Freitag, 28. Dezember 2018

Game Review: State of Mind

Genre: Adventure
Gespielte Plattform: Switch
Publisher: Daedalic Entertainment
Developer: Daedalic Entertainment
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 15. August 2018
Spielzeit: 11 Stunden

Entweder ein Spiel hat Drachen oder Androiden um in meiner Bestenliste der Spiele des Jahres zu stehen. Beim futuristischen Setting und Cover könnt ihr euch vorstellen, dass in State of Mind wahrscheinlich keine Drachen, dafür aber Androiden ihren Platz haben. Sobald ein Android namens Simon erscheint, kann sich das Spiel schon einmal in der Top-Liste einnisten. Aber lasst mich euch etwas über State of Mind erzählen…

Berlin - wir schreiben das Jahr 2048. Richard Nolan ist Star-Journalist beim anerkannten Magazin The Voice, ist außerdem mit einem Model verheiratet und hat einen Sohn namens James. Doch dann ereignet sich ein schwerer Unfall mit einem selbstfahrenden Auto und Richard wacht teils ohne Erinnerungen auf. Seine Familie ist spurlos verschwunden und um seine Frau und seinen Sohn zu finden, geht er jeden möglichen Weg. Bis er auf einmal Adam Newman begegnet und merkt, dass die beiden etwas zu verbinden scheint…

Mehr möchte ich euch nicht über die Geschichte preisgeben, denn ansonsten würdet ihr ein eindrucksvolles Erlebnis verpassen. Die Erzählung ist so fantastisch inszeniert und die Figuren haben nicht nur im grafischen Sinne Ecken und Kanten. Ich hätte Richard manchmal an die Wand tackern wollen, weil er sich benimmt, wie die Axt im Walde. Das Rekonstruieren der Erinnerungen lässt vollkommen neue Blickwinkel zu, die erst verwirrend sein können, dann spannend sind und plötzlich ein Gesamtbild zeichnen.

Eventuell würde ich das Gameplay als interessant beschreiben wollen. Wir schauen uns um und begehen dabei abgesteckte Areale, aber plötzlich wird das Gerüst aufgebrochen und wir dürfen Drohnen steuern um Personen ausfindig zu machen, Wellen synchronisieren um eine Verbindung herzustellen oder Henri, die kleine Androiden-Qualle steuern. Besonders das Interagieren mit den Raumkonstellationen im Museum hat mir gut gefallen. Dabei können atmosphärische Klänge erzeugt werden, die sowieso schon im kompletten Spiel tragend fungieren.

Grob geschnitzt oder doch feinere Polygone - einzigartig in seiner Gestaltung offenbart sich der Artstyle des Spiels. Die eckigen, aber doch gut zu erkennenden Figuren sehen futuristisch aus und kreieren ein stimmiges Gesamtbild. Allgemein ist die Atmosphäre so wundervoll, dass ich gerne noch mehr von der Welt gesehen hätte. Hier und da erkennt man in einer Sequenz ein Wahrzeichen und trotzdem scheint alles so anders, gespickt mit einer geometrischen Architektur. Die Errungenschaften der Technik so gekonnt einzubauen, dass sie ihren Anteil leisten und nicht stören, ist auch eine Kunst.

Lange beschäftigt hat mich die Thematik und die Geschichte des Spiels. Etwas was so nachhaltig beeindruckt, ist in der heutigen Zeit selten geworden, in der die meisten Menschen nicht mehr nachdenken wollen. Für mich einfach grandios!

Fazit

Ein unglaubliches, atomsphärisch dichtes Spiel mit einzigartiger Grafik und einer Geschichte, die mich nachhaltig beeindruckt hat!