, dann aber wieder in einem Action-Feuerwerk untergeht, so werden die Schwächen der Geschichte nur allzu deutlich klar. Charaktere sind zwar sympathisch, bleiben aber kaum im Gedächtnis. Selbst als Schicksalsschläge die Geschichte trüben, bauen sich keine großen Emotionen auf. Meine höchste Gefühlsregung kam am Ende auf, als es ein Easteregg mit dem Butler vom zweiten Teil gibt - sagt schon alles.
Grafisch gibt es kaum etwas zu meckern, selbst wenn die Kritik aufkam, dass sich der Hauptteil der Handlung nur im Dschungel abspielt. Mich hat dies nicht einen Moment gestört, da dies Setting durch Sequenzen, wie das Fest zu Ehre der Toten am Anfang oder einen Rückblick in Laras Jugend aufgelockert wird. Besonders witzig fand ich die Option, dass man Lara den alten Look mit den dreieckigen Brüsten verpassen kann. Kleidungen können nämlich nicht nur gewechselt werden, sondern müssen es an einigen Stellen, da sonst zum Beispiel die Dorfbewohner von Paititi nicht mit uns reden.
Im Dorf haben wir einiges zu tun, obwohl die wenigsten Nebenquest wirkliche Glanzstücke sind. Neben der Aufklärung eines Mordes und dem Anhören von Schicksalen, damit man die verwetteten Würfel wiederbekommt, kann man allerdings auch Alpakas streicheln - großer Bonuspunkt!
Jetzt habe ich so viel gemeckert, dabei ist Shadow of the Tomb Raider ein ausgezeichnetes Spiel und das hat einen Grund - das Gameplay. Ich fand die Steuerung geschmeidig und nie unfair, wenn ich mal offensichtlich daneben sprang. Krypten und Gräber sind abwechslungsreich und atmosphärisch gestaltet, sodass mir nie langweilig geworden ist. Zugegeben hat mich das Backtracking genervt, wenn ich die entsprechende Ausrüstung noch nicht hatte, aber zum Glück gibt es die Schnellreise.
Schön ist, dass man seinen eigene Stil wählen kann, wie man das Spiel bestreiten möchte - lässt man alles auf normal, so wie die Rätsel oder macht man die Kämpfe einfacher? Es bleibt dem Spieler selbst überlassen. Leider ist die KI der Gegner nicht gerade gut und so laufen sie ziellos umher und sehen eine relativ offensichtlich Lara an einer zugewucherten Wand nicht. Schleichen bringt trotzdem etwas Spannung auf und der Kampf mit dem Jaguar war ganz großes Kino!
Rätsel sind immer gut gelungen und die fiesen Todessequenzen zaubern eine Gänsehaut auf die Arme. Der Skillbaum ist solide und besonders die Möglichkeit die Kapazität der Lunge beim Tauchen zu erhöhen, hat mir in engen Tauchpassagen den Hintern gerettet. Crafting funktioniert einfach und ohne viel Schick Schnack.
Fazit
Ein wundervolles Tomb Raider, welches leider seine Schwächen in der Story hat, diese aber mit einem fabelhaften Gameplay wett macht.
