Gespielte Plattform: Steam
Publisher: 505 Games
Developer: Giant Squid Studios
USK: Freigegeben ab 6 Jahren
Release: 02. August 2016
Spielzeit: 1,5 - 2 Stunden
Atemberaubende Unterwasserwelten und dann noch von den Machern von Journey? Da ist doch klar, dass ich seit der Ankündigung zu Abzu Feuer und Flamme für dieses Spiel war!
Bei einigen Spielen muss ich mich, was die Auswahl von Screenshots betrifft schon etwas am Riemen reißen, vor allem bei langen Spielen mit guter Story. Abzu ist aber nicht lang und trotzdem habe ich so viele virtuelle Fotografien wie noch nie geschossen. Allerdings ist mir dabei aufgefallen, dass kein Screenshot die Schönheit dieses Spiels auch nur im Entferntesten einfangen kann. Aber schauen wir uns Abzu mal an...
Auf dem Wasser treibend erhaschen wir einen ersten Blick auf unseren Charakter, der komplett in einen Taucheranzug gekleidet ist. Passt sich gut, denn sogleich tauchen wir in die ruhige, hellblaue See hinab. Die ersten Fische nähern sich neugierig und das Licht der Oberfläche bricht sich auf der Wasseroberfläche. An größeren Unterwassergeschöpfen kann man sich dranhängen um so gemächlich durchs Wasser gezogen zu werden. Dabei erfährt man zugleich den Namen der wunderschönen Kreaturen.
Meditieren in verschiedenen Gebieten bringt einem ebenfalls die Namen der dort schwimmenden Fauna näher und entspannt ungemein. So viele verschiedene Lebewesen von Fischen, Schildkröten, Walen bis hin zu längst ausgestorbenen Tiefseekreaturen. Ändert sich das Gebiet findet man auch im neuen Habitat ganz andere Arten. Rochen scheinen durch das Wasser zu schweben vielleicht auch zu fliegen, im Dunklen begegnet man fluoreszierenden Quallen und Anglerfischen. Vielleicht lässt man sich von einer Seekuh eine Weile mitziehen…
Abwechslungsreich und kontrastreich gestalten sich die Gebiete, die aber immer mit kraftvollen Farben dargestellt werden. Von der hellen Wasseroberfläche hinunter zum dunklen Meeresboden wird nur so mit Lichteffekten gespielt und schafft dadurch eine einzigartige Atmosphäre. Doch plötzlich kann diese Atmosphäre krass umschlagen und die beruhigende, entspannte Wasserwelt wird zu einem unangenehmen Käfig, aus dem man schnell entkommen möchte. Nicht nur natürliche Gebiete begegnen uns, sondern auch längst vergessene Zeugnisse und Ruinen einer untergegangenen Zivilisation...
Je länger man in einem Gebiet bleibt, desto mehr kann man entdecken. Neue Fische erscheinen, die wie ihre Artgenossen mit der Umgebung interagieren. So verdrängen größere Exemplare beim Schwimmen die Wasserpflanzen oder fressen kleinere Fische. Kleine Drohnen, die der Taucher reparieren kann öffnen einem Wege und begleiten den Spieler ein Stück des Weges.
Kleine Rätsel müssen gelöst werden um das nächste Gebiet betreten zu können. So werden Ketten gelöst um Türen zu öffnen oder Bomben ausgewichen. Spätestens bei ebendiesen Bomben kann eine gewisse Hektik aufkommen. Dann lieber ein paar Muscheln sammeln oder mit einem kleinen Boost aus dem Wasser springen…
Überraschungen hält das Spiel immer wieder bereit und so sitzt man mit offenem Mund vor einem unglaublichen Ausblick. Als gefühlsbetonter Mensch, wie ihr mich mittlerweile erlebt habt, muss ich sagen, dass mich ein Moment sehr mitgenommen hat, der definitiv für jeden Spieler aus heiterem Himmel kommen wird.
Wie schon bei Journey kommt das Spiel ohne gesprochene und geschriebene Worte aus. Lustig, wenn man bedenkt, dass man tatsächlich in den Optionen die Sprache einstellen kann. Still ist es trotzdem nicht, denn der Soundtrack kommt selbstverständlich wieder von Austin Wintory, der schon mir dem Soundtrack zu Journey für den Grammy nominiert war. Da muss ich nicht extra sagen, wie durchdringend und fulminant diese Musik ist, oder?
Fazit
Ein atemberaubendes, wunderschönes Spiel mit viel Tiefe und abwechslungsreichen Gebieten. Definitiv einen Blick wert für Spieler, die auch mal etwas anderes suchen...