Gespielte Plattform: WiiU/Switch
Publisher: Nintendo
Developer: Nintendo
USK: Freigeben ab 12 Jahren
Release: 03. März 2017
Spielzeit: 3 - 4 Stunden
Mit der Switch ist nun auch das neue The Legend of Zelda - Breath of the Wild erschienen und selbstredend kann ich als alter Zelda-Fan nicht anders als diesen Teil sofort zu spielen. Tut die Open World einem Zelda Spiel gut? Wie sieht es mit der Grafik aus? Ist es ein tolles The Legend of Zelda Spiel? Fragen über Fragen, die ich euch und mir hoffentlich in diesem Artikel beantworten kann…
Link wacht mit einer Stimme im Ohr in einem Tempel auf und fragt sich wie immer an einem Anfang in der Zelda-Reihe, wo er sich gerade befindet. Dies hat aber diesmal nichts mit seiner Schlaftrunkenheit zu tun, sodass ihn Feen noch nicht einmal aus dem Bett schmeißen könnten, sondern mit der wirklich unbekannten Umgebung. Also machen wir uns auf erst einmal Klamotten zu suchen und wagen uns dann hinaus aus dem kleinen Tempel. Eine riesige Grasebene erstreckt sich unter unsere Füßen.
Genau diese Grasebene mit dem Namen "Vergessenes Plateau" geht es zu erkunden, den dies ist sozusagen das Anfangsgebiet des Spiels. Zugegeben die Größe ist schon einmal beeindruckend und die Ladesequenzen sind trotzdem nicht zu lang. Also starten wir in die offene Welt. Schließlich gibt es viel zu entdecken.
Vielleicht mag einigen aufgefallen sein, dass ich oben in der Genre-Bezeichung Rollenspiel und nicht das für The Legend of Zelda typische Action-Adventure geschrieben habe. Craften, Kämpfen und Ausrüstung suchen rückt so sehr in den Fokus, dass dies für mich nicht mehr bloße RPG-Elemente sind, sondern dass das Spiel durchaus in dieses Genre eingeordnet werden kann.
Unterwegs finden wir mit unserem Helden Link alle Arten von Gegenständen. Äpfel und andere Nahrungsmittel, aus denen wir uns am Lagerfeuer etwas Leckeres mit verbesserten Statuswerten kochen können oder Waffen, die wir auch dringend brauchen, denn Waffen und Schilde werden je nach Einsatz in einem Kampf zerstört bzw. brauchen sich auf. Waffen können sogar geworfen werden, was die Waffe allerdings schneller zerbrechen lässt, aber auch mehr Schaden macht.
Gegner sind überraschend schlau, obwohl dies bei den Bokblins sonst nie der Fall war. Hat mich positiv überrascht. Mit ein bisschen Geschick lässt sich ein Lager aber auch gut aus der Entfernung mit Pfeil und Bogen oder mit dem Explodieren von Fässern ausräumen. Schwerter, Äxte oder Lanzen - so einige Waffen kann man unterwegs oder in Dungeons auflesen. Schleichen oder drauf los rennen, jeder Kampfstil ist möglich. Bosskämpfe sind in Ordnung und die Schwachstellen der Bosse sind meist ersichtlich.
Nicht nur Gegner, sondern auch die Natur kann gefährlich sein. In besonders kalten Gebieten, wie z.B. am Hylia-Berg, muss Link sich vor den eisigen Winden schützen. Dies kann entweder mit gekochtem Essen geschehen oder mit den richtigen Kleidungstücken. Dank der Temperaturanzeige sind wir immer im Bilde. Anzeigen für unsere Lautstärke ist beim Schleichen von Belang oder auch die Tageszeit wird am unteren Bildschirmrand benannt. Einige Gegner sind nur in der Nacht aufzufinden.
An Lagerfeuern kann sich ausgeruht und mit einem Topf gekocht werden. Wenn man einen Baum fällt, kann man sogar sein eigenes Lagerfeuer in Form eines Holzstapeln im Inventar mitnehmen. Eine Schnellreise ist sogar auch verfügbar. Ein bisschen an Ubisoft erinnern die Türme, die Link erklimmen muss, um sich mit seiner Umgebung zu synchronisieren… ähm, ich meine natürlich diese zu überblicken. Herzteile gibt es keine, aber man kann durch den Segen der Göttin die in den Schreinen verdienten Zeichen der Bewährung eintauschen.
