Mittwoch, 17. Juni 2020

Game Review: Baldurs Gate

Genre: RPG
Gespielte Plattform: Switch/PC
Publisher: Beamdog
Developer: Beamdog
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 15. Oktober 2019
Spielzeit: 66 Stunden

Pure Verzweiflung ereilte mich, als ich mir Baldurs Gate 1 & 2 für die Switch kaufte. So lange wollte ich diesen Klassiker der Videospielgeschichte schon nachholen und dafür die Switch benutzen zu können, erschien mir als ein Traum. Ganz genau - ein Albtraum. Die Bedienung ist so frickelig und schwierig, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Dieses Spiel sollte jeder Spieler wirklich nur in seiner Urform auf dem Computer spielen…

Ganz in Dungeons&Dragons Manier gestalten wir unseren Charakter - wählen Herkunft, Geschlecht und Aussahen aus und würfeln unsere Attribute. Selbst die Gesinnung lässt sich einstellen. So viel Freiheit kann ich nur begrüßen, auch wenn ich erst einmal erschlagen war von den vielen Optionen und bestimmt über zwei Stunden in der Charaktererstellung verbracht habe.

Da ich Baldurs Gate nie gespielt habe, kann ich euch wenig über die Unterschiede zwischen dem Original und der Enhanced Edition sagen. Mit Legenden der Schwertküste kamen wohl nicht nur neue Dungeons, sondern auch die drei Begleiter Neera, Dorn und Rasaad. Deren Geschichten fand ich persönlich ziemlich gelungen, aber auch andere Charaktere habe ich ins Herz geschlossen, wie unsere Kindheitsfreundin und Diebin Imoen. Beim Spielen sollte auf den Ruf geachtet werden, denn bestimmte Charaktere verabschieden sich, sollte der Spieler zu gut oder zu böse sein.

Sperrig - sowohl das Kampfsystem mit seinen Rundenkämpfen, die ich allerdings immer pausieren konnte, als auch das Inventar und die Erkundung der Welt. Alles ist sehr mühselig. Zum Beispiel wird nicht so viel gelevelt, wie es in aktuelleren RPGs der Fall ist - mit Level 10 - 12 am Ende ist vollkommen normal, sorgt aber auch dafür, dass ich denke nicht richtig Fortschritt zu machen. Alles muss einzeln angewählt werden, was für mich die Switch Version so unspielbar gemacht hat.

Zugegeben ist die Hauptquest ganz interessant - wir flüchten mit unserem Ziehvater Gorion aus Kerzenburg, weil Schergen hinter uns her sind. Warum diese nach unserem Leben trachten, wissen wir nicht. So machen wir uns auf die Suche nach unserer Herkunft und geraten in politische Scharmützel, wie die Ursache der Eisenknappheit. Und auch einige Nebenquests, wie ein Zombie-Ehemann und ein sprechendes Huhn sind bemerkenswert, aber leider auch die Ausnahme. Wir rennen zu einem Ort, schlagen Feinde tot und bringen optional noch einen Gegenstand zu einem Auftraggeber - die Geschichten dazu sind meist gleich.

Fazit

Ein interessantes, jedoch sperriges RPG, welches leider sehr schlecht gealtert ist mit seinem Gameplay und Spieldesign.