Montag, 20. November 2017

Game Review. Hellblade - Senua's Sacrifice

Genre: Action-Adventure
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Sony
Developer: Ninja Theory
USK: keine Angabe
Release: 08. August 2017
Spielzeit: 7 - 9 Stunden

Psychische Erkrankungen sind immer noch ein Tabu-Thema in unser Gesellschaft und selbst ich habe gezögert meine psychische Erkrankung hier in diesem Blog zu erwähnen. Deswegen kann ich nur jedes Spiel, welches sich ernsthaft mit dieser Materie auseinandersetzt, begrüßen und freute mich schon eine ganze Zeit auf Hellblade - Senua's Sacrifice, welches eine Protagonistin aufzuweisen hat, die an Psychosen leidet.

Senua ist auf der Suche nach ihrem Geliebten Dillion - was mit ihm geschehen ist wissen wir noch nicht, aber wir befinden uns in einer ungastlichen Gegend. Auf einem Boot sind wir unterwegs in Richtung Hel, dem Totenreich der nordischen Mythologie. Ansonsten ist die Geschichte manchmal etwas verwirrend und war für mich nicht immer leicht zu erschließen, aber genau das hat es interessant gemacht.

Am Rande der doch recht schlauchigen Level, die keinesfalls als negativen Punkt ins Gewicht fallen, wird dem Spieler anhand von Monument-Steinen Geschichten aus der nordischen Mythologie erläutert. Nichts wird dazu gedichtet oder romantisiert - finde ich gut.

Hier wird Charakterdesign groß geschrieben, denn dieser Eindruck festigte sich schon sehr früh bei mir im Spiel. Senua hat nicht nur eine bedrückende Hintergrundgeschichte, sondern auch eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten. Sie wirkt einfach authentisch und echt. Man leidet mit ihr, man freut sich für sie. Zugegebenermaßen fand ich ihre Mimik ab und zu etwas übersteuert, welches zu einer Art Situationskomik in meinem Spielfluss führte, aber an sich ist die Gestik und Mimik ein wahres Kunstwerk.

Somit kann man zu dem Schluss kommen, dass das Game grafisch ebenfalls eine Augenweide ist und genau das trifft voll und ganz zu. Eine Gegebenheit, die ich aber als viel wichtiger erachte, ist die Abwechslung - bekannte Elemente werden immer wieder mit neuen Komponenten variiert. Runen müssen in der Umgebung gesucht werden um Tore zu öffnen, Senua muss vor etwas oder jemandem fliehen, Masken offenbaren neue Welten und nicht zu vergessen die vielen Kämpfe. Dabei ist das Kampfsystem äußerst intuitiv und gut spielbar.

Da ich ja so auf gute Soundtracks stehe, möchte ich den Soundtrack dieses Spiels nicht unerwähnt lassen - leise Töne gesellen sich zu nordischen Kampfliedern, die auch in Valhalla erklingen könnten. Einen zentralen Punkt im Spiel nimmt jedoch die Synchronisation ein. Senua hört Stimmen und da wir Senua spielen, hören wir folglich auch die Stimmen, die mal ganz nah einem ins Ohr flüstern oder einen lautstark anschreien. Dabei gibt es nette Stimmen, die einen unterstützen, als auch Stimmen, die einem Schuldzuweisungen und andere schreckliche Dinge sagen. Es ist unglaublich anstrengend die ganze Zeit diese Stimmen auf den Ohren zu haben und ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie schwer es für die Menschen ist, für die das der Alltag bedeutet.

Manchmal ist die Übersetzung in den Untertitel etwas komisch, aber darüber kann ich ganz gut hinwegsehen, da zwar dank den Stimmen das Zuhören anstrengend ist, aber das Englisch an sich gut verständlich ist.

Fazit

Ein wahres Meisterwerk von einem Spiel, welches mit einer authentischen Protagonistin und einer wichtigen Thematik aufwartet! Fabelhaft!