Montag, 17. Dezember 2018

Game Review: The Quiet Man

Genre: Beat’em Up
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Square Enix
Developer: Human Head Studios
USK: keine Angabe
Release: 1. November 2018
Spielzeit: 2 - 3 Stunden

Der doch recht kryptische Trailer der E3 zu The Quiet Man verriet ja noch nicht viel und trotzdem hatte ich unglaublich Bock auf dieses Game. Bevor hier wieder das Gejaule wegen einem interaktiven Film losgeht - dieses Mal ist es wirklich ein interaktiver Film, ähnlich wie Late Shift mit richtigen Filmsequenzen, allerdings mit kaum Entscheidungen. Prägnant ist, dass wir nichts hören können…

Stille, fast nichts außer dumpfe Geräusche dringen an unser Ohr, als wir in die Rolle von Dane schlüpfen. Ein Nachtclub und eine verfeindete Gang - so ganz ist einem nicht klar, um was die Story sich dreht. Dane ist nämlich taub und so können wir zwar Menschen mit uns sprechen sehen, aber verstehen tun wir nichts. An sich ein spannendes Konzept, welches bei den verschiedenen Szenen einen großen Interpretationsspielraum lässt. Oft scheinen wir in Flashbacks zu stecken.

Exakt an dem Punkt kommen wir zum Problem des Spiels. Zwei Charaktere sehen sich so verdammt ähnlich, dass die Interpretationen fehlgeleitet werden. Heutige Handlung vermischt mit den Flashbacks und kreiert ein unfertiges und verwirrendes Bild. Viele reden mit uns, als ob wir das verstehen, was sie sagen, obwohl sie eigentlich seit Jahren wissen, dass wir taub sind. Manchmal bewegt Dane die Lippen und scheint etwas zu sagen, also stumm ist er nicht. An zwei Stellen kommt Gebärdensprache zum Einsatz.

Als kostenloses DLC wurden die Untertitel dem Spiel nach einmaligem Durchspielen hinzugefügt, die alle Fragen beantworten. Allerdings hatte ich auch nach den Untertiteln das Gefühl, dass die Geschichte zwar gut und auch sehr symbolisch ist, aber nur halb zu Ende gedacht wurde. Da hätte man viel draus machen können, dennoch ist die Umsetzung kein Glanzstück geworden.

Während wir keine schweren Entscheidungen treffen dürfen und alles vorprogrammiert in Filmszenen abläuft, so kommen dann doch ab und zu Kampfszenen, in denen wir das Gamepad in die Hand nehmen dürfen. Der Wechsel zwischen Film und Gameplay ist deutlich zu sehen, genauso wie das doch recht dürftige Budget des Games. Ist in Ordnung, kann aber grafisch nicht mir TripleA-Titeln mithalten. Der Kampf an sich geht ebenfalls in Ordnung und kann auf dem zweiten Schwierigkeitsgrad schon herausfordernd werden.

Besonders bemerken möchte ich das Menü, welches nur mit Symbolen auskommt. Versteh ich zwar nicht so ganz, schließlich können stumme Menschen genauso lesen, wie jeder andere auch, aber hübsch anzusehen ist es. Beim Ende war ich positiv überrascht. Trotzdem enttäuscht die Umsetzung, wie ich bereits schrieb.

Fazit

Ein interessantes Konzept, welches nicht gut umgesetzt wurde und in seiner Sperrigkeit untergeht. Schade.