Sonntag, 21. August 2016

Movie Review: Ghostbusters

Stark diskutiert und vor allem kritisiert wurde schon vor dem eigentlichen Filmstart der Film Ghostbusters, welcher diesmal Frauen in den Kampf gegen die ektoplastischen Wesen schickt. Erin Gilbert möchte sich an ihrer Universität einen großen Namen machen. Als jedoch ein Buch im Internet auftaucht, an dem sie mitgewirkt hat und welches sich um das Thema Geister und Metaphysik dreht, wird sie als Professorin nicht mehr ernst genommen und verliert ihren Job. Wütend versucht sie ihre frühere Freundin und Mitautorin des Buches Abby zu finden um sie vom Verkauf der Lektüre abzuhalten und ihren Ruf wieder reinzuwaschen. Fündig wird sie in einem Labor, in dem sich Abby zusammen mit Jillian immer noch den Studien über Geister hingibt. Dies ist ein besonders guter Zeitpunkt, den die Geisteraktivität in New York scheint von Tag zu Tag zuzunehmen und so lässt sich Erin dazu überreden für die Löschung des Buches bei der Jagd auf Geistern zu helfen. Bald schließt sich auch Patty dem Team an, die sonst als Ordnungskraft in der U-Bahn arbeitet. Während die Medien sich über die Ghostbusters lustig machen, scheint sich eine Katastrophe anzubahnen...

Ist es also schlimm, Männer gegen Frauen auszutauschen um so ein Remake zu produzieren? Vom Grundprinzip würde ich dies verneinen, bei diesen Film spielen aber noch andere Faktoren eine Rolle. Natürlich ist es schön, vor allem kleinen Mädchen starke, weibliche Vorbilder zu zeigen und sie zu ermutigen sich für Wissenschaft zu interessieren. Muss man dabei aber immer politisch korrekt sein? Muss man aus jedem Geschlecht, jeder Sexualität, jeder Abstammung und jeder sonstigen sozialen Minderheit einen Charakter in den Film schmeißen?

Muss man nicht - kann man aber. Würde auch ganz gut klappen, wenn die Personen wenigstens Charaktertiefe besitzen würden und sich nicht in Oberflächlichkeit und schlechten Witzen ergeben würden. Klischee an Klischee folgt auf Sexismus und Rassismus. Haben Frauen in diesem Film nur ihr Daseinsberechtigung, damit man solche Witze reißen darf? Nur ein kleiner Gedankengang: Wäre der Umgang zwischen der Vorzimmerdame, gespielt von Chris Hemsworth und den weiblichen Ghostbusters bei vertauschten Geschlechtern auch lustig? Wohl kaum.

Als Marvel und Thor-Fan mag ich Chris Hemsworth. Ihn in einer anderen Rolle als den starken, nordischen Gott zu sehen, begrüße ich, aber nicht um ihn als dummen und unlustigen Sidekick zu sehen. Kommen wir zu dem Punkt, der für mich den ganzen Film runtergezogen hat und auch der Knackpunkt war. Melissa McCarthy in der Rolle der Abby Yates - sie nimmt mir so viel Platz ein. Zugebenen mag ich Melissa McCarthy und den anstrengenden Humor, den sie rüberbringt überhaupt nicht, aber eigentlich sollte dies in einer Gruppe aus vier Personen eher ausgeglichen sein.

Patty und Jillian wurde meiner Meinung nach zu wenig zugetraut und sie wenig aus ihrer erwarteten Zone heraus manövriert. Kristen Wiig verkörpert die Rolle der schwachen und tollpatschigen Erin und macht eine stereotypische Entwicklung durch - langweilig. Sympathie könnte ich einfach nicht empfinden. Schauspieler aus dem Original zu sehen und die Anspielungen auf die Vorgänger haben mich gleichzeitig glücklich gemacht, während sie mir die massiven Mängel an den Film aufgezeigt haben.

Selbstredend sind die Effekte fantastisch und meilenweit von der schlechten Qualität der Filme aus dem Jahr 1984 entfernt. Bei der technischen Entwicklung der vergangenen Jahre kein Wunder. Geister sind sehr hübsch anzuschauen und ein Augenschmaus. Will ich noch etwas zur Geschichte sagen? Kurze Stichwörter: langweilig, ohne Überraschung - vorhersehbar, klischeehaft… Schade.

Fazit

Ein langweiliger, anstrengender Film mit Klischee-Humor ohne viel Überraschung, Entwicklung und viel zu wenig Charaktertiefe… Schade.


Quellenangabe: Blogpost Icon - offizielles Filmposter von Ghostbusters 2016