Am Freitag vor einer Woche kam Animal Crossing New Horizons auf dem Markt und ich würde untertreiben, wenn ich sagen würde, dass ich mich wie wahnsinnig auf dieses Spiel gefreut habe. Wegen der momentanen Lage war ich nun schon über einen Monat nicht mehr draußen und muss es zum Glück auch nicht. Doch leider habe ich Max genauso lange nicht mehr persönlich gesehen. Natürlich sehen wir uns über Facetime, aber das ist doch irgendwie nicht das Gleiche. Deswegen freute ich mich umso mehr auf Animal Crossing, in der Hoffnung, dass mich das Spiel ablenken würde. Nun sollte es also so weit sein, in meinem Fall erst am Montag, weil unsere Post immer etwas spät dran ist. Das ist aber bei einer Lieferung an einem Freitag schon immer der Fall gewesen. Ich habe mich jedoch dazu entschieden die Wunder der Zeitreise zu nutzen und habe meine Switch auf den 20. März gestellt. Natürlich möchte ich euch exklusiv von meiner ersten Woche Animal Crossing erzählen. Also nichts wie los mit den Reif-für-die-Insel-Paket…
Blinzel…blinzel… ich wache auf und vor mir stehen zwei kleine Waschbären an einem Flughafenschalter. Wir hätten das Reif-für-die-Insel-Paket gebucht und sollen ihnen nun unseren Namen und unseren Geburtstag nennen. Zudem kommt die Frage, ob wir auf der Nordhalbkugel starten wollen oder doch die Südhalbkugel bevorzugen. Gwyn’s Insel befindet sich auf der Nordhalbkugel und meine Spielfigur schaut mich mit grauen Haaren, gelben Hemd und Jeans frech an. Na dann, nichts wie eingestiegen in das Flugzeug von Dodo Airlines und ab auf die Insel.
Noch während ich das Einführungsvideo zum Leben auf einer Insel anschaue, mache ich mir Gedanken mit welchen Bewohnern ich wohl auf der Insel lande. Bitte nicht dieser Ameisenbär, der es mir bestimmt immer noch übel nimmt, dass ich ihn damals in New Leaf in eine Falle geschubst habe. Am Flughafen sehe ich schon die Ente Bill, den ich seit Wild World kenne und damals fantastisch fand, schließlich war ich zu der Zeit Tokio Hotel Fan und freute mich, eine Ente mit dem Namen des Frontsängers als Nachbar zu haben. Noch vor dem Festplatz sah ich meinen anderen Inselgenossen - einen bunten Hasen namens Mira. Laut ihres Aussehens strebt sie eine Karriere als Profiringer an.
Aber da wäre dann ja noch der Waschbär, der mir verdächtig bekannt vorkommt und das nicht nur von den Werbungsvideos von New Horizons. Tom Nook - ne, mein Freund, ich habe nicht vergessen, dass du mir einen riesigen Schuldenberg aufgehalst hast in den vergangenen Städten und dabei war ich sogar einmal deine Bürgermeisterin. Ich mache mich also gefasst auf einen horrenden Kredit für mein mickriges Zelt, aber zu meinem Erstaunen kommt nichts vom Kredit-Waschbär. Statt dessen wollen wir eine Einweihungsparty feiern und wir sind so nett und sammeln Feuerholz, während Nook sich umsieht und die Früchte an den Bäumen inspiziert. Wen wundert es, dass wir die Orangen dann schließlich doch selbst sammeln müssen, aber wenigstens macht der Waschbär daraus leckere Limonade.
