Samstag, 14. Oktober 2017

Zwischenbericht Nr. 26

Und ich warte… und ich warte… und wenn ich schon warte, dann kann ich auch einen kleinen Zwischenbericht schreiben. Momentan geht es mir körperlich wieder ganz gut - ich habe meine Ernährung wieder umgestellt und tatsächlich schon ein paar Kilo abgenommen. Leider wurde mir ein Medikament gestrichen, welches ich seit über zehn Jahren schon nehme und welches meinen Hormonhaushalt regelt. Ohne dieses Medikament habe ich mit einigen Dingen zu kämpfen und vor allem treiben mich die Schmerzen fast in den Wahnsinn. Das Blöde daran ist allerdings, dass das Absetzten dieses Medikaments meine Depressionen um ein Vielfaches verschlimmert hat. Mir ist es gelungen meine Zwänge immer mehr in den Griff zu bekommen und mich auf die Dinge zu besinnen, die mir Spaß machen und mir Kraft geben, aber mit diesen beschissenen Depressionen mache ich eher wieder Rückschritte. Ich muss dringend darauf bestehen, dass ich ein Ausgleichmedikament dafür bekomme. Momentan wird aber noch abgewartet und verschoben…

Eigentlich soll ich operiert werden, davor soll mich aber noch ein Kardiologe anschauen, der gerade im Urlaub ist. Das Warten zermürbt einen und befeuert das Gedankenkarusell. Ich habe große Angst vor der OP, da mache ich euch nichts vor. Mit der Blutverdünnung habe ich schlichtweg die Befürchtung auf dem OP-Tisch zu verbluten - zumal die Spritzen vom Wirkstoff her nur halbiert werden ein paar Tage vor der OP und nicht ganz abgesetzt werden, wie es eigentlich sein sollte.

Kurz bevor man operiert wird, wird man geröntgt und ein Metalldraht wird zum Tumor gelegt - natürlich mit Betäubung. Das ist aber gar nicht der springende Punkt. Wie ihr schon in anderen Zwischenberichten lesen konntet, habe ich bei meinen anderen zwei OPs krasse Panikanfälle bekommen, die mich unkontrolliert zittern lassen. Wie soll man da einen Draht in mein Gewebe legen, wenn ich zittere wie Espenlaub? 

Frage über Fragen und Horrorvorstellungen. Wie soll man da bloß positiv bleiben? Wichtig ist, dass ich ein Medikament bekomme, welches diese Sachen wieder bereinigt - da muss ich mich durchsetzen und darf mich auf keinen Fall vertrösten lassen. Jetzt heißt es erst einmal nicht unterkriegen lassen. Ich lese Harry Potter - bin schon bei Band 6. Sich in Bücher verkriechen ist doch was Feines. Und es ist Herbst - meine Lieblingsjahreszeit! Also gehabt euch wohl!