Samstag, 29. Juni 2019

Game Review: Yo-Kai Watch 3

Genre: RPG
Gespielte Plattform: 3DS
Publisher: Nintendo
Developer: Level-5
USK: Freigeben ab 0 Jahren
Release: 07. Dezember 2018
Spielzeit: 71 Stunden

Kaum mit einem anderen Spiel habe ich so viele Monate verbracht und mich dabei so abgemüht, wie es bei Yo-Kai Watch 3 der Fall war. Dabei ist der dritte Teil der Reihe, die ich sonst sehr in den Himmel gehoben habe, keinesfalls schlecht, aber er macht viele Sachen halt einfach nicht gut. Liegt das daran, dass er bei uns in Europa in einer Edition erschienen ist, anstatt in Sushi und Tempura? Liegt es daran, dass er im Dezember statt im April erschienen ist?

Wie ich bereits in der Einleitung schrieb, sind in Japan jeweils zwei Editionen erschienen, wie es bei uns beim zweiten Teil der Fall war. An sich finde ich es nicht uncool eine Gesamtedition zu haben und mich nicht entscheiden zu müssen. Yo-Kai Watch 3 am selben Tag, wie Super Smash Bros Ultimate auf den Markt zu bringen, war bestimmt keine gute Idee, wenn man die Verkaufszahlen ansieht. Ein Spiel, welches meist in den Sommerferien spielt, sollte man vielleicht auch lieber wieder in den April packen oder gleich ganz in die Sommerpause.

Aber genug davon und wenden wir uns dem Spiel zu. Diesmal gibt es nämlich gleich zwei Geschichten, die wir zeitgleich spielen um Schlüsselereignisse auszulösen. Nathan ist nach Amerika gezogen mit seiner Familie und hat gleich alle Yo-Kai Medaillen beim Umzug verloren, obwohl Whisper und Jibanyan ihn selbstredend begleiten. Was japanische Geister in Amerika zu suchen haben? Fragt mich nicht. Eine neue Protagonistin nimmt dafür seinen Platz in Lenzhausen ein - Erika. Zusammen mit dem Yo-Kai Usapyon gründet sie eine Detektei um allen Geheimnissen auf die Spur zu kommen.

Während Nathan erst ein paar Startprobleme hat und einen Yo-Kai braucht um die Sprachbarriere zu überbrücken, machen wir mit Erika das Nerdeck unsicher. Von Raketen, den süßen Sailors und Myrko, Einkaufen in einem Zombieladen, ein Zirkus, Flossbauen mit Materialen aus dem tiefen Wald, Parallelwelten, das Hazeltine Anwesen, eine Cowboystadt mit fruchtiger Milch und schließlich New Yokai City - es gibt so viel zu entdecken und die Story könnte so spannend und unterhaltend sein. Alles ist so furchtbar in die Länge gezogen und wird von unzähligen Laufwegen unterbrochen, die manchmal auf unbekannte Weise noch nicht einmal mit den Portalexen abgekürzt werden können.

Dabei ist das Spiel vollgepackt mit Humor - Munkler und Skepty vom FBI versuchen den mysteriösen Y-Files auf den Grund zu gehen, die wir meist mit unserem amerikanischen Kumpel Mac vor ihnen lösen. Steve Jaws, der Gründer der Yopple GmbH, der die Yo-Kai Watch erfunden hat, bekommt seine Anspielungen genauso wie Schleifer und Co. von den Blasters. Erika als echter Nerd… vergisst es, es ist so furchtbar nervig. Gerade Erika ging mir derbe auf die Nerven. Dieses Nerdgeschwafel ist anstrengend und absolut nicht zielführend.

Blasters, Schreckenszeit, Zombienacht, Reinyan, Staubsauger - alles ist voll von neuen und alten Funktionen, die man schnell wieder vergisst. Über die Nebenquest habe ich auch noch nicht gesprochen. Das Befreunden von Yo-Kai, welches oft Quests löst geht immer noch undurchsichtig und ausdauernd von statten. Kann man das bitte im nächsten Teil ändern? Das Kampfsystem wurde von einem Rad, bei dem immer drei Yo-Kai auf dem Feld sind, etwas verändert. Kein Rad mehr und so kann man die Medaillen, wie man möchte, platzieren. Ausweichen auf andere Felder ist nun möglich. Diese Neuerungen finde ich wirklich gut.

An den Gebieten habe ich auch nichts auszusetzen, denn wie immer werden alte Gebiete genommen, weiter ausgebaut und neue hinzugefügt. Bosskämpfe haben für mich nicht mehr so viel Spaß gemacht, da sie unkreativ waren und sich einige Bosse wiederholt haben. Argh, ich will es lieben, aber diese vielen Kleinigkeiten machen es mir unmöglich. Sorry.

Fazit

Ein sehr in die Länge gezogenes Spiel, welches so viel falsch macht und oft nervenaufreibend ist.