Samstag, 19. Januar 2019

Game Review: My Child Lebensborn

Genre: Simulation
Gespielte Plattform: iOS
Publisher: teknopilot
Developer: teknopilot/Sarepta Studio
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 08. Mai 2018
Spielzeit: 4 - 5 Stunden

Lebensborn - ein Wort, welches ich vorher noch nie gehört hatte. In der nationalsozialistisches Zeit wurde so eine Organisation genannt, die sich darauf spezialisiert hatten Kinder zu zeugen, die der Rassenidiologie der Nazis entsprechen. Wir spielen eine junge Frau, die ein Kind aufgenommen hat, dessen Vater ein deutscher Soldat war und deren norwegische Mutter nichts mit ihrem Kind zu tun haben will. Entweder begleiten wir Klaus oder Karin in ihrem Alltag. Aufgefallen ist das Spiel, weil es eine USK-Freigabe von 12 Jahren bekommen hat und eines der ersten Spiele in Deutschland ist, welches verfassungsfeindliche Symbole der NS-Zeit beinhaltet. Pro Tag haben wir nur eine bestimmte Anzahl an Energiepunkten um Aktionen im Haushalt und mit Klaus auszuführen. Klaus hat noch nichts gegessen, aber der Schulranzen muss geflickt werden - da muss man sich schon fragen, was wichtiger ist. Eigentlich könnte das Leben so schön sein, doch dann hält ein dunkler Schatten Einzug und Mobbing und Ängste bestimmen den Alltag unseres Kindes. Ich fand es erstaunlich, wie schnell mir Klaus ans Herz gewachsen ist und wie sehr ich die Welt in Brand setzten wollte, weil man meinem kleinen, unschuldigen Kind solche Gemeinheiten angetan hat. Die Atmosphäre ist so bedrückend, dass ich manchmal gar nicht weiterspielen wollte. Aber zum Schluss hat dann doch die Hoffnung gesiegt und ich konnte Klaus schließlich auch nicht allein lassen. Welch ein intensives Spiel.