Genre: Simulation/Adventure
Gespielte Plattform: PC
Publisher: Rondomedia/Ubisoft
Developer: Ubisoft/Lexis Numérique/PhoenixStudio/MTO
USK: Freigeben ab 0 Jahren
Release: August 2003 - Oktober 2008
Spielzeit: pro Spiel 7 - 15 Stunden
Das ich als Kind Pferde mochte, habe ich euch bereits in der Rezension zu Red Dead Redemption 2 erzählt oder im Podcast, als ich über Ostwind gesprochen habe. Nun habe ich versprochen, dass ich bis zum nächsten Podcast mir die Abenteuer auf den Reiterhof Reihe vornehme und mich in Erinnerungen gestürzt. Was habe ich den ersten Teil gerne gespielt, als mir die Weisheitszähne gezogen wurden und ich nur Tomatensuppe zu mir nehmen konnte. Oder den dritten Teil, als meine Reiterferien nicht gut liefen und ich dann lieber auf die virtuelle Variante umstieg.
Ihr merkt also, dass mich mit der Reihe eine nostalgische Verklärtheit verbindet. Trotzdem werde ich versuchen mit möglichst aktuellen Blick auf diese Spiele zu schauen und ehrliche Worte dazu zu verlieren. Zwingt mich bitte nicht zu einer Wertung, denn ich kann einfach keine aussprechen, die nicht von der oben angegebenen Nostalgie geprägt wäre.
Ich selbst teile die Reihe in drei verschiedene Zyklen auf, was eventuell daran liegen kann, dass die Reihe nur bei uns in Deutschland eine Reihe ist. In Frankreich sind diese Spiele zuerst und als eigenständige Teile erschienen und das merkt man. Während wir in Teil 1 - 3 meist einen Reiterhof erben oder zu Besuch sind, dreht sich Teil 4 - 5 um eine Schule, in der wir Reiten lernen. Was dann mit Teil 6 - 7 abgeht, habe ich kaum mehr verstanden, aber meist müssen wir eine Ranch und die Pferde gleich dazu retten.
Reden wir über die Grundbestandteile des Gameplay - wir haben ein Pferd, mit voranschreiten der Geschichte meist auch mehrere Pferde, die wir trainieren und versorgen um mit ihnen an Turnieren teilzunehmen. Das heißt, dass wir Minispiele wie Füttern, Ausmisten und Putzen meistern, während wir mit den Pferden durch ein mal mehr mal weniger großes Gebiet ausreiten und die darin verstreuten Hinderniskurse zu absolvieren. Meist gibt es auch noch eine Geschichte, die total mysteriös ist für Kinder, mit erwachsenen Augen eher sehr vorhersehbar ist. In Schwarz/Weiß-Manier stellt sich uns immer ein Bösewicht in den Weg, den wir in Turnieren schlagen müssen, damit wir den Reiterhof retten.
Grafisch sind die Spiele wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Von 2D-PNGs, die in der Gegend als Menschen herumstehen bis hin zu einem pixeligen Matsch an Landschaftsgrafiken, kann man alles in der Abenteuer auf dem Reiterhof-Reihe bestaunen. Dann spinnt die Steuerung und das Pferd springt meilenweit in das Unterholz anstatt das Hindernis gekonnt zu nehmen. Ihr merkt, dass technisch mehrere Mängel vorliegen.
Warum liebe ich dann diese Reihe, vor allem die ersten drei Teile so sehr? Ich habe wahrscheinlich einfach schöne Erinnerungen an die Spielstunden, die ich mit diesen Spielen verbracht habe. Ich kann mich immer noch erinnern, als ich im dritten Teil die entlaufenden Pferde in einem separaten Abschnitt einfangen durfte. Alles war voll von Blumen auf einem verschnörkelten Reitweg und ich war beeindruckt als Kind. In einen Gruselwald zu reiten um jemanden zu finden, einen Pferdedieb verfolgen - dies alles trug für mich so sehr zur Atmosphäre bei. Alle Sättel freischalten, Pferde pflegen und dann mit den Pferden trainieren um alle Dressur-Figuren zu lernen.
