Donnerstag, 6. Juni 2019

Game Review: Just Cause 4

Genre: Action-Adventure
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Square Enix
Developer: Avalanche Studios
USK: Freigeben ab 18 Jahren
Release: 04. Dezember 2018
Spielzeit: 14 Stunden

Was war ich überrascht, als ich mitbekam, dass das Veröffentlichungsdatum von Just Cause 4 Anfang Dezember sein sollte. Ich konnte mich noch an den Gamescom-Stand oder eher riesige Leinwand mit Sesseln erinnern und mir war gar nicht bewusst, dass es gar nicht mehr lange dauern sollte, bis ich den nächsten Teil spielen könnte. Kam nur mir die Zeit von der Ankündigung bis zur Veröffentlichung so kurz vor?

Nachdem die Agency unseren Helden Rico Rodriguez auf den Diktator Di Ravello gehetzt hat, will Rico es jetzt eigentlich ruhig angehen lassen. Doch dann trifft er auf Mira, die ihn nach Solis lockt, weil in dem sonnigen Staat plötzlich das Wetter verrücktspielt. Schon bald merkt Rico, dass dies mit dem mysteriösen Projekt Illaper zu tun haben könnte, an dem schon sein Vater gearbeitet hat. Was hat die schwarze Hand nur damit zu tun?

Zusammen mit Mira versucht Rico einen Widerstand aufzubauen und erhält Unterstützung von Luis, der die Truppen koordiniert und recht eintönige Quests für uns hat. Da sind die Aufgaben von dem Archäologen Javi oder der Regisseurin Garland schon cooler und spektakulärer. Auch wenn die Geschichte nicht so flach ist, wie es im Vorgänger der Fall ist und gerade die Wetterphänomene gut inszeniert wurden, bleiben mir die Charaktere kaum im Gedächtnis. Alles ist so oberflächlich, obwohl es eigentlich eine tragische Familiengeschichte etablieren möchte.

Keiner spielt wohl Just Cause wegen der Story, also kommen wir zum positivsten Punkt der Reihe - das Gameplay. Alles explodiert und wir können uns der Zerstörungswut noch mehr hingeben. Die Bewegung mit einer Mischung aus Greifharken, Wingsuit und Fallschirm ist noch geschmeidiger, als im dritten Teil und so lassen sich Distanzen spielend leicht überwinden. Außerdem kann der Greifharken mit Schwebeballons und Schubdüsen ausgestattet werden. Schon einmal ein fliegenden Auto gesehen? In Just Cause 4 ganz bestimmt!

Territorien müssen nur einige Ausgewählte zurückerobert werden um in der Hauptgeschichte voranzuschreiten und wenn ich ehrlich bin, dann hatte ich auch keine Lust mehr als notwendig zu machen. Ich habe es geliebt ein Dorf in Just Cause 3 zu befreien - erst die Sender abschießen und zum Schluss die Statue des Diktators in die Luft jagen. Wenn dann das Feuerwerk ertönte und die Band spielte, hatte ich meine Freude. Diese Kleinigkeiten gibt es in Just Cause 4 nicht mehr. Allgemein scheint die Welt sehr leblos und die KI-Einwohner tragen nicht zur Immersion bei.

Grafisch ist Just Cause 4 definitiv schöner als der dritte Teil, doch was nützt es einem Spiel hübscher zu sein, wenn ich mir die Gegend nicht anschaue, weil ich genervt von den eintönigen und blassen Aufgaben bin und selbst die Welt an sich mir nichts bietet. Ich bin ein bisschen enttäuscht. Just Cause 4 ist kein schlechtes Spiel, aber die einzigartige Atmosphäre, die ich beim Spielen des dritten Teils verspürt habe, kam hier nicht auf. Eine gewisse Unschärfe konnte ich ebenfalls im Spiel erkennen, gerade wenn ferne Gebiete dargestellt werden.

Fazit

Ein solides Just Cause, welches für mich sich aber nicht mehr so grandios anfühlt, wie es beim dritten Teil der Fall war.