Dienstag, 14. Mai 2019

Game Review: Octopath Traveler

Genre: JRPG
Gespielte Plattform: Switch
Publisher: Square Enix
Developer: Square Enix
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 13. Juli 2018
Spielzeit: 50+ Stunden

Da der Moep0r so begeistert war, musste ich mir auch Octopath Traveler holen, denn wer schon Ahnung von Bravely Default und Secret of Mana hat, der kann nicht falsch liegen. Also ein klassisches JRPG für die Switch von Square Enix - da sind ja eigentlich alle Komponenten für ein gutes Spiel gegeben, oder?

Gestartet wird mit einem Helden, den wir uns aus acht verschiedenen Personen aussuchen können. Ich persönlich habe mich für die Priesterin Ophelia entschieden, da die Person bis zum Ende ihrer Geschichte in der Gruppe bleibt und nicht gewechselt werden kann. Außerdem braucht man in jeder Gruppe einen Heiler.

Flammhuld - die Stadt mit der riesigen Kathedrale und Ophelia’s Zuhause. Long Story Short - Ophelia geht auf Pilgerreise um die heilige Flamme wieder zu entfachen. Aber ich will gar nicht so viel über Ophelia reden, denn schließlich haben wir noch sieben andere Charaktere.

Cyrus ist ein Gelehrter, der nachdem ihm eine Affäre angedichtet wird, sich auf Feldstudie begibt und ein schwarzmagisches Buch sucht. Olberic war mal Ritter im untergegangenen Königreich Homburg und will den Verrat an seinem König aufdecken. Tressa ist Händlerin und geht auf Reisen, nachdem sie ein geheimnisvolles Tagebuch geschenkt bekommt. Alfyn will nur seine Fähigkeiten als Apotheker weiterbilden und gerät dabei oft in moralische Zwickmühlen. Therion ist Dieb und muss wegen seiner flicken Hände bei der Familie Ravus Drachensteine suchen. H’aanit ist Jägerin und macht sich Sorgen, weil ihr Meister das gefährliche Monster Rotauge jagt.

Doch kommen wir zur wohl beeindruckendsten Geschichte, nämlich die der Tänzerin Primrose. Ich war erstaunt, wie erwachsen mit den doch recht heftigen Thema der Prostitution umgegangen wird. Getrieben von Rache an den Mördern ihres Vaters versucht sie aus den Fängen eines gewaltbereiten Mannes zu fliehen und deckt dabei noch mehr Abgründe auf. Einige Entwickler hätten daraus die Geschichte für ein ganzen Spiel gemacht, hier ist es nur ein Teil von Acht.

Da kommen wir zum Knackpunkt - nicht nur, dass die Storys sich qualitativ sehr unterschiedlich verhalten, sie sind auch so gut wie gar nicht verknüpft. Erst am absoluten Ende, welches man nur erreichen bzw. den Dungeon erst öffnen kann, wenn man schon fast utopische Vorbereitungen trifft, lässt sich ein Zusammenhang erkennen. Hätte man besser machen können - Potenzial verschenkt.

Bei einem JRPG gibt es natürlich auch Kämpfe - eine Zeitleiste zeigt uns die nächste Runde an und wann wer an der Reihe ist. Jeder Gegner hat mindestens 2 Anfälligkeiten, die uns ermöglichen den Schildwert zu senken und einen Bruch herbeizuführen. Dann heißt es richtig draufkloppen. Nur vier Mitglieder darf die Gruppe haben, dann ist es gut, dass wir in Schreinen Zweitklassen finden. Um das Grinding kommt man allerdings nicht drum herum.

Wunderschön ist nicht nur der melancholische bis stimmungsvolle Soundtrack, sondern auch der Grafikstil, der von 16-Bit-Sprites auf einem glitzernden Pop-Up-Buch lebt. Einer der besten Grafikstile, die ich in meiner Ästhetik je gesehen habe. Da fallen die Schlachlevel kaum noch auf und das der Ruf sich senkt, weil man jemanden analysiert, naja, beim Klauen verstehe ich das ja.

Fazit

Ein so tolles JRPG, dass es auf meiner Lieblingsspielliste landet und da wahrscheinlich auch nicht mehr herunter zu bekommen ist.