Der Name für unsere gar nicht mehr so einsame Insel ist schnell gefunden - Gravity Pines. Noch während wir das Lagerfeuer und die Limonade genießen, werden wir schläfrig und Nook schenkt uns ein Feldbett, damit wir uns in unserem Zelt hinlegen können. Was ein ereignisreicher Tag - allein die Tatsache, dass wir den Stadtpunkt der Zelte aussuchen konnten, stimmt mich positiv und im Traum erscheint mir der Musiker K.K. Slider. Ab jetzt beginnt die Zeitrechnung auf der Insel und ich versuche zu jedem Tag ein bisschen zu erzählen. Gerade an den ersten Tagen überschlagen sich die Ereignisse…
Freitag, 20. März 2020
Fängt schon gut an, denn ich habe verschlafen und werde vom Waschbären aus dem Bett geklopft. In der Post befindet sich eine Nintendo Switch und bei strahlenden Sonnenschein marschiere ich zum Service-Zelt, in dem mir das Basteln beigebracht werden soll. Noch während ich mich am Craften der Werkzeuge versuche, kommt das schon längst Erwartete - ich soll für meinen Umzug auf der Insel blechen. War ja zu klar bei dem gierigen Waschbären. Wir sollen aber mit Meilen bezahlen, die wir erhalten, wenn wir Aufgaben lösen. Ich sammle genug Insekten und Fische, damit diese Nook seinem Freund Eugen schicken kann und er ein kleines Museumszelt auf unser Insel aufschlägt. Laut Meilenprogramm soll ich einen Barsch fangen, aber keinen Seebarsch und auch ein Flussbarsch zählt nicht. Ein Geschenk ist mir ins Meer gefallen und Wespen haben mich ohnmächtig gestochen… was für ein erster Tag.
Samstag, 21. März 2020
Mit einem kleinen Mikrofon hält Nook seine erste Ansprache und mein Haus ist fertig, welches ich gestern noch mit 5000 Meilen abbezahlt habe. Ein Brief von Mama ist in der Post und sie schickt mir einen Apfel - die perfekte Ergänzung zu meinen Orangen. Also pflanze ich den Apfel sofort ein. Von der Akademie des schönen Hauses bekomme ich eine Rührmaschine geschickt und das obwohl ich noch keine Küche habe. Am Shopping-Automaten kaufe ich mir eine Jenasshorts - schließlich steht der Sommer vor der Tür. Eugen, die Museumseule ist auf meiner Insel angekommen und ich bestaune die Liebe zum Detail in dem Zelt. Bevor ich Eugen mit meinen gefangenen Tieren überschütte, suche ich für Möwe Gulliver noch seine Fernsprechgerät-Teile, weil er wieder nach Hause will. Außerdem leiste ich mir im Meilenprogramm noch neue Frisuren und bunte Haarfarben, damit ich meine Haare auch im Spiel endlich grün färben kann.
Sonntag, 22. März 2020
In der heutigen Ansprache gibt Nook den Bau des Museums bekannt und ich habe das Gefühl ordentlich was geschafft zu haben, denn Nepp und Schlepp bitten mich am selben Tag noch eine Stelle für ihren Laden auszusuchen. Ansonsten tue ich es meinen tierischen Bewohnern gleich und lasse es ruhig angehen. Bill sitzt unter einem Baum und ruht sich aus. Richtige Einstellung. Im Meilenprogramm kann ich mich nicht zurückhalten und kaufe mir den kleinen Rucksack, der wie ein Sportbeutel aussieht.
Montag, 23. März 2020
Mein Museum wird eröffnet und ich gerate so ins Schwärmen wie Eugen, wenn er über Fossilien und Fische spricht. Wie viel Mühe sich Nintendo mit dem Design des Museums geben hat, ist wirklich unglaublich. Ich freue mich sehr es mit Ausstellungsstücken zu füllen. Heute bleibe ich etwas länger auf uns treffe sofort einen neuen Einwohner der Insel, durch meinen neuen Stab, mit dem ich über den Fluss springen kann. Ein freundlicher Geist erschreckt sich so sehr vor mir, dass ich erst einmal seine Seelenfragmente mit dem Kescher fangen darf.
