Samstag, 31. Dezember 2016

Game Review: Final Fantasy XIII

Genre: JRPG
Gespielte Plattform: Playstation 3
Publisher: Square Enix
Developer: Square Enix
USK: Freigegeben ab 12 Jahren
Release: 09. März 2010
Spielzeit: 60 - 75 Stunden

Nach dem Final Fantasy Monat hatte ich eigentlich gedacht, dass ich so bald kein Final Fantasy mehr in die Hand nehmen bzw. beenden werde. Da habe ich wohl falsch gedacht, denn es hat mich tatsächlich wieder zu der Reihe hingezogen. Eventuell würde ich sogar von einer Art Sehnsucht sprechen, die mich ergriff und ich den dreizehnten Teil jetzt beendete bzw. im Juni schon beendet, aber zu faul war die Rezension Korrektur zu lesen und meine verpixelten Screenshots nach etwas Brauchbarem zu durchsuchen...

Im zentralen Spiel der Fabula Nova Crystallis Reihe finden wir Lightning, eine ehemalige Soldatin als unsere Hauptfigur wieder. Ihre Schwester Serah wird von einem Fal'Cie, einem Wesen eines Gott ähnlich, zu einer L'Cie gemacht und verwandelt sich in einen Kristall, weil sie ihr Bestimmung nicht erfüllen kann. Gemeinsam mit dem Verlobten von Serah Snow, der auch die Rebellengruppe NORA anführt. Hope, Vanille, Fang und der liebe Sazh sind ebenfalls mit von der Partie. Können sie zusammen Serah und ganz Cocoon retten?

Wie bereits oben beim Punkt Genre steht, handelt es sich um ein JRPG. Leider merkt man davon jedoch nicht viel. Das jeder Final Fantasy Teil unabhängig voneinander ist und von Unterschieden nur so trotz, habe ich bereits verinnerlicht. Beim Fehlen und Beschränken von Mechanismen eines Rollenspiels kann man nur geringfügig ein Auge zudrücken. Lineare Schlauchlevel, die nur für eine kleine Truhe einen Abstecher erlauben, reichen mir persönlich nicht aus. Die Optik ist dabei fabelhaft und von Level zu Level unterschiedlich, aber ohne den Entdeckerdrang zu stillen, wird leider Potenzial verschenkt.

Modifizieren der Teammitglieder ist ebenfalls nur geringfügig möglich. Die süße Vanille bleibt zum größten Teil Heilerin, während Snow den besten Verteidiger darstellt. Das Kristarium, welches oft mit den Sparöbrett aus Final Fantasy 10 verglichen wird, lässt anders als sein Vorgänger keine großen Freiheiten. Während man beim Spärobrett sich die Richtung aussuchen konnte und sogar in Bereichen von anderen Charakteren sich begeben konnte, so sind die Wege im Kristarium festgelegt und werden auch erst später erweitert.

Manchmal stehen einem diese und andermal wieder jene Charaktere zur Verfügung, heißt Teamplanung ist erst sehr spät im Spiel überhaupt möglich. Im Kampf werden Rollen zugeteilt, wie Brecher, Verheerer, Verteidiger, Argumentor oder Heiler, die Paradigmen genannt werden und an die Situation angepasst werden können bzw. müssen um eine Strategie zu erarbeiten. Beim häufigen Wechsel der Teammitglieder muss immer wieder eine neue Strategie ausgefeilt werden und die Paradigmen dementsprechend wieder eingestellt werden, welches irgendwann nur noch nervig ist.

Kommen wir zum Design der Gegner und Bosse. Altbekanntes wie der Behemoth oder ein Sahagin und ein Pudding kann man im Spiel finden und im Falle des ersteren gar nicht aus dem Weg gehen. Neben den Soldaten wurde mit Steampunk-Elementen gespielt und so kann man das ein oder andere hübsche Modell, wie Motorräder bestaunen. Das wars dann auch schon, denn allzu viel Abwechslung bieten auch die Mobs nicht. Ein Gegnermodell kommt in anderen Farben einfach immer mal wieder vor. Kennt man an sich schon aus anderen Teilen, aber mit etwas mehr Auswahl, wie mir scheint. Wenigstens braucht man sich dabei nicht mit Zusatzkämpfen abmühen, da alle Gegner im Level zu sehen sind und umgangen werden können. Bosskämpfe sind selten eindrucksvoll und gestalten sich bis auf den finalen Endboss als langweilig.

Charaktertechnisch hat man sich Mühe gegeben. Nicht nur, dass die Personen verdammt gut aussehen, sie lassen ebenfalls eine weitreichende Hintergrundgeschichte und Tiefe zu. Dies wird vor allem am Anfang allerdings zum Problem, denn die Geschichte mag sich einem kaum erschließen und so fühlt man sich wie in einer Gruppe von Leuten, die nur in Insider-Sprüchen miteinander kommuniziert. Dadurch kann man viele Motive des Handelns nicht nachvollziehen und der Charakter wirkt dabei überzogen.

Manch einer mag argumentieren, dass man sich die Bücher zum Spiel durchlesen sollte um die komplette Geschichte zu verstehen und damit auch ein Verständnis für die Charaktere entwickeln zu können. Wenn Bücher zusätzliche Informationen zum Spiel liefern, bin ich vollends begeistert. Muss ich aber Bücher lesen um überhaupt die Beweggründe zu verstehen, werde ich knatschig. Ein Werk sollte gewissermaßen immer für sich stehen, außer es handelt sich um einen nachfolgenden Teil.

Tränen hatte ich trotzdem in den Augenwinkeln bei manch rührseligen Stellen. Der große Pluspunkt dieses Spiels ist trotz der Umständlichkeit die Geschichte. Die Thematik der Ausgrenzung von Menschen wegen Herkunft oder bestimmten Merkmalen ist aktuell wie noch nie. Genauso die religiöse Verblendung, die zur Zerstörung der Welt führen soll und die Gegebenheit die Verantwortung zu übernehmen und sich nicht in Schuldzuweisungen zu ergeben/ zu verzeihen.

Durch die kinoreifen Cutszenes wird die Story perfekt getragen, da diese Szenen einen maßgeblichen Teil des Spiels ausmachen. Neues Gebiet - Cutszene - Kämpfen - Cutszene - Ein paar weitere Schritte - Cutszene - usw. Man stolpert sozusagen von einer Filmsequenz in den nächsten Kurzfilm. Durch die massige Anzahl von solchen Szenen kann sich die Geschichte gut entfalten und nimmt einen mit, wenn man erst mal einen Plan vom Ganzen hat.

Für die Ohren ist das Spiel selbstverständlich wieder ein Vergnügen
Interessant ist, dass die XBox360 Version drei DVDs aufweist, obwohl Abschnitte bei der Grafik gemacht worden sind, während die PS3 Version mit einer Disk bei besserer Grafik auskommt. Nett fand ich ebenfalls die Anspielung auf Charaktere des vierten Teils von Final Fantasy...

Fazit

Optisch schönes Spiel, mit wenig Freiheiten, Schlauchlevel und einen unausgereiften Kampfsystem, welches aber eine solide Geschichte aufweist.