Mittwoch, 25. Juli 2018

Game Review: Ni No Kuni 2

Genre: JRPG
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Bandai Namco
Developer: Level-5
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 23. März 2018
Spielzeit: 40 - 50 Stunden

Nach dem Tod seines Vaters König Leopold wartet das Volk von Katzbuckel gespannt darauf, dass Evan, der Sohn des verstorbenen Königs den Thron besteigt und das Wächterband mit dem Wächter Belgracine schließt. Doch dann kommt alles anders, als Ratoleon, der ehemalige Berater des Königs einen Putsch durchführt um selbst den neuen König zu stellen. Begleitet von Roland, der aus einer anderen Welt zu kommen scheint, muss König Evan aus seiner Heimat fliehen…

Aber unser kleiner Evan lässt sich ja nicht unterkriegen und fasst sofort den Plan ein neues Königreich zu gründen und die Welt innerhalb eines Bündnisses zu vereinen. Ambitionierte Vorstellungen von einem kleinen König mit Katzenohren. Diese naive Einstellung steht im krassen Kontrast zu dem Realismus, den Roland an den Tag legt. Zusammen in einer Gruppe mit den Luftpiraten ergeben sich wundervolle Dynamiken und enge Freundschaften.

Um ehrlich zu sein, war ich am Anfang enttäuscht von Ni No Kuni 2. Nach dem, in meinen Augen perfekten Vorgänger hatte ich mir wieder eine zauberhafte Geschichte in der sagenhaften Welt Ni No Kuni gewünscht. Erst erkannte ich nicht mehr viel von dem einstigen Zauber, aber ich ging die Sache auch falsch an. Ni No Kuni 2 spielt lange nach den Ereignissen des ersten Teils und nimmt kaum Bezug dazu auf. Man muss folglich den zweiten Teil losgelöst und als eigenständiges Werk betrachten.

Anderes, direktes Draufkloppen im Kampfsystem ohne Vertraute, dafür aber mit der Hilfe von Gnuffis, die ich öfter mal mit Gegnern verwechselt habe im Eifer des Gefechts. Ich habe ein bisschen das Gefühl gehabt, dass durch die Tatsache, dass man die Gegner nicht mehr als Vertraute gewinnen kann, das Design derselbigen nicht mehr so ausgereift ist. Vielleicht liegen diese Kleinigkeiten auch daran, dass Studio Ghibli nicht mehr involviert war?

Erst als ich in Nyrs Wald ankam, offenbarte sich mir wieder die schöne Welt, die ich erwartet hatte. Von Goldorado, der Glücksspielstadt oder Quastenfloss, als Hafenstadt bis hin zum industrialisierten Mechbaum - die Gegenden sind einfallsreich und stimmungsvoll gestaltet. Die verschiedenen Hunderassen bzw. Namen sind witzig, genauso wie Remmi unser Wächter, der zwar aussieht wie eine Fee, aber leider nicht an Tröpfchen heranzureichen vermag.

Da wir unser eigenes Land mit dem Namen Minapolis aufbauen, brauchen wir Ressourcen, die sich mit der Zeit ansammeln. Was wir vor allem benötigen, sind Talente, die sich in unser Stadt niederlassen. Dies können wir durch Nebenquests oder auch im Auftragsexpress gewinnen. Nur wenn das Talent richtig eingesetzt wird, hat dies auch Vorteile für uns - Tante Martha gehört nunmal in die Gnuffiküche. Immer mehr Gebäude können in einer Simulation gebaut werden und anschließend lassen sich nützliche Dinge erforschen. Cool.

Nervig fand ich wiederum die Militär-Parts, in denen man mit seiner Armee strategisch auf einem Schlachtfeld navigieren muss um in der Hauptstory weiterzukommen. Die Geschichte ist ansonsten zwar etwas vorhersehbar, aber dennoch abwechslungsreich. Wie ein schönes Kinderbuch, welches auch etwas für Erwachsene zu bieten hat, denn der zweite Teil ist deutlich erwachsener.

Viel zu meckern, aber eigentlich habe ich mich ein Stück in das Spiel verliebt. Evan ist zuckersüß und ich würde auch gerne in sein Königreich ziehen. Musik ist ebenfalls fabelhaft, wie zu erwarten war.

Fazit

Ein wunderschönes JRPG mit anderen Elementen, welches zwar nicht an seinen Vorgänger heranreicht, aber für sich betrachtet ein Glanzstück ist.