Freitag, 20. Oktober 2017
Movie Review: Death Note (Netflix)
Eigentlich versuche ich immer Dingen etwas Positives abzugewinnen. Leider gestaltet sich das Ganze schwierig, wenn im Bereich Anime&Manga einfach mal alles amerikanisiert wird um es angeblich der breiten Maße zugänglich zu machen. Aber ich will ja nicht voreingenommen sein, denn schließlich konnte mich Ghost in the Shell dieses Jahr von sich überzeugen… Tja, und ich wurde enttäuscht. Im Death Note Film von Netflix treffen wir auf den Schüler Light Turner, der eines Tages das Notizbuch eines Todesgottes findet. Schreibt man den Namen einer Person in dieses Notizbuches, stirbt diese. Light nutzt die Möglichkeit die sich ihm bietet und rächt sich an dem Mörder seiner Mutter. Aber warum bei einem Verbrecher aufhören? Was soll ich sagen? Der Engländer wird von einem Japaner gespielt, während der kalkweiße L von einem Jüngling mit dunkler Hautfarbe verkörpert wird, der mal eben aus WatchDogs springen könnte. Einzig und allein Willem Dafoe als Ryuk fand ich ansprechend, während alle anderen Charaktere unpassend sind und meist auch so handeln. Light's Gerechtigkeitssinn ist ein Witz und der Kampf zwischen Kira und L ist kaum existent. Zugegeben hätte ich den Plottwist nicht kommen sehen, der allerdings nur entsteht, weil Misa… tschuldigung Mia so dermaßen, wie nennt sich das im Fachjargon… out of character ist, das mir schlecht wurde. Überrascht hat mich das Ausmaß der Darstellung der Tode - solch eine detailreiche Brutalität hätte ich nicht erwartet. Zum Schluss aber dennoch ein positives Wort: Wenn das Interesse von nur einem Zuschauer dieses grauenhaften Filmes sich auf die grandiosen Animefolgen oder die japanischen Realfilme lenkt, dann hat es doch schon was gebracht!