Samstag, 13. Juli 2019

Game Review: Kingdom Hearts 3

Genre: JRPG
Gespielte Plattform: Playstation 4
Publisher: Square Enix
Developer: Square Enix
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 29. Januar 2019
Spielzeit: 40 Stunden

14 Jahre ist es her, seit ein Kingdom Hearts Hauptteil das Licht der Welt erblickte und die Erwartungen an den dritten und damit finalen Teil könnten größer nicht sein. Da ich nur den ersten Teil und Re:Chain of Memories gespielt habe, musste ich mir wohl oder übel eine Story-Zusammenfassung auf Youtube anschauen. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass ich das auch hätte tun müssen, selbst wenn ich alle Teile gespielt hätte, denn die Geschichte rund um Kingdom Hearts ist, sagen wir es vorsichtig, kompliziert. Ist dieses Finale da ausreichend um diese epische Reihe abzuschließen?

Wie wir es bereits aus den vorherigen Teilen und Spin-Offs kennen, vereint Kingdom Hearts nicht nur die Square Enix/Final Fantasy Charaktere mit Disney-Welten, sondern beinhaltet auch den ewigen Kampf von Gut gegen Böse. Schlüsselschwerträger müssen gegen die mysteriöse Organisation 13 antreten und dabei beherrscht unser Protagonist Sora momentan gar nicht die Kraft des Erwachens. Deswegen machen wir uns auf der Suche nach Helden, die uns weiterhelfen können und durchreisen mehrere Disney-Welten, die man bereits aus Filmen kennt.

Vom Olymp, Twilight Town, Arendelle aus Frozen, die ToyBox aus ToyStory, die Welten von MonsterAG und Baymax und nicht zu vergessen stechen wir mit den Piraten aus Fluch der Karibik in die See - alles sehr abwechslungsreich. Jede Welt ist für sich schön gestaltet, wenn auch manchmal zu viel der Geschichte des jeweiligen Films gefolgt wird. Ich kann mir vorstellen, dass dies für Leute, die die Filme nicht kennen, für Verwirrung sorgen kann. Die Geschichte wird über Cutszenes erzählt, die selbst eigenständige Filme sein könnten, weil sie zu einem großen Teil das Spiel ausmachen. Es kann passieren, dass man eine viertel Stunde das Gamepad zur Seite legen kann. Emotionen werden dabei allerdings gut übermittelt.

Stilistisch glänzt und blinkt das Spiel von seiner besten Seite und das nicht nur bei den eindrucksvollen Attraktionsangriffen, in denen Fahrgeschäfte aus Disneyland den Gegnern Einhalt gebieten. Sowohl die Outfits von Sora, Donald und Goofy, als auch die fotorealistischen Effekte in der Karibik sind wunderschön anzuschauen. Natürlich führt Sora wieder eine Sammlung von auf die Welt abgestimmten Schlüsselschwerter mit sich. Besonders gefallen hat mir die Thematik, dass Sora mit seinen Begleitern eine Videospielfigur in der Toybox ist. Die Optik hat mich so sehr an Final Fantasy 15 erinnert.

Da ich schon Donald und Goofy angesprochen habe, möchte ich erwähnen, dass ich die KI von den beiden wesentlich besser finde, als noch in den Vorgängern. Partnerattacken können ausgeführt werden und mit Talismanen ruft man andere Wesen, die heftige Angriffe vollführen. Durch die vielen Effekte kann es manchmal etwas unübersichtlich werden und ich habe Stimmen vernommen, die das Kampfsystem zu einfach fanden. In Fähigkeitenmenü hat man jedoch viele Anpassungsmöglichkeiten, die Kämpfe entweder erschweren oder vereinfachen, so dass jeder seinen eigenen Stil und Herausforderungen einstellen kann.

Aus den anderen Teilen mochte ich am wenigsten das Fliegen mit den Gumi-Jet, welches in Kingdom Hearts 3 deutlich verbessert wurde. So macht das Fliegen von Welt zu Welt wenigstens Spaß, wenn die Steuerung funktioniert. Noch besser haben mir die Seeschlachten in der Karibik gefallen. Ganz so geschmeidig wie in Black Flag waren sie zwar nicht, aber sie hatten durchaus ihren Reiz.

Zwei Sachen nerven mich dann aber doch, auch wenn ich das Spiel herausragend finde. Zum einen gibt es keine deutsche Synchronisation, was in Anbetracht dessen, dass die Synchronisationen der ersten Teile für ihre Zeit unschlagbar waren, wirklich traurig ist, zum anderen mag ich es nicht zu Minispielen gezwungen zu werden. Egal ob im Hundert Morgen Wald oder in anderen Welten, es tauchen immer wieder Minispiele auf, die gespielt werden müssen um weiterzukommen. Muss das sein?

Fazit

Ein gelungener Abschluss der Reihe, der mit sehr viel Liebe gestaltet wurde und mir großen Spaß gemacht hat.