Freitag, 17. Juni 2016

Just Cause 3 - Burning Down The House #52Games

Das Blogprojekt 52 Games von Zockwork Orange geht in die neue Runde und ich habe mich entschieden daran teilzunehmen. Eigentlich wollte ich ja so bald kein neues Blogprojekt starten, aber dies ist schließlich nicht mein eigenes, sondern ich führe es nur aus. Ja, ihr merkt, ich bin ein Profi darin mir selbst Ausreden einzureden. Jede Woche über ein anderes Spiel zu schreiben, heißt ja nicht, dass man dieses Spiel noch nie gespielt haben sollte. Deswegen packe ich die Gelegenheit beim Schopfe, um euch mit diesem Projekt bereits von mir gespielte Spiele, die ich vielleicht noch gar nicht hier in diesem Blog erwähnt habe zu besprechen. Dabei sind sowohl Spiele, die fest in meinem Herzen verankert sind, allerdings auch Spiele, die ich vielleicht noch gar nicht beendet habe und mit diesem Projekt endlich abschließen möchte. So auch das erste Spiel, welches seit seinem Release auf dem Haufen der Spiele lag, die ich in Ruhe beenden wollte, um das Ende auch genießen zu können, aber irgendwie mit der Zeit vergessen wurde. An was denkt man bei Explosionen und Zerstörung? Natürlich an Just Cause 3!

Just Cause und seinen Nachfolger Just Cause 2 habe ich nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt und kam über die Beschreibung eines "Angespielt" niemals hinaus. Doch dann erschien Just Cause 3 und fegte mich sprichwörtlich von meinem Stuhl. Aber beginnen wir am Anfang. Im Spiel übernimmt man die Rolle von Rico Rodriguez, der versucht die Insel Medici aus den Fängen des Diktators Di Ravello zu entreißen.

Um nach und nach mit den Rebellen die einzelnen Provinzen zu erobern und die Schreckensherrschaft des Diktators zu beenden, müssen Dörfer, Militärbasen und andere Orte zurück erobert werden. In einem Dorf hält sich die Zerstörungswut noch in Grenzen, da man höchstens die Statue von Ravello ein paar Sprengstoffeinheiten an die Beine klebt. Welches ihn mit der Sprengung die Beine unter dem Körper weg zieht und mich oft zum Schmunzeln gebracht hat.
Die Lautsprecher für die Propaganda und die Schilder können ebenfalls leicht abgerissen werden. Wenn man sich jedoch in ein Kampfgebiet begibt, also um z.B. die Polizeistation zurück zu erobern, dann geht selbstverständlich eine rege Schießerei los, bei der Generatoren oder andere Energielieferungen des Feindes in Flammen aufgehen können. Hat man alles erobert, kann man die Flagge hießen und ein freudiges Feuerwerk ist am Himmel zu entdecken. Leute feiern in den Straßen - eine kleine Band fängt an ein fröhliches Lied zu spielen und der Radiomoderator denkt sich Ausreden aus…

Zerstörungswut und Explosionen

Aber Moment! Feuerwerk und Explosionen! Will man eine Militärbasis einnehmen, erlebt man nicht gerade wenig von den besagten Explosionen. Getrieben von Leichtsinnigkeit fliegt man mit einem Helikopter hinab und wird auch im gleichem Atemzug von riesigen Geschützen vom Himmel geholt. Hier explodiert ein Tank, da ein Generator und von überall kommen Schüsse. Nur wenn man alles zerstört, gewinnt man. Ganze Raketen können mit bloßen Händen gelenkt werden!

Kontrastreich zu den Explosionen steht die farbenfrohe Landschaft mit Feldern, Blumen und malerischen Küstenstädten. Übrigens lassen sich die netten Blumenfelder, wie alles andere auch, platt walzen und zerstören. Ein Schild steht falsch - zerstöre es! Schreine von Rebellenopfern können entzündet werden und Sprachaufzeichnungen von Di Ravello sind überall zu finden. Außerdem muss man sich nicht nur mit einem Auto fortbewegen. Wie oben bereits geschrieben, kann man mit kleinen Flugzeugen und Helikoptern fliegen. Auch auf dem Wasser ist eine Menge los mit Motorbooten, Segelbooten und Jetskis. Sogar bewaffnete Militärboote der Marine können als Verstärkung geschickt werden. Meine liebste Fortbewegungsmethode, die auch meist die gewünschte Strecke am schnellsten bewältigt, ist eine Mischung aus dem Fallschirm und dem Wing-Suit, mit denen man mit Hilfe des Greifharken sich über das Land ziehen kann.

Alle Personen, ob nun relevante Charaktere der Hauptgeschichte oder NPCs haben nicht mehr alle Latten am Zaun. Ein sich selbstüberschätzender Freund, eine durchgeknallte Wissenschaftlerin und unser Hauptprotagonist, der fast nie stirbt, egal wie tief er fällt. Ohne Witz, was Rico so aushält, ist für die Zerstörung im Spiel zwar unerlässlich, allerdings nicht sehr realitätsnahe. Wenn man ein bisschen aufpasst, ist unser Held eigentlich kaum zu töten. Das Ganze wird nur noch von den freundlichen Bürgern Medicis getoppt, die einen darauf hinweisen, dass die Kupplung des Autos klemmt, wenn man ihnen selbiges unter dem Hintern wegklaut.

Am Anfang ist man noch Feuer und Flamme - hat man jedoch schon einige Provinzen erkundet und durch bestialische Zerstörungswut zurückerlangt, langweilt man sich schnell. Irgendwann hat man alles mal gesehen und ausprobiert. Auch die vielen Herausforderungen bezüglich Rennen auf dem Land, in der Luft und im Wasser, die Smugglermissionen, die Kletterei, der Schießstand, das Einsammeln von Bavarium oder die Zerstörungswut können einen nicht mehr bei Laune halten. Die Online-Ranglisten bezüglich des weitesten Wing-Suit-Flugs oder der meisten Ragdoll-Effekte sind nett, während die Verbindungsversuche manchmal den Spielfluss stören und einen extrem auf die Nerven gehen könne. Die fehlende Abwechslung trübt ein bisschen den Spielspaß. Durch die vorangige Zerstörung leidet leider auch die Geschichte, den Emotionen wollen nicht aufkommen...

Nichts desto Trotz ist Just Cause 3 das perfekte Spiel für Pyromanen und Chaoten mit viel Feuer und Knall! Allein die Mechanik erst etwas bis auf seine Grundmauern niederzubrennen, um es für sich zu beanspruchen, sagt schon alles…