Kochen ist intuitiv und macht Spaß - einfach Sachen in die Hand nehmen und zusammen ins Feuer werfen. Durch die gekochten Gerichte lassen sich Angriffskraft oder die Ausdauer verbessern. Die Ausdauer ist wichtig beim Rennen, Klettern und Schwimmen. Erklettern kann man gefühlt alles - ziemlich cool. Das Gleiten mit dem Paragleiter geht ebenfalls locker von der Hand. Sogar Pferde kann man zähmen. In den ersten Dungeons erhalten wir dank unseres Shiekah-Steins, welcher dem kleinen Bildschirm der Switch ähnlich sieht, weitere Fähigkeiten.
Magnetismus oder die Zeit beeinflussen, Bomben schmeißen oder Eissäulen erschaffen - mit kleinen Rätseln lassen sich die ersten Dungeons kinderleicht lösen. Ich hoffe wirklich, dass die Schwierigkeit noch anzieht. Die Krog-Rätsel sind zwar klein, haben es aber manchmal in sich. Trotzdem bleibt die Angst, dass durch die Quantität die Qualität leidet.
Bis jetzt ist die Geschichte etwas dünn, aber wenigstens mit bekannten Elementen. Vor 100 Jahren ist das Königreich Hyrule untergegangen, weil Ganons Verheerung alles mit sich gerissen hat. Zwar sollte mit ausgegrabenen Maschinen ihm Einhalt geboten werden, dies konnte aber die Zerstörung nicht aufhalten. Nun hundert Jahre später muss Link natürlich wieder seine Zelda retten. Die Shiekah, Impa, Zitadelle der Zeit, Kakariko - alles vertraute Begriffe.
Mit Cutszenes wird einem die Geschichte näher gebracht. Grafisch erinnert mich Breath of the Wild an Skyward Sword - mochte ich da schon, mag ich hier genauso. Schöne Lichteffekte - alles ordentlich.
Eine deutsche Sprachausgabe, allgemein eine Sprachausgabe ist zum ersten Mal in einem The Legend of Zelda Titel eingefügt worden. In Dialogen müssen wir trotzdem lesen, denn nur in Cutszenes wird davon Gebrauch gemacht. Der Soundtrack wurde zum ersten Mal nicht von Koji Kondo komponiert, welches mir bis jetzt noch nicht groß aufgefallen ist, da die Musik entweder aus alten Stücken wiederverwendet wurde oder komplett unaufdringlich ist. Ich hoffe, dass es trotzdem in wichtigen Szenen episch wird. Link sagt weiterhin kein Wort und das ist auch gut so!
Nun wäre da ja noch die Geschichte mit dem Season Pass. Seien wir ehrlich, das ist nicht der erste DLC der aus dem Hause Nintendo kommt. Schon Fantasy Life oder Mario Kart 8 hatten Erweiterungen, die man im Nintendo eShop kaufen konnte. Warum dann nicht einen Season Pass für die DLCs von The Legend of Zelda anbieten? Für wohl 20 € noch zusätzliche Inhalte für ein sowieso schon großes Spiel? Ich finde daran nicht Schlimmes.
Kommen wir aber zu dem Kritikpunkt, der mir aber so wichtig ist, dass ich dem Spiel nach diesen 3 - 4 Stunden Spielzeit leider ein Pixelherz abziehen muss - die Atmosphäre. Open World ist zwar schön und gut, aber die Welt von Breath of the Wild ist mir einfach zu leer. Zudem kam bei mir kein Gefühl von einem Zelda-Spiel auf. Ist vielleicht auch nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wie viele Elemente man nicht in den neuen Titel mitgenommen hat. Ich hoffe, dieser Kritikpunkt wird eventuell nach mehreren Spielstunden dann doch ausgelotet. Breath of the Wild ist durchaus ein gutes Spiel, hat aber für mich nicht mehr viel mit The Legend of Zelda zu tun.
Fazit
Ein solides Rollenspiel mit einer bis jetzt leeren Welt, einfachen Dungeons und fehlender The Legend of Zelda Atmosphäre. Die Hoffnung bleibt bei mir aber bestehen, dass das Spiel mich noch überzeugt und ich werde weiterspielen...