Mittwoch, 1. März 2017

Game Review: Syberia 2

Genre: Adventure
Gespielte Plattform: PC
Publisher: Microids
Developer: Microids
USK: Freigegeben ab 0 Jahren
Release: 25. Mai 2004
Spielzeit: 6 - 7 Stunden

Nachdem ich Syberia gespielt habe, musste ich, wie ich bereits in der Rezension dazu erwähnte, ja nun auch Teil 2 spielen, um zu erfahren, wie es mit Kate Walker, unsere Anwältin aus New York den weitergeht. Da es sich um den zweiten Teil handelt, kann ich nicht versprechen in dieser Rezension nicht Gegebenheiten aus dem ersten Teil zu erwähnen… Also los!

Wir befinden uns also in Aralbad zum Schluss des ersten Teils und haben zwar den Kaufvertrag von Hans Voralberg unterschreiben lassen, uns dann aber doch in letzter Sekunde dazu entschieden in den Zug nach Syberia einzusteigen und nicht mit dem Flugzeug nach New York zu fliegen. Kate möchte also Hans dabei helfen Syberia zu erreichen und somit seinen Lebenstraum zu erfüllen. Die Reise geht also weiter…

Im Gegensatz zum vorherigen Teil ist die Geschichte etwas zackiger und baut durchaus Spannung auf. Immer wieder passieren unerwartete Dinge und schmeißen das Spiel in eine andere Richtung. Durch die Zwischenstops des Zuges, die hier wesentlich anders gestaltet sind, als in Syberia 1, kommen wir mit weniger Personen in Berührung, wie es sonst der Fall war. Dadurch wirken die Figuren nicht so blass und die Hintergrundgeschichten wirken nicht aufgesetzt.

Anrufe bekommt Kate trotzdem noch - entweder von ihrer Mutter oder ihrem Chef. Die Beziehung zu Dan und ihrer besten Freundin hat sich ja für Kate im letzten Teil erledigt. Eine Sache, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, sind die Beweggründe des Chefs der Anwaltskanzlei. Warum versucht er wie bekloppt seine Angestellte wiederzubekommen und tut so, als wäre Kate ein Kind auf Entdeckungstour? Schließlich ist sie eine ausgewachsene und erwachsene Frau? Wir werden es wohl nie erfahren. Oskar und Hans sind ebenfalls wieder mit von der Partie und sind gute Begleiter. Einen neuen Weggefährten bekommt Kate in Form eines Youkis, ein Hund aus einer Mischung aus Seehund und Bär. Zuckersüß!

Kauzige Mönche oder ein aufgenommenes Waisenkind - es gibt viel zu entdecken. Manchmal kann das schon relativ unübersichtlich werden. Besonders in der Stadt der Youkols kam ich in den Rätseln nicht weiter, da es so unwahrscheinlich viele Möglichkeiten gab. Die Rätsel sind nicht ganz so an den Haaren herbeigezogen, wie es im ersten Teil der Fall ist. Ich hatte sogar den Eindruck, dass einige Rätsel etwas schwerer waren.

So klicken wir uns durch die Welt und es fällt auf, dass die Hintergrundmusik, sich nicht nur abwechselt, sondern nur an seltenen Stellen wirklich unfassbar laut wird. Definitiv besser, aber immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Die Dialoge sind wenigstens ein bisschen interessant, sind gefühlt aber länger als im ersten Teil. Ich habe mich dabei ertappt, dass ich einige Dialoge einfach weitergeklickt habe, weil es die gleichen Infos doppelt und dreifach verpackt waren.

Steampunk-Elemente sind immer noch vorhanden, auch wenn uns weniger Automaten begegnen. Zwar fällt der Schnee unglaublich atmosphärisch und das Spiel kann mit schicken Screens aufwarten, trotzdem hat es nicht mehr den Charme des Vorgängers. Alles wirkt kälter, was es ja nicht nur sprichwörtlich ist. Perspektivisch wird ebenfalls mehr herumgespielt und so ist der Bildschirm auf einem Bergpfad schräg oder wir können das Geschehen aus der Vogelperspektive begutachten. Schwammig aufgrund des Alters gestaltet sich zwar die Grafik an sich, aber neben den wunderschönen, verschneiten Waldlandschaften, gesellen sich auch mehr Cutszenes ins Spiel. Davon sind die meisten jedoch vollkommen überdramatisiert. Schön fand ich aber noch den Ausflug in den ersten Teil.

Fazit

Ein zweiter Teil, der viele Sachen besser macht als sein Vorgänger, dabei für mich an Atmosphäre einbüßt. Bin aber gespannt, wie es im dritten Teil weitergeht, da für mich die Reihe eigentlich abgeschlossen ist.