Sonntag, 15. April 2018
Zwischenbericht Nr. 35
Das erste Wochenende nach der ersten Bestrahlung und ich bin hundemüde. Komischerweise kann ich aber auch nicht schlafen, aber diese Nebenwirkungen wurden mir bereits prophezeit. Letzte Woche war ich bereits beim Planungs-CT und dann schließlich letzten Donnerstag zum Einmessen - was nichts anderes bedeutet, dass man unter dem komischen Laser liegt, hin und her geschoben wird und anschließend angemalt wird. Gleich danach ging es auch schon zur ersten Bestrahlung. Um meine Sorgen zu revidieren - es tut nicht weh, aber ich finde es riecht im Raum anders, ein bisschen wie an einem heißen Sommertag, wenn man meint, dass die Straßen schmelzen und man das Ozon förmlich riecht. Freitag ging es dann bei der Bestrahlung schon sehr viel schneller. Besonders schön fand ich, dass man mir auf meine saloppe Erwiderung, dass man mich ruhig vollmalen könnte, tatsächlich jetzt zwei Blumen auf meinem Oberkörper neben den Markierungen gemalt wurden. Man muss auch ein bisschen Spaß haben. Da ich zu jedem Termin eine andere Perücke aufhatte, war das Personal etwas verunsichert, da sie mich auf meinem Aktenfoto nicht wiedererkannten. Dies ist da um die Patienten per Webcam aufzurufen, sprich um zu sehen ob man schon da ist. Meinetwegen mach ich mit jeder Perücke ein neues Foto. Außerdem steht im Raum, dass ich noch eine Chemo in Tablettenform bekommen soll. Dazu will meine Onkologin allerdings erst einmal eine Zweitmeinung einholen, ob ich vielleicht für eine andere Studie in Frage komme. Ein Genetiktest kommt noch auf mich zu. Die verdammten Richtlinien der DSGVO wollen für den Blog umgesetzt werden. Jeden Tag Bestrahlung, aber hey, wenigstens habe ich am 25. Geburtstag und ich habe vor wenigstens etwas zu feiern. Also bloß nicht vom Stress und den Nebenwirkungen unterkriegen lassen. Ich gehe mir jetzt meine kurzen Haare blau färben.