Mittwoch, 7. März 2018

Game Review: Farmers Dynasty (Early Access)

Genre: Simulation
Publisher: Toplitz Productions
Developer: Umeo Studios
USK: Freigeben ab 0 Jahren
Release: unbekannt
Spielzeit: 10  - 50 Stunden

Ein Spiel, welches eine Mischung aus Harvest Moon und Sims sein soll, erregt selbstredend meine Aufmerksamkeit. Zum Glück passierte dies noch rechtzeitig, denn nun scheint das Spiel auf Steam nicht mehr verfügbar zu sein. Wie die Early Access Fassung von Farmers Dynasty ist und warum es von Steam genommen würde? Gehen wir der Sache auf den Grund.

Wir haben einen Hof geerbt, wie es in solchen Games so oft der Fall ist und müssen bevor wir ihn in Betrieb nehmen können, erst einmal die Spuren der vergangenen Jahre der Nichtnutzung beseitigen. Reparieren - das können wir als frisch gebackener Farmer im feschen, roten Holzfällerhemd. Genau genommen nimmt diese Funktion einen großen Teil des Spiels ein.

Ob dies realitätsnah ist, mag ich bezweifeln, denn unser Farmer scheint alles mit drei bis vier Maschinen und ein paar Holzlatten in Stand setzen zu können. Trotzdem empfand ich diese Arbeit als unglaublich befriedigend. Der Hof ist echt eine Siffbude, die man nur zu gern wieder auf Hochglanz poliert. Schade, dass sich viele Sachen, wie zum Beispiel die Möbel nicht austauschen lassen. Gerüste aufstellen, aufs Dach hopsen, alles kein Ding.

Landwirtschaftlich arbeiten können wir erst, wenn wir uns bei sämtlichen Nachbarn nützlich gemacht haben um ihnen so die notwendigen Geräte und Anhänger abschwatzen zu können. Dies fördert jedoch eine Sache zu Tage, die mich wirklich angenervt hat. Zu jedem noch so weit entfernten Nachbarn müssen wir mit dem alten Traktor tuckern um so Anhänger und dergleichen zum Hof zu transportieren. So langwierig und langweilig.

Wenn dann endlich mal die Feldarbeit starten kann, dann erweist sich diese jedoch als relativ realitätsgetreu. Kann natürlich nicht mit dem Landwirtschaftssimulator mithalten, muss sich aber auch nicht verstecken. Die Umwelt ist ganz hübsch und könnte so auch hier zulande gefunden werden. Verdienen kann man mit seinen Erzeugnissen nicht ganz so gut, wenn man bedenkt, wie viel Geld man für Präsente für die Geliebte ausgeben muss, um mit dieser eine Familie zu gründen.

Musikalisch ist nur im Hauptmenü eine Melodie zu finden, die allerdings so dermaßen in die Ohren dröhnt, dass man sich wünscht, diese niemals gehört zu haben. Leider ist die Vertonung der Dialoge so peinlich, dass man vor Fremdscham im Gaming-Stuhl versinken möchte. Die Charaktermodelle kann man an einer Hand abzählen und wirken in ihrer Handlungsweise steif und künstlich.

Erschreckenderweise bin ich beim Spielen durch die Weltkarte in das blaue Nichts gefallen. Kann man bei einer Early Access Fassung aber noch verkraften. Und damit kommen wir zum spannenden Teil zum Spiel - das Spiel scheint verschwunden. Nur Spieler, die sich im Januar das Game auf Steam besorgt haben, kamen noch in den Genuss. Alle Infos dazu sind relativ wage. In einem Interview äußerte sich der Entwickler, dass eine Beschwerde wegen Copyrightverletzung der DMCA vorliegen würde, dies aber nur geschehen ist, um dem Spiel zu schaden und den Release zu verhindern.

Jetzt ist es schon März und es gibt keine neuen Infos zu dem Ende Januar gestellten Vorwurf. Es bleibt interessant, ob Farmers Dynasty überhaupt nochmal das Licht der Welt erblickt und wenn ja, dann sollte es noch reichlich an sich arbeiten.

Fazit

Ein peinliches Spiel mit viel Handlungsbedarf, welches allerdings gute Grundsätze und eine tolle Umgebung hat. Hoffentlich wird das noch was.