In einem Zeitalter, in denen Demos leider nicht mehr selbstverständlich sind, ist mir wieder einer dieser Vertreter ins Auge gestochen, wenn auch ziemlich spät. Ich gebe es offen zu, ich bin von Resident Evil noch nie wirklich überzeugt gewesen. Die Filme mochte ich zwar ganz gern, aber den erste Ableger der Reihe fand ich so langweilig, dass ich mich lieber Silent Hill zuwendete. Wenn ich es jetzt betrachte, muss ich sagen, dass für mich Silent Hill und Resident Evil zwar einige Gemeinsamkeiten haben, aber doch grundverschiedene Franchises sind. Die Demo mit dem Arbeitstitel "The Kitchen" also Resident Evil 7 - Beginning Hour hat mich dann aber doch positiv überrascht. Erst vor ein paar Tagen spielte ich die Demo zum ersten Mal, weil ich, wie gesagt, Resident Evil sehr kritisch gegenüber stehe und es tat genau das, was eine Demo tun sollte: Lust auf das Spiel machen! Wir beginnen in einem angeblich verlassenen Haus, in dem wir gerade zu uns kommen…
… wer uns hier festhält wissen wir nicht. Nach einer Zeit machen wir uns daran das Haus zu erkunden. Die Familie Baker hat hier zurückgezogen gelebt - Verbrechen wird angenommen. Überall liegen verwesende Tierleichen rum, selbst in der Küche finden wir eine tote Krähe in der Mikrowelle. In einem Zimmer hängen Puppen von den Wänden und langsam schwant es dem Spieler, dass hier etwas nicht stimmt.
Atmosphärisch gibt die Demo schon so dermaßen viel her, dass die Nerven bis zum zerreißen gespannt sind. Selbst wenn nichts passiert, läuft man mit ständiger Angst im Gepäck durchs Haus. Grafisch möchte man eigentlich gar nicht so gut sehen können, wie das Spiel es hergibt - die Details, vor allem die der Leichenteilen kann einem schon auf dem Magen schlagen.
Etwas was mich noch mehr überrascht, als die eigentliche Tatsache, das eine Demo erschienen ist, ist, wenn diese Demo auch noch Updates bekommt. Diese Vorgehensweise habe ich bereits bei der Episode Duscae Demo von Final Fantasy 15 gelobt und möchte es bei Resident Evil - Beginning Hour wieder tun. Mit der Twilight-Version sind schon neue Möglichkeiten in die Demo implementiert worden, aber mit dem Midnight Update kam ein ganz neuer Bereich dazu.
Verschiedene Endings, die manchmal unglaublich abstrus zu erreichen sind, Verschwörungstheorien um einen Puppenfinger und eine Überraschung im Keller. Das Gameplay-Element mit der Videokassette hat mich nachhaltig beeindruckt - man kann tatsächlich eine Videosequenz spielen, die Auswirkungen auf die Umgebung hat und Hintergrundinfos vermittelt. Die Demo gibt einen guten Einblick in die Atmosphäre und macht Lust auf mehr.
Wer also nicht überzeugt ist, so wie ich es noch vor wenigen Tagen war, sollte sich mal die kostenlose Demo anschauen, die für PS4, PC und XBoxOne verfügbar ist. In VR ist es bestimmt auch ein Erlebnis für sich...