Dienstag, 28. November 2017

Zwischenbericht Nr. 28

Mal wieder ist es Zeit für einen bahnbrechenden Zwischenbericht. Aber mal ehrlich, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. In der letzten Woche sind so viele Sachen passiert, die für mich anstrengend und kraftraubend waren, dass ich mich am liebsten in mein Bett einmummeln würde und nicht mehr herauskomme, bis Weihnachten ist. Fangen wir von Vorne an - letzen Donnerstag war wieder Chemo angesagt. Auch wenn ich nun schon elf Chemos hinter mir hatte, hatte ich Angst davor. Wie würde ich sie diesmal vertragen? Bekomme ich nach so einer langen Zeit wieder eine allergische Reaktion? Wie werden die Nebenwirkungen sein? Das Gedankenkarusell war am kreisen und ich mittendrin. Doch es sollte noch viel schlimmer kommen, denn am Donnerstag ertastete ich wieder einen Knoten unter meiner Haut und brach in Panik aus. Nach der Chemo war ich sowieso etwas erschlagen, aber als ich dann beim Duschen besagten Knubbel ertastete, war ich hellwach. Am Freitag gleich angerufen und dann für Montag einen Termin bekommen.

Ich muss euch nicht erzählen, dass der Begriff des Gedankenkarussells für meine Gedankengänge am Wochenende leicht untertrieben wäre. Ich machte mir schreckliche Sorgen. Was ist, wenn der Krebs nun wieder da war? Müsste ich das nochmal alles durchmachen? Müsste ich sterben, weil der Krebs einfach immer wieder kommt? Ich weiß, schreckliche Gedanken - sie dominierten das gesamte Wochenende. Bei jeder Kleinigkeit heulte ich los.

Meine Onkologin tastete am Montag ebenfalls den Knubbel und schickte mich sofort ins Krankenhaus zur Sonographie. Der Arzt, der mich auch operiert hat, war zum Glück da und beruhigte mich etwas. Da der Knubbel an der Narbe sitz, ist es wahrscheinlich Narbengewebe - es muss aber unter Beobachtung gehalten werden. Also darf ich ein paar Tage vor Weihnachten noch einmal wieder zur Kontrolle. Lieber einmal zu viel kontrollieren, als einmal zu wenig. Das war schon eine Erleichterung. Jetzt merke ich erst, wie die Anspannung mich in den letzen Tagen im Griff hatte. Natürlich kommen auch etwas die Nebenwirkungen hinzu - ich kann mich nicht gut konzentrieren und meine Ausdauer ist nicht existent.

Trotz der ganzen Umstände war ich am Samstag Laufen mit meinem Papa. Ich war sogar als erstes am Ziel - obwohl ich denke, dass mich mein Papa hat gewinnen lassen. Was möchte ich euch nun mit diesem Beitrag sagen? Vielleicht, dass man sich nicht so viele Sorgen machen sollte. Ich vergrabe mich wieder in meinem Pile of Shame für dieses Jahr… :)