Sonntag, 16. Oktober 2016

Movie Review: Mystery Science Theater 3000

Im Horromonat Oktober möchte ich euch selbstredend nicht nur gruselige Spiele zeigen, sondern auch schreckliche Filme. Wörtlich genommen sind schreckliche Filme nicht nur im Horrorgenre zu finden, sondern tauchen in vielen Kategorien als sogenannte Trash-Filme auf. Wieso dann nicht gleich die Mutter allen Mülls nehmen, die sogar Oliver Kalkofe zu Schlefaz inspiriert hat? Mystery Science Theater 3000 ist ein amerikanischer Film aus dem Jahre 1996, welcher als Grundlage eine Serie mit dem gleichen Namen vorzuweisen hat. 2014 schaffte es genau dieser Film, als Jubiläums-Special von Kalkhofes Mattscheibe mit neuer Synchronisation ins deutsche Fernsehen. Doch worum geht es in diesem Film? Auf der Raumstation Satellite of Love, welche vom Aussehen her dem eines Hundeknochen ähnelt, lebt Mike Nelson mit seinen technischen Begleitern Tom Servo, Crow T. Robot und Gypsy. Dr. Clayton Forrester, ein böser Professor versucht immer wieder mit schlechten Filmen Mikes Verstand zu brechen, um so mit dem Film eine ultimative Waffe zur Weltherrschaft in der Hand halten zu können. Genau solche ein Film wird von der Crew kommentiert…

Vorab sei zu erwähnen, dass der gezeigte Film mit dem Titel Metaluna IV antwortet nicht oder auch This Island Earth noch älter ist, als es bei MST3000 schon der Fall ist. Dementsprechend wird ein anderes Frauenbild und Dergleichen propagiert. Wer empfindlich gegenüber Sexismus und Rassismus ist und in dieser Sparte keine Witze verträgt, sollte diesen Film vielleicht nicht anschauen. Jemand, der nur für gehobene Unterhaltung zu haben ist, sollte ebenfalls umschalten, denn Achtung - es wird flach und stumpf.

Wir beginnen also in der Raumstation, in der Mike gerade in einem übergroßen Hamsterrad trainiert. Alles wirkt etwas heruntergekommen und das geschulte Auge des Zuschauers kann bereits erkennen, dass es sich hierbei um eine Low-Budget Produktion handeln mag. Genau dieser Effekt ist mehr als gewollt. An der Decke sieht man die Kabel herausragen und die Roboter scheinen wie von Kindern gebastelt worden zu sein. Diese Kleinigkeiten sind keineswegs störend, sondern tragen zur allgemeinen Atmosphäre bei und unterstreichen diese gekonnt.

Eine Rahmenhandlung ist nur ansatzweise zu erkennen. Crow möchte einen Tunnel zur Erde graben, weil die ganze Besatzung zurück zur Erde möchte. Dazu hackt er mit einer Spitzhacke ein Loch in die Wand der Satellite of Love, obwohl ihm klar ist, dass er damit einen großen Fehler begeht. Die Charaktere sind passend zum Film eher schlicht, welches die Situation aber noch verstärkt. Insgesamt ist der Film in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Während sich die Einleitung mit dem oben genannten Problem beschäftigt, folgen in der Mitte zwei kurze Sketche, die später in einem Epilog enden. Zwischendurch läuft das eigentliche Hauptgeschehen dieses Streifens ab. Beim Filmalarm läuft die Crew ins Kino, sieht sich den neuen Film vom Professor an und kommentieren das Gesehene.

Metaluna IV antwortet nicht ist ein typischer, billiger SciFi Film, der 1956 von Joseph M. Newman gedreht worden ist. Handlungstechnisch kann man kaum etwas spoilern, da der Film absolut vorhersehbar ist. Außerirdische sind auf der Erde um aus Atomenergie eine neue Quelle zum Schutz ihres Planeten zu produzieren. Aus diesem Grund lässt der Lunarier Exeter den Atomwissenschaftler Dr. Jack Meacham rekrutieren, der mit anderen genialen Wissenschaftlern dieses Problem lösen soll.

Diese Kommentare sind das Herzstück des Films. Seien wir ehrlich, Metaluna IV antwortet nicht, ist kein Glanzstück in der Kunst der bewegten Bilder. Mit den bissigen Bemerkungen der Figuren, die in Kinosesseln am unteren Rand dargestellt werden, sieht die Sache schon anders aus. Gerade die deutsche Fassung beinhaltet wunderbare Anspielungen vom Kindheitsort Kalkhofes Peine, über den Zonk bis hin zu Katzenlekkerlis. Natürlich darf man da Angeberman nicht vergessen oder die Eierköpfe. An dieser Stelle möchte ich ein riesiges Dankeschön an Scotti aussprechen, den ich erst vor Kurzem kennen gelernt habe und der mir diesen wunderbaren Film gezeigt hat.

Fassen wir zusammen - Kalkhofes Synchronisation ist einfach top - die Witze sind flach - die Effekte sind lächerlich, wie bei einer Lowbudget-Produktion üblich und dennoch ist der Film unglaublich lustig und jede Minute ist es wert geschaut zu werden. Da sitzt man sogar gerne noch eine Weile und betrachtet den Abspann. Wer SciFi mag und auf stumpfe Witze steht, sollte sich MST3000 unbedingt mal anschauen.

Fazit

Ein grandioser Trash-Film, der mich ununterbrochen zum Lachen gebracht hat und mit seinem ganz eigenen Charme begeistern kann.




Quellenangabe: Blogpost Icon - offizielles Filmposter von Mystery Science Theater 3000