Zugegeben mochte ich die letzten Teile 6 und 7 nicht mehr, weil die Grafik sich stark unterschied und sehr ins Kindliche abdriftete. Aber die vorigen Teile werden immer einen kleinen Platz in meinem Herzen haben.
Im ersten Teil spielen wir Annie, die mit einer grünen Weste sich trotzdem ganz gut von der Umgebung abhebt. Wir wollen die Kingswood Meisterschaft gewinnen und haben bis dahin erst einmal einen steinigen Weg, denn viele Wettbewerbe müssen bestanden werden. Von Telefonstreichen und einem Pferd, welches Cocktail heißt. Wir erben natürlich nicht gleich Rosemond Hill, sondern erst das Pferd von unser verstorbenen Tante Martha.
Im zweiten Teil erleben wir unser Abenteuer mit Lucy und treten dem Reitstall von Matthieu bei um Turniere zu gewinnen. Natürlich haben wir eine Rivalen und eine Freundin. Die Reitkurse sind auf der Karte mit Spielkarten-Bezeichnungen verstreut und wir haben eine Ausdaueranzeige, die uns dazu zwingt, in Geländeparcours anzuhalten. Außerdem dürfen wir nicht nur in ein Strandhaus und das Pferd unserer Freundin trainieren, sondern auch im Dunkeln müssen wir eine geheimnisvolle Person bis zu einem Leuchtturm verfolgen.
Im dritten Teil erben wir als Nichte von Frau von Churbach ein Gestüt und müssen erst einmal im Dorf den Notar aufsuchen, bevor wir unser Spiel beginnen. Thomas und seine kleine Schwester Helena helfen uns dabei uns zurechtzufinden. Mit Training können wir Punkte auf den Karteikarten verteilen um Dressurfiguren freizuschalten. Herr Steingräber will in dem idyllischen Ort ein Entwicklungsprojekt durchführen, aber es ist ja klar, dass ein großer Konzern nichts Gutes im Schilde führt.
Im vierten Teil sind wir nicht in Frankreich, sondern in Schottland auf einer Meisterschule um unser Reittalent auszubauen. Gleich am Anfang wird der Stall von einem Blitz in Brand gesetzt, welches in einer haarsträubenden Animation geschieht und maßgeblich für das Spiel steht. Wenigstens reisen wir durch die Welt zu den angesagtesten Turnieren, zusammen mit Esteban (auf den ich eventuell einen kleinen Crush hatte), Ginger und den anderen Schülern. Unseren Stundenplan können wir uns auch selbst einrichten.
Im fünften Teil zieht die Akademie von Schottland nach Italien, nachdem der Direktor aus dem vierten Teil verstorben ist. Unsere Spielfigur fährt allerdings zu schnell und wird von einem Pferd gerettet. Stundenpläne sind auch wieder mit dabei.
Im sechsten Teil sind wir wieder in Frankreich und haben sogleich eine Autopanne. Als wir nach einem Hotel fragen, warten wir schließlich auf einen Bus, werden dann aber auf dem Gepäckträger eines Fahrrads zu einem Gestüt mitgenommen. Wie praktisch, dass die einen Tierarzt brauchen und wir gerade unser Studium abgeschlossen haben.
Im sechsten Teil… moment? Hatten wir das nicht schon? Richtig gelesen, der sechste Teil wurde zweimal belegt und jetzt fängt die Misere an. Mit Abenteuer auf dem Reiterhof 6 - Die Pferdeflüsterin, hält nicht nur eine verniedlichte Grafik Einzug in die Serie, sondern viele Dinge werden anders gehandhabt. Wir haben nicht mehr die professionelle Turnier/Gestüt-Atmosphäre, sondern alles wir lockerer gehalten. Ein Widersacher will unsere Ranch in den Ruin reißen und wir wollen das selbstverständlich verhindern.
Im siebten Teil, mit dem Titel „Die Wilden Mustangs“ wird sowohl die Grafik, als auch die Stimmung des Vorgängers beibehalten. Es dreht sich viel um die Beziehung zum Pferd und wir können sogar züchten. Wir wollen mit unserem Pferd am Preis der Legenden teilnehmen. Aber vorher müssen wir die wilden Mustangs schützen.
Damit haben wir die Reihe nun komplett besprochen und ich habe gerne in Erinnerungen geschwelgt.