Freitag, 14. Dezember 2018

Game Review: Leisure Suit Larry Wet Dreams Don't Dry

Genre: Adventure
Gespielte Plattform: Computer
Publisher: Assemble Entertainment
Developer: Crazybunch
USK: Freigeben ab 16 Jahren
Release: 07. November 2018
Spielzeit: 10 Stunden

Larry Laffer - der Traum einer jeden Frau. Jedenfalls hätte er dies gerne, denn so ganz läuft es mit dem weiblichen Geschlecht nicht und das schon seit 1987. Nun wird der Casanova in das Jahr 2018 geworfen und muss sich erst einmal zurecht finden. Plötzlich wollen die Frauen nur mit ihm ins Bett, wenn er einen guten Score bei Timber hat. Und was ist dieses Farcebook und Instacrap?

Sexismus! Warum spielst du den solch einen sexistischen Scheiß? Weil es Spaß macht! Ich bestreite gar nicht, dass Leisure Suit Larry Wet Dreams Dont Dry nicht vor Sexismus so strotzt, aber der Einzige der Frauen objektifiziert, ist Larry selber und das macht ihn im Prinzip zur armen Socke, weil jeder nur über ihn lacht. Wer keine derben Witze vertragen kann gepaart mit Gesellschaftskritik, sollte die Finger von diesem Spiel lassen.

Humoristisch geht das Spiel nicht nur unter die Gürtellinie, sondern noch weit darüber hinaus und befindet sich auf einem Niveau, welches seines Gleichen sucht. Macht euch darauf gefasst, dass jeder sein Fett wegbekommt - Hipster, Influenzer und Nerds. Die Geschichte ist dabei wunderbar in Szene gesetzt und wir bekommen bekannte Orte in New Lost Wages zu sehen, wie zum Beispiel Leftys. Apple heißt Prune, aber ansonsten scheinen kaum Unterschiede vorzuliegen.

Wie bei einem Adventure üblich kombinieren wir alle gefundenen Gegenstände in unserem Inventar um im Spiel voran zu kommen. Wunderschön abstrus, aber an sich immer schlüssig. Eine Ratte in einem Spielautomaten zu kippen, damit diese die Kabel anfrisst und der Bandkollege endlich wieder ins Hipstercafe geht bzw. zum Türsteher, ist super. Wie man diese Ratte fängt? Da gehe ich jetzt nicht drauf ein.

Einige Stimmen wurden laut, dass Larry gar nicht mehr so aussieht, wie im Original. Dazu muss man bemerken, dass Larry 1987, pixelig wie er war, nicht so klein und kompakt war, wie es denn in den späteren Teilen der Fall ist. Gezeichnete Grafiken gehen immer in einem Adventure und sind hier wundervoll detailreich, ebenso wie die Hintergründe. Die Stimme von Larry finde ich persönlich nicht ganz so passend, aber allemal besser als so manch andere stimmliche Verirrung in der Reihe.

Besonders bemerken möchte ich den Anfang und das Ende - während man vor dem Spielen Fragen beantworten muss, die bezeugen können, dass man das entsprechende Alter aufweist, so unternimmt das Ende einen Exkurs in die Vergangenheit und verbindet diese mit der Gegenwart. Einfach fantastisch.

Fazit

Ein geniales Adventure mit einem derben Humor, welches alles und jeden auf die Schippe nimmt und einen Mordsspaß macht!