Dienstag, 18. Dezember 2018

Game Review: Gris

Genre: Indie-Adventure
Gespielte Plattform: Switch
Publisher: Devolver Digital
Developer: Normada Studios
USK: Freigeben ab 0 Jahren
Release: 13. Dezember 2018
Spielzeit: 2 - 3 Stunden

Es ist so wunderschön! - Diese Worte hörte ich wirklich oft, wenn auf Twitter über das Spiel Gris gesprochen wurde. Zugegeben die ersten Bilder und Screenshots fand ich auch sehr beeindruckend und Gris landete sofort auf meinem Pile of Shame. Mit dem Versprechen, dass es dieses Jahr noch gespielt wird. Ich konnte doch tatsächlich mein Wort halten und habe gestern Abend in 2 Stunden und 33 Minuten dieses kleine Gemälde durchgespielt…

Gris, unsere Protagonistin ist ein Mädchen, welches nicht nur ihre Stimme verloren zu haben scheint. Wie so oft müssen wir uns die Geschichte selbst erschließen, wobei ich bemerken möchte, dass am Ende sich für jeden Spieler die Geschichte auf eigene Art und Weise zusammenfügt. Selbst in der Beschreibung bei Steam wird nur davon gesprochen, dass Gris eine schmerzhafte Erfahrung machen musste und hoffnungsvoll versucht, diese zu verarbeiten. Ich denke, fast jeder Spieler kann sich mit diesem tapferen Mädchen identifizieren.

Grafisch ist Gris ganz großes Kino. Wie mit Wasserfarben gemalt, tauchen plötzlich ganze Wälder oder Unterwassersysteme auf dem Bildschirm auf und lösen sich je nach Mechanik eventuell wieder auf. Filigrane Gebilde laden zum Springen ein und geben der Optik eine ganz neue Tiefe. Ich kann gar nicht mit Worten die Schönheit dieses Spiels beschreiben und selbst Screenshots werden der Sache nicht gerecht.

Kleine Rätsel liegen auf unserem Weg. Manchmal verschwinden Plattformen, wenn wir uns auf bestimmte Arten bewegen, manchmal bewegen sich auch die Plattformen, wie Tiere mit langen Beinen. Fangen wir Lichter/Sterne ein, können wir Konstellationen bilden, an denen wir neue Wege entdecken. Alles erklärt sich von selbst und strotz nur so von Symbolen.

Am Anfang hatte ich einen gemischten Eindruck von Spiel, obwohl ich mich sehr über die Veröffentlichung gefreut habe. Ich dachte, es ist zwar wunderschön, aber wo bleibt der Rest. Wir können nicht sterben und keine großen Gefahren stellen sich uns in den Weg - geht es nur um das Erforschen? Nein! Es geht zwar auch ums Entdecken, aber eine ganz andere Symbolkraft steckt dahinter, die mich am Ende weggefegt hat, als ich es endlich verstand.

Wer anspruchsvolle, schnelle Spiele mag, wird an Gris wohl keine Freude haben. Dennoch möchte ich an die ungeduldigen Spieler appellieren, sich auf das Game einzulassen.

Fazit

Ein wunderschönes Spiel, welches erst am Ende seine Botschaft entfaltet und trotz seiner Entspannung vieles bewegen kann.