Freitag, 18. Januar 2019

Game Review: Spider-Man

Genre: Action-Adventure
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Sony
Developer: Insomniac Games
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 07. September 2018
Spielzeit: 24 Stunden

Als Kind war mein liebster Superheld Spiderman. Vielleicht liegt das daran, dass ich bis zum heutigen Tage eine irrationale Angst vor Spinnen habe, vielleicht lag es auch an der Einstellung von Peter Parker. Als Film haben wir mittlerweile unzählige Remakes bzw. Neuinterpretationen, doch richtig gute Spiele blieben seit einer langen Zeit aus. Ob dies Marvel’s Spiderman, welches exklusive für die Playstation 4 erschienen ist, ändern wird, könnt ihr hier lesen…

Bevor einige Stimmen laut werden, die Spiderman mit der Batman-Arkham-Reihe vergleichen, möchte ich darauf hinweisen, dass ich mich nicht ausreichend mit den Batman-Spielen beschäftigt habe, um diesen Vergleich ebenfalls herzustellen.

Wir erleben einen wesentlich erwachseneren Peter, der mit seinen 23 Jahren so einiges um die Ohren hat. Zwischen seinen Laborarbeiten, ehrenamtlichen Einsätzen für Tante May und anderen sozialen Verpflichtungen, ist er schließlich noch Spiderman und muss immer wieder Manhattan retten. So viele Gegenspieler in einem Spiel, dass nur die Inszenierung noch besser ist. Bosskämpfe sind gut und vor allem dynamisch designt. Trotzdem kommt die Tiefe der Geschichte und die Emotionen nicht zu kurz.

Obwohl die Beziehung zu M.J. angespannt ist, erleben wir das Spiel für einige Momente aus ihrer Sicht. Die Perspektivwechsel sind gekonnt in Szene gesetzt und passieren in den spannendsten Momenten. Einige Fans können bestimmt mit dem Namen Miles etwas anfangen, dessen Perspektive wir ebenfalls erleben.

Zugegeben habe ich etwas gebraucht um in das Kampfsystem des Spiels reinzukommen, den Spiderman ist sehr flink und hat viele Spielereien, die man individuell anpassen kann und damit meine ich nicht nur die eindrucksvollen Kostüme. Wenn man über die flachen Sprüche von Peter hinwegsieht und einen Finisher mit einer volle Fokusleiste ausführt, ist das unbezahlbar.

Flüssig und unglaublich geschmeidig ist das Schwingen durch die Stadt. Noch nie habe ich eine Schnellreise so wenig benutzt, weil die Fortbewegung allein so verdammt gut ist. Ich liebe es, wie Peter nicht nur an seinen Spinnenfäden herumschwingt, sondern auch an Fassaden langläuft und durch Gerüste rutscht. Die kleinen, unterhaltsamen Szenen, wenn man doch die U-Bahn benutzt, sind aber wirklich hübsch.

Schade ist dann ein bisschen, dass zwar alles wundervoll aussieht, aber bei genauer Betrachtung merkt man einige Mängel. So lebhaft die Welt von oben aussieht, so undynamisch ist sie auf dem Boden. Dies ist kein Witcher 3 oder RDR2, das ist mir bewusst, aber etwas mehr bei den Passanten, wäre vielleicht nicht schlecht gewesen.

Eine Tatsache, die ich ebenfalls zu bemängeln habe, sind die immer gleichen Quests, die einen durch die Stadt führen. Ich habe nichts dagegen Türme zu erklimmen und die Gegend damit zu erschließen, aber eintönige Sammelaufgaben und sogenannte Fetch-Quests, die das Spiel nur in die Länge ziehen, müssen doch nicht sein. Da zeigen die kleinen Puzzle, die wir als Laborarbeiten erledigen, ein anderes Potenzial.

Fazit

Ein spielbarer Superhelden-Film, mit bombastischer Inszenierung und für mich großen Emotionen.