Freitag, 7. Dezember 2018

Game Review: Graveyard Keeper

Genre: Simulation
Gespielte Plattform: Steam
Publisher: tinyBuild
Developer: Lazy Bear Games
USK: keine Angabe
Release: 15. August 2018
Spielzeit: 57 Stunden

Stardew Valley - ein Spiel, welches nicht nur einen festen Platz in meinem Herzen hat, sondern auch in dem von Jenny. So lieb, wie sie ist, hat sie mich auf ein Spiel aufmerksam gemacht, welches unserem Favoriten sehr ähnlich sein soll. Reden wir also über Graveyard Keeper. Nur das wir keine Farm, sondern einen Friedhof haben…

Noch schnell nach der Arbeit am Supermarkt vorbei um dann schließlich zur Liebsten nach Hause zu eilen… nur leider übersieht ein Auto den Zebrastreifen und schwupps sind wir in einer Zwischenwelt, in der uns erklärt wird, dass wir jetzt einen Friedhof übernehmen müssen und nur nach Hause kommen, wenn wir diese Aufgabe gewissenhaft erledigen.

Ein sprechender Schädel erklärt uns nicht viel, aber wir wissen, dass der Esel uns Leichen bringt, die wir vorbereiten müssen um sie dann unter die Erde zu bringen. Alternative können wir sie auch im Fluss versenken. So lange Karotten in der Kiste liegen, arbeitet der Esel, obwohl er mit dem Gedanken spielt eine Gewerkschaft zu gründen. Vielleicht bekommt ihr so einen Eindruck mit welchem Themen und Absurditäten ihr in diesem Spiel zu tun habt.

Jeder Besucher steht angeblich für eine der Todsünden, jede Woche wird eine Hexe verbrannt und wir müssen dafür Sorgen, dass möglichst viele Leute in die Kirche kommen - Religion ist im Anmarsch in der kleinen, mittelalterlichen Stadt. Trotzdem wird Fanatismus mit scharfen Humor angegangen. Wer empfindlich ist und sich bei derben Humor ins Höschen pinkelt, sollte nicht zu diesem Spiel greifen.

Persönlich mag ich den Pixelstil sehr gerne und finde es immer wieder faszinierend, wie Details nur mit begrenzten Farbpunkten kreiert werden. Die Lichtatmosphäre wird nur noch durch das unterschiedliche Wetter übertroffen, welches dem Spiel maßgeblich Qualität gibt. Soundtrack - top und entspannend.

Kommen wir aber zum großen Kritikpunkt - das Craftingsystem und Farming. Graveyard Keeper ist sehr komplex und wenn ich das so schreibe, dann meine ich seitenweise Notizen und viele gelesene Wikiartikel. Nicht nur, dass es drei verschiedene Punkte gibt, die unterschiedliche Skills freischalten, selbst wenn man diese Fähigkeiten hat, dann muss man reichlich planen um schließlich zum gewünschten Endergebnis zu gelangen. Erst Ressourcen sammeln, verarbeiten, verarbeiten um dann etwas herzustellen. Mit den Sachen lassen sich dann andere Sachen herstellen. Puh.

Wenn ihr das Spiel anfangt - kleiner Tipp - questet sofort! Ich habe das etwas aufgeschoben und dann zum Ende hin, als ich das Spiel abschließen wollte, musste ich oft warten. Gegenstand abgeben - eine Woche warten - einen Satz sprechen - Woche warten… wenn man zwischendurch farmt, dann sieht es schon anders aus. Neben dem Friedhof können wir irgendwann einen Garten bewirtschaften, unsere Werkstatt in den Katakomben einrichten oder auch einen Weinberg anlegen. Du brauchst Stein für Grabumrandungen - ab in den Steinbruch! Zugegeben ist das Inventar etwas klein und auch nicht ausbaufähig. Erklärt wird einem nicht viel - alles recht wenig Komfort.

Fazit

Ein anspruchsvolles Spiel, welches sich an seiner Komplexität eventuell den Hals bricht. Zum Glück haben wir ja einen Friedhof.