Freitag, 19. Mai 2017

Game Review: The Franz Kafka Videogame

Genre: Adventure
Gespielte Plattform: Steam
Publisher: Daedalic Entertainment
Developer: Denis Galanin
USK: keine Angabe
Release: 06. April 2017
Spielzeit: 1 - 2 Stunden

Franz Kafka, der schon selbst zu einem Begriff in der Kunst geworden ist, schickt seine Schatten voraus und soll nun mithilfe eines Videospiels geehrt werden. Da kann ich natürlich nicht umhin mir dieses Spiel mal anzuschauen, da ich viele von Kafkas Werken zu schätzen weiß. Aber ist das Spiel auch “kafkaesk“ oder wird es wie eine Kakerlake zertreten werden?

An der Seite unseres Protagonisten K starten wir in das Spiel. Er ist gerade erst in die Stadt gekommen und möchte sobald wie möglich seine Arbeit als Psychotherapeut, der auf Depressionen und Phobien spezialisiert ist, wieder aufnehmen. Doch dann nimmt das Schicksal seinen Lauf und er muss sich auf eine ungewöhnliche Reise begeben. Viel mehr möchte und kann ich auch eigentlich nicht sagen, denn die Geschichte des Spiels ist genauso dünn, wie zusammenhangslos.

Von Rätsel zu Rätsel wird sich durch die Bildschirme geklickt. Das sich dabei keine bahnbrechende Story aufbauen kann, wenn man zuzüglich die Spielzeit mit einberechnet, ist kein Wunder. Dennoch hätte ich mir von einem Videospiel, welches Franz Kafka mit seinen wunderbaren Erzählungen gewidmet ist, durchaus mehr versprochen. Die Figuren sind zwar an seine Geschichten angelehnt, lassen aber an Tiefe und Entwicklungen vermissen.

Dabei sind die Rätsel manchmal an den Haaren herbeigezogen, während andere spielend leicht zu lösen sind, sodass der Spieler nicht gefordert wird. Dennoch lässt sich gerade zwischen den Rätseln eine kafkaesk anmutende Atmosphäre wahrnehmen. Tipps zu den Lösungen eines Rätsels könnte man relativ oft gebrauchen, jedenfalls war dies bei mir der Fall. Leider passiert es dabei viel zu oft, dass in dem Tipp die komplette Lösung des Rätsels verraten wird und nicht nur eine kleine Hilfestellung sich dahinter verbirgt.

Wenn man schon auf einen Tipp wartet, der nach einer gewissen Zeit freigeschaltet wird, möchte man, wie der Name schon sagt nur einen kleinen Tipp und nicht sofort an die Hand genommen werden.

Grafisch orientiert sich das Spiel an einem gezeichneten Comicstil, den man auch schon im vorherigen Spiel des Entwicklers mit dem Namen Hamlet begutachten konnte. Mir gefällt dieser Stil sehr gut, auch wenn die Details sehr reduziert daher kommen. Gerade dieser Stil trägt weiterhin zur kafkaesken Erscheinung bei.

Für die Ohren manchmal etwas zu laut, aber stets auf einem qualitativ hochwertigen Niveau dröhnt der Soundtrack sich in das Gehirn des Spielers. Dadurch wird ebenfalls eine schöne Atmosphäre transportiert.

Fazit

Ein nettes, kleines Point&Click Adventure, welches mit seiner Geschichte leider verblasst und auch nicht mit seiner Komplexität in den Rätseln aufwarten kann. In Ordnung, aber mehr nicht.