Mittwoch, 20. Juni 2018

Game Review: Life is Strange - Before the Storm

Genre: Adventure
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Square Enix
Developer: Deck Nine Games
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 09. März 2018
Spielzeit: 15 - 20 Stunden

Eigentlich bestelle ich mir keine Spiele vor. Ich bin eine Person, die sich immer vorher ausreichend über bestimmte Games informiert, bevor auch nur der Amazon-Warenkorb in Mitleidenschaft gezogen wird. Dennoch als ich erfahren habe, dass Life is Strange Before the Storm in einer Limited Edition erscheint, konnte ich nicht anders, als auf den Vorbestell-Button zu klicken. Etwas skeptisch von den Meinungen der Fachpresse beeinflusst, traute ich mich erst gar nicht dieses fantastische Game zu spielen. Die erste Episode genoss ich bereits beim Release und wollte mir nichts weiter kaputt machen. Welch fataler Fehler…

Anstatt die Geschichte von Life is Strange weiterzuspinnen, befinden wir uns eine Zeit vor dem Eintreffen von Max in Arcadia Bay. Wir spielen Chloe Price, die nach einem Schicksalsschlag nicht nur mit sich, sondern auch mit ihrer Umwelt zu kämpfen hat. Wie wurde aus der braven Chloe, der Rebell mit den blauen Haaren? Wie entstand die Freundschaft zu Rachel Amber? All diese Sachen können wir hautnah miterleben.

Nicht nur im Titel des Spieles, sondern auch in der Geschichte geht es um „Den Sturm“, welcher ein Theaterstück im Kern der Geschichte darstellt. Kontrastreich wird die Story sowohl von schrecklichen Situationen, als auch Wohlfühl-Momenten getragen. Wir haben immer das Ruder in der Hand und entscheiden, wie Chloe auf bestimmte Wendungen reagiert. Neu sind die Wortgefechte im Spiel, welche ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erfordern, da man die genauen Wortlaute dem Gegner im Munde umdrehen muss.

Obwohl diesmal nicht Dontnod, sondern Deck Nine für die Handlung verantwortlich ist, so erkennt man grafisch keinen Unterschied, bei den atmosphärischen, fast schon gezeichneten Darstellungen, aber auch allgemein kann sich die Ausführung sehen lassen. Mir persönlich ging Before the Storm nicht ganz so in die emotionalen Tieflagen, wie es sein Vorgänger getan hat, aber dies sei auch dem Fakt der Vorgeschichte geschuldet. Die Atmosphäre ist allemal vorhanden und umschmeichelt das Herz eines jeden Fans.

Authentisch entwickeln sich die Charaktere und liefern viele Hintergründe zum Hauptteil. Vor allem Chloe’s Beweggründe und Motive werden leichter verständlich und das Mädchen gewinnt an Sympathie. Schön, finde ich auch, dass Chloe im Gegensatz zu Max keine Polariods schießt, sondern sich mit ihrem Edding an verschiedenen Orten verewigt.

Wenn man Life is Strange hört, dann muss man auch den sagenhaften Soundtrack erwähnen, der auch dieses mal nicht von schlechten Eltern ist. Eine Sprachausgabe ist, wie bereits im Vorgänger üblich, nur in englischer Sprache vorhanden. Allerdings sind alle Bildschirmtexte auf Deutsch einstellbar.

Fazit

Ein wundervolles Spiel, mit authentischen Charakteren, einer kontrastreichen Geschichte und jede Menge Herz.