Sonntag, 9. Oktober 2016

Serien Review: The Walking Dead

Rick Grimes ist Deputy bei der Polizei in Atlanta im Bundesstaat Georgia. Eigentlich ist sein Leben ganz in Ordnung. Er hat eine wunderbare Frau und einen netten Sohn, auf der Arbeit läuft es gut und sein Arbeitskollege Shane ist gleichzeitig ein guter Freund für ihn. Dann kommt jedoch alles anders und Rick wird bei einem Polizeieinsatz verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. Als er aus seinem Koma erwacht, ist die Welt nicht mehr die, die er kannte. Vor dem Krankenhaus liegen überall Leichen und Leichen ziehen auch nicht nur sprichwörtlich durch die Straßen. Mitten in der Zombieapokalypse muss Rick sich zurecht finden, bangt um seine Familie und muss als Anführer seiner Gruppe ums nackte Überleben kämpfen. Dabei bekommt der Zuschauer nicht nur Kämpfe gegen Zombies, die sogenannten Beißer zu sehen, sondern auch beeindruckende soziale Gegebenheiten, die nur bei einer extremen Situation zustande kommen können. Auf in den Überlebenskampf...

Begrüßenswert finde ich die Tatsache, dass die Serie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt vom Comic unterscheidet, sodass nur die Einführung sozusagen die Gleiche ist. Sonst wäre ja eine bestimmte Person bereits Tod, aber vielleicht erwartet uns dies in der nächsten Staffel, wer weiß das schon? Wem die Serie gefällt, sollte auf jeden Fall mal in den Comic von Robert Kirkman, der auch in der Serie seine Finger im Spiel hat, mal reinschauen.

Immer wieder gibt es interessante Wendungen und zu keinem Zeitpunkt, ist auch nur irgendein Charakter sicher, denn absolut jeder kann sterben und das tun Protagonisten auch mannigfaltig. Hat man sich gerade an eine Person gewöhnt und durchblickt einen kleinen Teil seiner Charakterzüge, kann er schon in der nächsten Folge sterben. Kein Problem, es rücken ja immer wieder welche nach, mag der ein oder andere sagen, doch tatsächlich treffen den Zuschauer bestimmte Tode wirklich direkt ins Herz. Ein Wunder ist bei diesem Charakterverschleiß, dass die Personen wunderbar konstruiert sind. Jeder reagiert anders auf die nervenaufreibende Situationen, die durch eine Zombieapokalypse entstehen können.

Entwicklung der Charaktere sind sowohl für jede Person vorhanden, vorausgesetzt sie stirbt nicht sofort und sind eigentlich immer nachzuvollziehen. Jemand wirkt vielleicht am Anfang sympathisch, kann aber schon in der nächsten Folge zum Feind mutieren. Vor allem unser Hauptcharakter Rick Grimes macht eine unglaublich brutale Entwicklung durch, die verständlich, aber auch beängstigend ist. Manche Personen findet man abstoßend, regelrecht ekelerregend. So viele Abgründe der menschlichen Natur bekommt man nur selten zu sehen. Deswegen würde ich zartbesaiteten Zuschauern diese Serie nicht empfehlen. Darstellungen, vor allem bei Zombies und anderen Leichen sind sehr explizit und zeigen das Können der Maskenbildner aufs Äußerste.

Von Inszenierungen verstehen die Serienmacher so einiges, wenn man die Kameraeinstellungen betrachtet. Schon in der ersten Staffel in der sogenannten Panzer-Szene, welche erst das Ausmaß durch die Vogelperspektive erkennen lässt. Selbst die Logik bleibt an sich immer bestehen, was man im Zombie-Genre wirklich selten findet. Handlungsweisen sind meist gut nachzuvollziehen.


Da ich selbstredend nicht einen Teil der wirklich haarsträubenden Geschichte spoilern möchte, obwohl das bei mittlerweile sechs Staffel ein bisschen schwer fällt, kann ich nicht viele Worte darüber verlieren. Jede Staffel ist auf ihre eigene Art und Weise spannend, wenn auch streckenweise etwas langweilig und langatmig. Immer wieder besteht Hoffnung und man fiebert und freut sich mit den Protagonisten mit, während im anderen Moment dieses Glück wieder zerstört wird. Diese Handlung ist meist eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Dabei stellen nicht nur die Zombies (Beißer) eine Gefahr dar, sondern wie ich bereits erwähnte, die düsteren Abgründe der menschlichen Natur. In der Apokalypse versucht jeder zu überleben und manchmal heißt das auch über Leichen gehen zu müssen. Vielen scheinen daran allerdings Gefallen gefunden zu haben… Andere versuchen ihre Menschlichkeit zu behalten…

Zum Schluss muss ich noch den sagenhaften Soundtrack erwähnen, der in so vielen Situationen die Spannung auf die Spitze treibt und in anderen Punkten die Tränen nur so fließen lässt. Das Opening von Bear McCreary fängt die Atmosphäre der Serie gekonnt ein und verursacht eine Gänsehaut. Bei dem Lied Lead Me Home von Jamie N Commons blieb mir vollkommen die Spucke weg. Perfekte Untermalung des Geschehens. Die deutsche Synchronisation ist gut gelungen und durchaus ertragbar für Fans des O-Tons.

Insgesamt sind bis zum heutigen Tage 83 Folgen verteilt auf 6 Staffeln erschienen, die durchschnittlich eine Folgenlänge von einer dreiviertel Stunde aufzuweisen haben. Für Zombie-Freunde zu Halloween vielleicht genau das Richtige, falls man es nicht schon kennt?

Fazit

Wunderbar inszenierte Zombie-Apokalypsen-Serie mit viel Spannung und ein Auf und Ab der Handlung mit vielen Toten und Charakteren.




Quellenangabe: Blogpost Icon - offizielles Serienposter von AMCs - The Walking Dead Staffel 1