Freitag, 15. Mai 2020

Game Review: Death Stranding

Genre: Open-World-Mystery-Adventure
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Sony
Developer: Kojima Productions
USK: Freigeben ab 16 Jahren
Release: 08. November 2019
Spielzeit: 43 Stunden

Kaum ein anderes Spiel spaltete die Meinungen der Spielerschaft so sehr, wie es Death Stranding getan hat. Nach der unharmonischen Trennung von Konami und Hideo Kojima waren die Erwartungen an das neue Werk des Masterminds hinter Metal Gear Solid astronomisch hoch. Noch nie sah ich solch skurrile Trailer, wie zu diesem Spiel auf der E3. Doch schauen wir uns dieses Meisterwerk einmal an…

Norman Reedus spielt unseren Protagonisten Sam Porter Bridges,
der sich in einer post-apokalyptischen Welt als Lieferant verdingt. Eigentlich will er mit der UCA und der Präsidentin dieser Vereinigung nichts zu tun haben, doch seine Familie kann man sich schließlich nicht aussuchen und so gerät Sam in das Unterfangen alle großen Städte, die nach dem Death Stranding sich in Amerika gebildet haben miteinander zu vernetzen um schließlich nach Edge Knot City und zu Amelie zu gelangen.

Klingt vielleicht etwas verworren, aber mehr kann ich euch nicht sagen ohne euch etwas von der Geschichte vorweg zu nehmen. Gerade in den ersten Minuten wird man mit Begriffen wie Dooms, GDs oder BTs und einem Void-Out bzw. Leersturz wie selbstverständlich zugetextet und versteht erst einmal nur Bahnhof. Aber keine Sorge dies legt sich mit der Zeit und immer mehr wird von der Welt offenbart.

So selten ich ein solch unverbrauchtes Setting gesehen habe, so fasziniert war ich von den Charakteren und der Geschichte. Im Spiel fragte ich mich, was dieser Death Stranding eigentlich war und warum diese Apokalypse stattgefunden hat. Gleichzeitig springt aber auch Guillermo del Toro als Deadman durch unseren Bunker und erzählt mir etwas über Bridge Babys, welches wir sogar selbst mit uns herumtragen. Aber dabei bleibt es nicht - Fragile’s Geschichte, Mama’s Vergangenheit und Zukunft und Heartman’s Schicksal sind tiefgreifende und emotionale Momente, die nachwirken.

Und von der Figur von Mads Mikkelsen habe ich noch kein Wort verloren. Will ich auch nicht, denn genau diese Situationen sind große Überraschungen. Kaum habe ich eine solch glaubhafte Charakterentwicklung gesehen, wie es die Figuren von Death Stranding zeigen. Das Zusammenwachsen, kennen-und verstehen lernen der Personen untereinander wird nie übereilt.

Allgemein wird nie etwas übereilt bis auf einige bombastische Cutszenes, denn Death Stranding ist ein Spiel der Extreme und Kontraste. Zum einen haben wir die groß inszenierte Geschichte mit ihren atemberaubenden Momenten und zum anderen haben wir das entschleunigte Gameplay, welches von vielen kritisiert wurde. Wir sind Lieferant und gehen durch das unwirtliche, zerstörte Amerika, in dem sich die Menschen in Bunkern verschanzt haben und liefern Pakete zu diesen Bunkern und verbinden sie anschließend untereinander.

Dazu bekommen wir im Spielverlauf immer mehr Gadgets, die uns helfen diese fast unpassierbaren Wege zu meistern und begehbar zu machen. Von anfänglichen Leitern und Seilen bis hin zu ganzen Straßen und Ziplines. Aufpassen müssen wir, dass wir nicht in GDs oder Mules laufen, also Gestrandete Dinge bzw. Verstorbene des Death Strandings, welche einen in schwarzen Teer und in das Totenreich ziehen, während es zweitere nur auf unsere Pakete abgesehen haben. Ebenfalls einen Strich durch unsere Lieferrute machen, kann uns der Zeitregen, der alle Sachen wahnsinnig schnell altern lässt - Pakete sind in geschlossenen Fahrzeugen davor geschützt. Eine Lieferrute will also sorgfältig geplant werden!

Kommen wir zum Akustischen - sowohl die deutsche und englische Sprachausgabe, als auch der Soundtrack sind eine Wucht. Viele Lieder sind auf meiner Playlist gelandet und eventuell habe ich unter der Dusche schon einmal das Lied Ludens von Bring me the Horizon inbrünstig mitgesungen. Wie diese Musik eingesetzt wird im Spiel ist sagenhaft und beim Erklingen von BBs Theme in einem Kapitel kamen mir die Tränen. Sagenhaft!

Möchte ihr nun noch mehr über Death Stranding hören, so könnt ihr mal in unsere Bonusfolge zu diesem wunderschönen Spiel reinhören.

Fazit

Ein bahnbrechendes, innovatives Spiel mit interessanten Charakteren und einer bombastischen Geschichte. Bestes Spiel 2019!