Freitag, 15. Juni 2018

Game Review: Raft

Genre: Survival
Gespielte Plattform: Steam
Publisher: Axolot Games
Developer: Redbeet Interactive
USK: keine Angabe
Release: 23. Mai 2018 (Early Access)
Spielzeit: 4 - 10 Stunden

Manchmal hat man Spiele, da wünscht man sich, diese fabelhaften Welten wären real und man könnte in ihnen versinken. Und dann gibt es Spiele, die wären der absolute Albtraum und man möchte sich nicht länger als nötig an bestimmten Orten aufhalten. Ich spreche nicht von Silent Hill oder Resident Evil - mein persönlicher Albtraum ist Raft. Warum dies so ist und ob ich die Abscheu überwinden kann und sachlich eine Rezension schreiben kann, erfahrt ihr hier…

Gestrandet mitten auf dem Ozean auf einem Floss, welches nur vier Felder groß ist. Um uns herum nur das blaue Meer und jede Menge Müll, den wir mit einem Harken einsammeln können um lebensnotwendige Gerätschaften zu bauen, wie eine Feuerstelle zum Braten von Fischen oder sich das Floss zu erweitern. Ich muss erwähnen, dass ich panische Angst auf offenem Gewässer habe und seekrank sondergleichen werde, wenn ich nicht gerade in Tränen aufgelöst auf dem Boot herumkauere. Dies ist keine lustige Schifffahrt, wie in Sea of Thieves, sondern es geht ums nackte Überleben und die Gefahr ist allgegenwärtig.

Folglich ist ein Spiel mit einer solchen Thematik für mich eine der schlimmsten Ausgeburten der Hölle. Das liegt vielleicht auch an dem ungebetenen Gast, der das Floss meist begleitet. Ein großer Hai beißt einen an, sobald man das rettende Floss verlässt. Da könnte man meinen, dass man dann halt einfach das Wasser meidet. Nicht so einfach, denn erstens sind die Rohstoffe, die Fortschritt versprechen unter Wasser an Inseln und zweitens knabbert der fiese Hai das Floss an. Dann heißt es mit dem Speer dem großen Weißen ordentlich piksen um in davon abzuhalten. Möven klauen einem die Samen und das angebaute Gemüse. Ekelhafte Viecher.

Mal meine Ängste beiseite geschoben - ihr müsst auf diesen Floss überleben, es ausbauen und immer weitere Dinge erforschen. Inseln kann man meist nur mit Treppen betreten. Kartoffeln kann man anpflanzen, muss aber für die Bewässerung erst einmal Wasser abkochen. Und da kommt der kleine Knackpunkt - das Bedürfnis zu Essen und zu Trinken ist dermaßen unbalanciert, dass man eigentlich keine andere Aufgabe hat, wenn man auf normaler Schwierigkeit spielt. Da sollte eventuell etwas geändert werden.

Das Survival-Gefühl ist definitiv vorhanden und man kann das Spiel zusammen mit Freunden spielen, welches richtig viel Spaß macht, wenn man alles zusammen entdeckt und einem so langsam die Mechaniken des Games ins Gedächtnis dringen. Kosmetische Elemente von einem Stuhl bis hin zu Färbemittel werden erst im Verlauf des Spiels wichtig, während man am Anfang um jede Planke kämpft. Alles wird größer, wie zum Beispiel Anbauflächen, genauso wie das Floss.

Fazit

Ein Survival-Spiel, welches ein gutes Prinzip verfolgt, noch ausgebaut werden muss und mich zu Tode ängstigt.