Mittwoch, 2. Mai 2018

Game Review: Shadow of the Colossus

Genre: Action-Adventure
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Sony
Developer: Bluepoint Games
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 06. Februar 2018
Spielzeit: 6 - 8 Stunden

Ein Meisterwerk! Das ist ein Kunstwerk in der Welt der Videospiele! Einfach episch! Mit solch hohen Worten wurde Shadow of the Colossus meist betitelt und beschrieben. Vielleicht war dies der Grund, warum ich solch gigantische Erwartungen an das Spiel hatte, die leider vor Jahren bitter enttäuscht wurden, als ich das Original spielte. Doch kann das Remake mich mehr überzeugen und mir das Spiel zugänglicher machen, als sein Original?

Wir spielen den jungen Wander, der seine Freundin Mono verloren hat. Diese wurde geopfert, weil die angeblich verflucht war. Wander kann diesen Tod nicht hinnehmen und reist mit Mono’s Leichnam in das verbotene Land um Dormin, ein altes Wesen zu beschwören, der in der Lage sein soll, Seelen der Verstorbenen wieder in das Reich der Lebenden zu holen. Für dieses Unterfangen hat er sogar das Schwert des Lichts gestohlen…

Mehr Geschichte bekommt man auch erst einmal nicht. Damit Dormin unseren Wunsch gewährt, müssen wir 16 Kolosse töten. Das ist unsere Aufgabe. Bis zum letzten Kampf erfährt man nichts weiter von der Story und selbst dann wird meist nur angedeutet.

Im Original empfand ich die Welt als leer, die Texturen als matschigen Pixelbrei und die langen Reitwege zu den Titanen nervig. Die Welt ist immer noch leer, wenn auch um einiges schöner. Besonders die kleinen Waldstücke haben mir meilenweit besser gefallen. Leider ist die Kamerasteuerung immer noch für den Hintern. So wird einem das Klettern unnötig erschwert und schwierige Sprünge werden zu einer Geduldsaufgabe. Da hilft das Sammeln von Früchten und Eidechsen um die Ausdauer und Lebensanzeige zu verlängern auch nicht.

Genug gemeckert, denn die Bosskämpfe gegen die Kolosse sind wundervoll. Sowohl abwechslungsreich, denn immer wieder müssen neue Taktiken eingesetzt werden um ihnen beizukommen, als auch episch. Während wir die ersten vielleicht noch ganz ruhig erklimmen können um ihnen das Schwert in den Schwachpunkt zu rammen, so wehren sich einige oder fliegen in unerreichbaren Höhen. Von einer Art Giraffe, die man nur durch das geschickte Verstecken in Löchern bezwingen kann bis hin zum aggressiven Kuromori.

Da kommen wir schon zum Knackpunkt des Spiels - warum vernichtet man die an sich unschuldigen Kolosse? Beim Spielen bekommt man glatt ein schlechtes Gewissen und möchte gar nicht weiter machen mit dieser persönlichen Vendetta, aber es bleibt einem keine andere Wahl. Einen anderen Weg gibt es nicht. Wir versinken immer weiter in den Sumpf des Tötens und dies hat Auswirkungen, vor allem auf den Spieler. Wirklich beeindruckend.

Meine anfängliche Frage kann ich zwar positiv beantworten, denn das Remake hat mir tatsächlich besser gefallen, als das Original, leider ist die Welt mir immer noch zu leer und die Geschichte dürftig. Emotionen konnten bei mir kaum hervorgerufen werden, außer tiefes Mitleid.

Fazit

Ein Spiel mit einer furchtbar leeren Welt, wundervollen Bosskämpfen, nervigen Reitwegen und einer philosophischen Grundfrage.