Gespielte Plattform: Playstation 4 / Switch
Publisher: Square Enix
Developer: Square Enix
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 11. Juli 2017 / 30. April 2019
Spielzeit: 76 Stunden
Final Fantasy 12 schiebe ich seit Jahren von einem Pile of Shame zum nächsten Stapel der Schande. Damals kaufte ich es mir noch für die Playstation 2 und kam nie über die bombastische Anfangssequenz hinaus. Dann wollte ich dies ändern und packte das Remaster mit dem Untertitel - The Zodiac Age - auf meinen Wunschzettel. Erst als jetzt dieses Spiel für die Switch erschienen ist und wir im Podcast drüber gesprochen haben, konnte ich mich dazu aufraffen dieses Spiel endlich in die Konsole zu legen. Und ich hatte meine Schwierigkeiten damit…
Am Anfang steht natürlich die Geschichte - wir befinden uns in Ivalice, genau genommen in Rabanastre im Königreich Dalmasca. Zwischen dem Königreich und dem Archadianischen Imperium besteht ein handfester Konflikt, der immer wieder Unruhen verursacht. Der Soldat Reks wird Zeuge, wie das Königreich Dalmasca gestürzt wird. Im Tutorial spielen wir also Reks, den Bruder unseres Protagonisten Vaan, den wir erst Jahre später spielen werden. Die Vorgeschichte ins Tutorial zu packen, finde ich eine ausgezeichnete Idee und hat mich auch vollends überzeugt.
Doch dann kommt leider der Zeitsprung und wir spielen Vaan Jahre später in derselben Stadt. Dabei ist er der typische Underdog, der mit seiner Freundin Penelo versucht die Taschen der gegnerischen Soldaten zu leeren. Das Imperium hat nämlich die Kontrolle über Rabanastre und macht vielen das Leben schwer. Und da komme ich auch schon zum Knackpunkt der Geschichte - alles ist unfassbar politisch und ich konnte mir gar nicht die ganzen Namen der Orte und Königreiche merken und wer jetzt mit wem im Streit liegt.
Für einige Spieler mag die Welt wunderschön sein, doch ich konnte ihr kaum etwas abgewinnen. Die Charaktere sind für mich unnahbar und meist unsympathisch. Emotionen bauten sich bei mir absolut keine auf und ich fand die Geschichte vorhersehbar und langweilig. Gleich am Anfang machte ich einen schweren Fehler, als ich annahm, einen Kampf gewinnen zu müssen und dabei immer wieder in der Wüste mit dem matschigen Texturen trainierte und mir sogar den sogenannten Darstia-Trick zu Nutzen machte um XP zu farmen.
Info am Rande: Vor einigen Gegnern sollte man flüchten und sie nicht bekämpfen. Jetzt weiß ich das auch, doch an dieser Stelle hat mich das Gegrinde wahnsinnig genervt. Hier liegt der Fehler aber zum größten Teil bei mir, deswegen gibt es dafür keinen Minuspunkt.
Nach all dem Negativen möchte ich nun aber die positiven Seiten von Final Fantasy 12 - The Zodiac Age ansprechen. Es gibt keine Zufallskämpfe, sondern die Monster bewegen sich sichtbar durch die Gebiete und man kann ihnen ausweichen, falls man sich den Kampf sparen möchte. Das Active-Dimension-Battle ermöglicht das bloße Kämpfen direkt auf der Karte. Wir müssen zwar warten, bis sich Zeitleisten gefüllt haben um eine Aktion auszuführen, aber dies wirkt dynamisch und nicht hinderlich.
Eines der tollsten Systeme, die ich je in einem Videospiel gesehen habe, ist das Gambit-System. Mit diesen Gambits teilen wir unseren Figuren in der Gruppe mit, was sie zu tun und zu lassen haben, ohne das wir diese aktiv in einem Kampf steuern. Der Befehl, jedes Mitglied zu heilen, wenn die HP unter 20% sinken, kann Leben retten! Die meisten Gambits müssen allerdings gekauft werden und die Slots schalten wir auf dem Lizenzbrett frei.
Was ist ein Lizenzbrett mögen jetzt einige Leser fragen - eventuell ist das Sphärobrett aus dem zehnten Final Fantasy Teil noch ein Begriff und mit dem Lizenzbrett verhält es sich fast genauso, außer dass in Zodiac Age das International Zodiac Job System eingeführt wurde um Alles-Könner zu vermeiden. Deswegen sucht man sich erst einmal einen Job, später einen zweiten für jeden Charakter aus und schaltet auf dem dazugehörigen Lizenzbrett die Lizenzen frei um mehr Gambit-Slots zu haben oder bestimmte Waffen tragen zu können.
Fazit
Ein für mich langweiliges JRPG mit einer 0815-Story und unsympathischen Charakteren, allerdings coolen Systemen.