Dienstag, 24. März 2020
Endlich ist der Laden von Nepp und Schlepp fertig und das Sammeln der vielen Baumaterialien hat sich gelohnt. Die beiden kleinen, süßen Waschbären freue sich und ich juble mit. Als ich den Laden betrete, sehe ich ein mir bekanntes Gesicht - die Igeldame Tina, oder Sina… ich konnte mir noch nie merken, wer von den Schwestern wer ist. Ich hege die Hoffnung auch bald eine Schneiderei auf der Insel eröffnen zu können, aber da ist die Igelin schon verschwunden. Dank Mira lerne ich Emotionen kennen und vor lauter Freude beschließe ich ein Meilenticket einzulösen und mit Dodo Airlines zu einer fernen Insel zu fliegen. Ich lache mehr als ich sollte über den Gag, dass die Crew zwar flugunfähig ist, es sie aber nicht abhält davon zu fliegen. Bodo und Udo sind zwei wirklich nette Vögel. Ich nehme mir Kokosnüsse von der Insel mit und fliege wieder nach Hause. Bis tief in die Nacht angle ich um meinen Hauskredit abzubezahlen.
Mittwoch, 25. März 2020
Heute ist ein fantastischer Tag! Nicht nur, dass Tina endlich ihren temporären, kleinen Laden auf meinem Festplatz aufgeschlagen hat und ich sie gleich leerkaufe, ich besuche heute auch Lenny, der mich auf seine Insel eingeladen hat. Er begrüßt mich im vollständigen Durchgespielt-Podcast Outfit und ich bin von den Socken. Bevor ich wieder nach Hause fliege, nachdem ich eine Runde in Lenny’s Hängematte geschlummert habe, steckt mir Lenny noch Birnen und Kirschen zu. Ich bedanke mich für den schönen Besuch.
Donnerstag, 26. März 2020
In den letzten Tagen habe ich Häuser platziert, die nun alle bezogen sind auf meiner Insel - zwei Wölfe, Katharina und Sabine und ein pinker Elefant namens Paolo leben nun mit uns zusammen. Außerdem läuft Harvey auf meiner Insel herum und lädt mich ein ihn auf Fotopia zu besuchen. Allein das Regenbogen-Windspiel gefällt mir so gut, wie die ganze Stimmung auf der kleinen Insel des Hippies. Bill und Mira laufen auf dem Festplatz auf und ab und ich bekomme endlich die Bauanleitung für ein gemütliches Bett. Als es zu regnen anfängt, gehe ich wieder fischen und habe wirklich Glück. Ich fange nicht nur einen Stör, sondern auch einen Quastenflosser, der natürlich sofort im Museum landet.
Freitag, 27. März 2020
Gestern war das Service-Zelt geschlossen und nun steht ein fertiges Gebäude an dessen Stelle. Nicht nur das freut mich ungemein, sondern die Tatsache, dass Nook sich eine neue Mitarbeiter geholt hat - Melinda! Wie sehr ich sie vermisst habe. Da kann sie gleich bei der Einweihungsfeier unser zweiten Brücke teilnehmen. Gestern haben mir Chris und Lenny Pfirsiche zukommen lassen und die Baumsetzlinge sind schon gewachsen.
Wow, da habe ich in einer Woche wirklich viel von der Insel erschlossen und neue Bewohner auf die Insel gelockt. Nun ist das Ziel eine Plantage zu bauen, viele Fossilien auszugraben und die Kredite abzubezahlen. Die behelfsmäßige Brücke möchte ich auch abreißen und eine schicke Brücke bauen lassen. Na dann, bis nächste Woche meine lieben Inselreisenden - gehabt euch wohl!
P.S. Da ich in letzter Zeit wohl wieder zu viel auf Twitter rumgehangen habe, fragte ich mich, ob ich eine Kolumne über Animal Crossing und das schreckliche Gatekeeping schreiben sollte. Ich schone jedoch meine Nerven und möchte nur etwas Wichtiges loswerden - Animal Crossing ist ein Singleplayer-Spiel und ihr könnt genauso spielen, wie ihr es möchtet und es euch Spaß macht. Egal ob ihr jeden Tag nur eine halbe Stunde spielt oder mit Zeitreisen in den Dezember springt - habt ihr Bock drauf, dann macht es! Sätze wie: "Du hast den Sinn des Spiels nicht verstanden." oder "Das haben die Entwickler sich aber nicht so gedacht." sind elitäres Gatekeeping. Lasst euch von niemanden euren Spielspaß nehmen. Danke.