Zur Zeit, als die Survival-Games den Markt überfluteten, konnte auch ich mich nicht dem Hype entziehen. Diese Freude hielt sich dann aber doch in Grenzen. Überleben auf einer Insel, manchmal auch mit Kannibalen oder durch einen vereisten Wald streifen, ist alles schön und gut. Irgendwann hat die Welt einem aber in der Hinsicht nichts mehr zu bieten. Alles wurde schon gesehen und gecraftet - Möglichkeiten ausgeschöpft. Ich wurde gelangweilt und fühlte mich meist in den Welten allein, weil sie so leer waren.
Früheres Charaktermodell des Leviathan/Reaper |
Doch da gab es noch Subnautica - für mich eine Liebe auf den ersten Blick. So schnell war ich noch nie mit dem Kaufen eines Spiels bei Steam. Diese wunderhübschen Unterwasserwelten, die nur darauf warteten erkundet zu werden.
Der Start ist typisch - wir stehen auf einer Art Rettungskapsel alias Pod, die im Wasser treibt und können in der Ferne das Wrack unseres abgestürzten Flugschiffes Aurora sehen. So sind wir also in den Schlamassel gekommen, welches vom Stil her eher futuristisch angelegt ist. Da weit und breit nur Meer zu sehen ist auf diesem merkwürdigen Planeten und der Hunger sich langsam breit macht, müssen wir uns erst einmal überlegen, wie wir überleben können. Zum Glück gibt es im Wasser nicht nur viel zu entdecken, sondern auch einiges zu essen, sowie Baumaterialien. Eine gewisse Art von Fischen liefert uns sogar Trinkwasser.
Dieses eigentlich tödliche Terrain wird uns mit der Zeit immer bekannter und wir streifen durch fabelhafte, unterschiedliche Biome, die sich je nach Tiefe verändern. Aber aufgepasst, dass einem nicht dir Luft ausgeht! Da kann ein Fahrzeug Abhilfe schaffen. Für den Anfang ein kleiner Gleiter oder eine Seemotte, die etwas größer ist. Aber warum klein bleiben? Gleich ein riesiges Unterwasserboot bauen, welches man umfärben und umbenennen kann. Schränke und eine Andockstation für die Motte selbstverständlich inbegriffen.
Wenn der Stauplatz im Boot nicht reicht, kann man sich überlegen, heimisch zu werden. Zwar kann man im Spiel Inseln entdecken, aber wo wir uns gerade so gut mit der Unterwasserwelt verstehen, wollen wir in diesem Element bleiben. Also wird eine Unterwasserbasis gebaut, welche man Stück für Stück komplett frei in der Welt platzieren und einrichten kann. Bei der Orientierung und dem Sortieren in Schränken helfen dem Spieler Schilder, die man ebenfalls craften kann. Bitter nötig, denn mit der Zeit sammelt man trotz begrenztem Inventar eine Menge an. Platz für ein Aquarium ist natürlich auch in der Station.
Doch die Welt ist nicht so friedlich, wie sie auf den ersten Blick scheint. Seekühe, die giftige Gase ausstoßen, garstige Krebse, blutsaugende Fische, Knochenhaie und am aller schlimmsten - der Reaper! Hat man von diesen Lebewesen nicht genug, kann man vor allem am Wrack auf radioaktive Gebiete stoßen, die der Gesundheit nicht gerade zuträglich sind. Aber es lohnt sich diese Gefahren auf sich zu nehmen, da man mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt wird.
Wie in Survival Games üblich ist man allein und sucht sich seine Geschichte selbstständig. Trotzdem eine Story und tragende Charaktere fehlen, entwickelt Subnautica eine ganz eigene Dynamik. Es gibt immer etwas zu sehen und Sachen, die man unbedingt noch ausprobieren will. Da sind 20 € für mindestens 30 Spielstunden ganz gut angelegt, vorausgesetzt man mag diese Art von Spielen.
Alles in allem ein Spiel, welches zwar am Anfang sehr viele Bugs aufwies, jetzt aber immer mehr neue Features dazu bekommen hat und eine wunderschöne Unterwasserwelt bietet, die es zu entdecken und erforschen gilt.