Samstag, 20. April 2019

Game Review: The Division 2

Genre: Loot-Shooter
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Ubisoft
Developer: Massive Entertainment
USK: Freigeben ab 18 Jahren
Release: 15. März 2019
Spielzeit: 39 Stunden

Mal wieder hat ein Spiel nicht die besten Voraussetzungen für mich. Ein Lootshooter, der außerdem der Nachfolger von einer meiner ersten, enttäuschenden Rezensionen ist. Zu The Division 1 konnte ich wenig Gutes sagen und ich habe die Befürchtung mir nach der Pleite mit Anthem wieder einen nichts sagenden Lootshooter ans Bein gebunden zu haben. Aber schauen wir uns das Ganze erst einmal an und ich versuche meine Aversion gegenüber diesem Genre im Zaum zu halten…

Vorweg ein paar Infos: Ich habe mit meiner Crew zusammen auf der Playstation 4 gespielt. Also wollten wir in einer Gruppe von fünf Spielern losziehen. Leider war das nicht so einfach, denn das Betreten von einer Sitzung von Freunden war nicht immer möglich. Wenn wir es nach über einer Stunde mal geschafft haben, dann blieb die Verbindung allerdings konstant. Diese Probleme hatten wir an mehreren Tagen. Zweimal ist mir das Spiel abgestürzt bzw. eingefroren.

Nachdem wir im Winter in New York herumgelaufen sind, so geht es mit dem zweiten Teil nach Washington DC ein halbes Jahr später. Die Dollar-Grippe hat auch hier gewütet und wir müssen als Mitglied der Division Zivilisten schützen, Ressourcen verwalten und den wiederwertigen Hyänen, also Plünderern Einhalt gebieten.

Kommen wir gleich zu dem Kritikpunkt Nr. 1 für mich in fast jedem Videospiel - die Geschichte. Vergesst es, Lootshooter haben meist keine richtige Geschichte. Es wird krampfhaft versucht mit den blassen Charakteren Emotionen aufzubauen, dabei vergeht aber alles nur in Klischees. Selbst die holographischen Sequenzen, die erzählerisch etwas bewirken sollen, erscheinen unwichtig. Von den Cutszenes fange ich erst gar nicht an, denn ich habe selten so etwas Liebloses gesehen.

Mimimimi, ein Lootshooter ist doch nicht für Geschichten da! Ist ja gut, machen wir weiter mit dem Gameplay. Schon im ersten Teil hat es mir gefallen die Basis auszubauen - hier steht uns nichts Geringeres als das Weiße Haus zur Verfügung. Schön fand ich auch, dass sich Kontrollpunkte erobern lassen, die man allerdings auch wieder an die Feinde verlieren kann, wenn man diese vernachlässigt.

Ressourcen sammeln und sich ewig wiederholende Quest. Warum müssen die Quests immer alle so austauschbar und langweilig sein? Zugegeben ist das Gefühl der Waffen geschmeidig und ich mag es auch, dass man sich verschiedene Fähigkeiten/Gadgets aneignen kann, sodass man zum Beispiel eine Drohne hat. Aber wenn plötzlich ein Gegner hinter mir spawnt, dann ist das nicht unbedingt cool. Dabei ist die KI echt nicht von schlechten Eltern.

Gegnergruppen oder andere Spieler in einer der Darkzones zu unterschätzen, lass ich mir gerne ankreiden, aber nicht, wenn Gegner aus dem Nichts aus der Richtung auftauchen, die man gerade freigeräumt hat. So lässt sich keine Strategie im Kampf aufbauen. Markierungen für andere Mitspieler lassen sich ebenfalls nicht machen. So bequem wie in Apex den Mitspielern mitteilen, wo sich etwas befindet - Fehlanzeige!

Die Welt soll aber so lebendig sein und die Grafik erst! Quatsch - die Welt von RDR2 und Witcher 3 ist lebendig. Vielleicht haben mich diese Erwartungen in die Enttäuschung geführt. Versteht mich nicht falsch, ich finde es fantastisch, dass die NPCs oft ihren eigenen Sachen nachgehen, aber sie bleiben halt einfach blass. Die vielen Details konnte ich kaum sehen, denn die dreckige von Müll nur so überquellende Welt konnte mich kaum gefangen nehmen. Dann buggt sich wieder ein NPC fest, die Grafik ist schwammig, wenn die Texturen überhaupt mal laden. Angeblich soll dies auf dem PC besser sein, vielleicht haben da die Spieler auch keine Tonaussetzer. Ich möchte die Details mögen, aber ich hänge mich an den ganzen anderen Sachen auf.

Ist man dann endlich im Endgame, wenn man sich durch die repetitiven Quests gearbeitet hat, dann dreht sich das Spiel. Mit Level 30 offenbart sich eine neue Welt, denn die Black Tusk übernehmen einfach alles! Stützpunkte müssen eingenommen werden, damit der Weltrang erhöht wird und das alles mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad! Lootspirale greift fantastisch und jeder, der Lootshooter gut findet, wird hier glücklich werden. Der beste Lootshooter zum Release. Davon kann sich Anthem eine Scheibe abschneiden.

Microtransactions sind vorhanden, allerdings nur für Gesten und kosmetische Items.

Fazit

Ich mag keine Lootshooter, aber wenn es einer sein muss, dann bitte The Division 2. Mehr Content als andere Genre-Vertreter zum Release mit ein paar Problemen, die mit Sicherheit behoben werden.