Samstag, 30. Mai 2020

Game Review: Days Gone

Genre: Action-Adventure
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Sony
Developer: SIE Bend Studio
USK: Freigeben ab 18 Jahren
Release: 26. April 2019
Spielzeit: 64 Stunden

Schon als ich die E3-Präsentation sah, wie eine Horde von Zombies in einer Sägemühle hinter dem Protagonisten von Days Gone her waren, konnte ich nicht anders, als mir dieses Spiel vormerken. Ich hatte die Hoffnung, dass Days Gone das Zombie-Genre verändern und bereichern würde. Doch dann ist der Release irgendwie untergegangen und selbst ich spielte es erst Monate nach der Veröffentlichung. Dabei ist Days Gone gar kein schlechtes Spiel…


In Oregon ist die Zombie-Apokalypse ausgebrochen und wir müssen als Deacon St. John zusammen mit unseren Kumpel Boozer und unser Frau Sarah aus der Stadt fliehen. Doch während Sarah mit dem Helikopter rausgeflogen wird, wissen wir zwei Jahre später, dass ihr Camp von Zombies überrannt wurde und sie tot ist. Genau zu diesem Zeitpunkt beginnt das eigentliche Spiel.

Boozer und Deacon sind Drifter, die für verschiedene. Camps arbeiten und ansonsten mit den Motorrädern durch die Gegend fahren. Zombie bzw. Freakerhorden durchstreifen die Gegend und machen uns das Leben schwer. Doch dann wird Boozer von den fiesen Rippern verletzt und wir hängen erst einmal im Gebiet fest. Drei Camps brauchen unsere Aufmerksamkeit und so können wir Aufgaben erfüllen, die unseren Ruf steigern.

Damit kommen wir auch schon zum ersten Kritikpunkt - die immer gleichen Quests. Irgendwer macht Ärger und wir müssen ihn schnappen und zur Strecke bringen. Diese Kopfgeldjagden laufen immer gleich ab und sind mit der Zeit sehr ermüdend, zumal wir viele solcher Aufgaben machen müssen um unseren Ruf zu verbessern. Am Anfang bin ich nicht gut in die Story reingekommen, alles läuft sehr langsam ab und wegen der gerade genannten Quests kam mir das noch länger vor. Aber keine Angst - irgendwann nimmt das Spiel richtig an Fahrt auf und fast alle Missionen der Hauptquest sind gut inszeniert und haben mir Spaß gemacht. Vor allem wenn Deacon und Iron Mike die Horde verfolgen, saß ich ganz gespannt vor dem Bildschirm.

Oft habe ich gehört, dass Deacon ein Unsympath sein soll, was ich allerdings nicht so unterschreiben würde. Er ist ein typischer Kandidat für den Spruch: harte Schale, weicher Kern. Natürlich ist er der harte Biker, aber wenn er mit dem Gedenkstein seiner verstorbenen Frau spricht, dann offenbaren sich seine Gedanken. Immer wieder tauchen emotionale Augenblicke auf, die aber nie zu kitschig sind. Ich persönlich fand Deacon ganz nett und konnte ihn eigentlich immer verstehen. Da sieht es mit anderen Charakteren schon anders aus. Um Boozer habe ich mir Sorgen gemacht und Ricky fand ich echt unmöglich, wie sie mit ihrer Freundin Abby gesprochen hat. Jeder hat seine Ecken und Kanten, wenn auch manchmal etwas klischeehaft in diesem Spiel.

Interessant waren für mich die Nero-Quests und das nicht wegen dem Design. Ich wollte unbedingt wissen, wie es zu den Freakern also Zombies gekommen ist. War es ein Virus, ein fehlgeschlagenes Experiment oder ein parasitärer Pilz? Ich werde es euch selbstverständlich nicht verraten, aber das versteckte zweite Ende macht auf jeden Fall Lust auf einen zweiten Teil, über den ich mich sehr freuen würde.

So schießen wir uns durch die Gegend und versuchen die Horden zu dezimieren - am Anfang scheint das noch unmöglich. Doch mit der Zeit bekommt der Spieler immer mehr Feuerkraft und Hilfsmittel, die einem zum richtigen Horde-Bezwinger mutieren lassen. Molotov-Cocktails oder eine Druckwellen-Kanone, die die Freaker nur so wegfliegen lässt. Unser Motorrad ist allerdings auch extrem wichtig und ein integraler Bestandteil auf unseren Reisen. Es will repariert werden und braucht Sprit, selbst für Schnellreisen müssen wir auftanken.

Oregon ist wunderschön und kontrastreich zugleich - während wir plötzlich in einer Wüste sind, kann ein paar Minuten später im anderen Gebiet schon wieder Schnee fallen. Die Gebiete sehen grandios aus und der schnelle Wetterwechsel trägt zusätzlich zur Atmosphäre bei. Zwar ist die Musik stimmungsvoll, denn viele Songs stammen wohl aus der Serie Sons of Anarchy, aber ich hätte mir nicht nur mehr gewünscht, sondern auch ein gezieltes Einsetzen, wie zum Beispiel in Red Dead Redemption 2.

Fazit

Ein interessantes Spiel, welches am Anfang seine Schwächen hat, genauso wie in der Abwechslung der Quest, aber in seiner Hauptgeschichte glänzt.