Montag, 26. März 2018

Game Review: Sea of Thieves

Genre: Action-Adventure
Publisher: Microsoft
Developer: Rare, Ltd.
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 20. März 2018
Spielzeit: 10 - 100 Stunden

Als Piratencrew über die sieben Ozeane vagabundieren, Schätze ausgraben, Skelette bekämpfen und Schweine einsammeln… moment, Schweine? Genau, all dies lässt sich in Sea of Thieves bewerkstelligen.

Ganz klar wurde bei Sea of Thieves nicht auf eine Solo-Kampagne wert gelegt, sondern es soll eine Erfahrung im Multiplayer sein. Dies wird am schnellsten sichtbar, wenn man tatsächlich allein versuchen will, seine kleine Schaluppe zu steuern und es dann zu einem Kampf kommt - als Einzelspieler geht man nicht nur sprichwörtlich unter.

Nun hat man aber eine Crew auf die Beine gestellt und steuert sogar einen großen Dreimaster, aber was ist die genaue Aufgabe in diesem Spiel? Drei Fraktionen bieten unterschiedliche Aufträge: Die Goldsammler verkaufen euch Schatzkarten, die entweder eine klassische Zeichnung von einer Insel mit rotem Kreuz beinhalten oder ein Rätsel in Reimform um Schatzkisten auszugraben, der Orden der Seelen ist hinter Skelletschädeln her und bezahlt ein gutes Kopfgeld dafür, während die Handelsgesellschaft lieber Güter transportiert haben will und so müsst ihr Schweine auf Inseln fangen oder Zucker liefern. Heulende Truhen oder die Truhe der tausend Grogs, sorgen für Herausforderungen.

Wenn das alles so einfach wäre, dann wäre das Game ja langweilig. Deswegen treiben sich weitere Piraten auf den Servern herum, die von anderen Spielern gesteuert werden und eine ganz eigene Dynamik ins Spiel hineinbringen. Schießt man zuerst und führt so einen Konflikt herbei oder haut man lieber schnell ab um die Truhen in Sicherheit zu bringen? Wenn man zu viel Vertrauen zeigt, kann man schnell einen Säbel im Rücken haben! Zum Glück können Löcher im Schiff mit Planken repariert werden und wenn man doch sinkt, dann bringt einem die Meerjungfrau zum neuen Schiff.

Wellen, die an den Schiffsbug schlagen sehen wundervoll aus und die Atmosphäre könnte dichter nicht sein, wenn man in den Sonnenuntergang segelt und die Crewmitglieder einen Shanty anstimmen. Vielleicht wird die Stimmung durch ein vom Grog kotzendes Mitglied unterbrochen wird - ich muss erwähnen, dass einem selbst schlecht werden kann, wenn man seine besoffene Spielfigur steuern muss. Man sollte sich außerdem in Acht nehmen vor einem riesigen Kraken, der nicht nur die Crew über Bord schleudert, sondern auch das Schiff in die Tiefen reißen kann. Sehr eindrucksvoll!

Neue Klamotten lassen sich kaufen, genauso wie Schiffsteile, die allerdings erst bei 70.000 Goldmünzen anfangen und viel Grinding erfordern. Ein knackigen Preis hat das Spiel an sich nämlich auch - 70 € muss der Möchtegern-Pirat von heute hinblättern. Ob dies nun gerechtfertigt ist, muss jeder Spieler selbst entscheiden, jedoch bin ich der Meinung, dass ein Fünfziger auch gereicht hätte, für ein Spiel, welches sehr wenig Inhalt bietet.

Und da ist der Knackpunkt - die Langzeitmotivation. Selbst wenn man mit einer tollen Crew in See sticht, so wiederholen sich die Aufgaben recht schnell. Zu einer Insel fahren, Sachen erledigen - wieder zum Outpost, vielleicht mal ein Schiffswrack oder einen Kampf und noch einmal von Vorne. Angeblich soll man zur Piratenlegende werden, wenn man bei allen Fraktionen Level 50 erreicht und dann lässt sich ein geheimer Hafen ansteuern, aber ob das nun die Spieler halten kann?

Crossplay - ist ebenfalls noch zu erwähnen. Wenn man Sea of Thieves für Windows 10 hat kann man dies auch auf seiner XBoxOne spielen. Genauso können Gamer beider Plattformen unabhängig davon zusammen eine Crew bilden. Nicht schlecht.

Fazit

Ein fantastisches Multiplayer-Erlebnis, welches mit der Zeit leider etwas langweilig wird, dank der sich wiederholenden Aufgaben.