Mittwoch, 17. Januar 2018

Game Review: Super Mario Odyssey

Genre: Jump&Run
Publisher: Nintendo
Developer: Nintendo
USK: Freigegeben ab 6 Jahren
Release: 27. Oktober 2017
Spielzeit: 20 - 70 Stunden

Vergleichbar wie bei Witcher 3 habe ich mich mit der Rezension zu Super Mario Odyssey sehr schwer getan, weil ich fürchtete dem grandiosen Spiel nicht gerecht zu werden. Immer wieder in der Ära der Videogames blitzen Spiele auf, die sich anmaßen an Super Mario 64 heranzukommen. Einige waren qualitativ wirklich nicht schlecht, wie zum Beispiel Super Mario Sunshine, aber an das Original Super Mario 64 kam halt nichts heran. Nun erschien Super Mario Odyssey und was soll ich sagen - eventuell übertrifft es sogar den Klassiker…

Ich weiß noch ganz genau, dass ich mich auf Twitter mit jemandem unterhielt, wie den Super Mario Odyssey wäre. Diese nette Person schrieb mir, dass er beim Spielen komplett abschalten und seine Umwelt für einen kurzen Moment vergessen konnte. Genauso traf es mich, als ich an den Weihnachtsfeiertagen mit dem Spielen anfing. Ich vergaß meine Erkrankung und die damit einhergehenden Sorgen und spielte einfach. Es fühlte sich an wie ein großer Spielplatz nur für mich allein, auf dem ich unverschämt viel Spaß hatte. Wenn das ein Spiel schafft, was kann man da noch mehr wollen?

Ähnlich und doch anders ist die Geschichte von Super Mario Odyssey. Peach wird von Bowser entführt - kennen wir. Diesmal will er die gute Dame jedoch ehelichen und dazu entführt er nicht nur die kleine Schwester Tiara von unserem Freund Cappy, sondern lässt von den Hasen-Hochzeitsplanern in verschiedenen Ländern Dinge für die Feier stehlen. Wir reisen mit Cappy und dem Luftschiff Odyssey hinterher und versuchen ihn aufzuhalten.

Zugegeben die Aufmachung von Bowser sieht aus, als ob er ins Rotlichtmilieu einsteigen will, aber da sehen wir mal drüber hinweg, denn ansonsten sieht das Spiel verdammt gut aus. Jedes Land ist auf seine Art und Weise liebevoll gestaltet und bietet einen Haufen an Aufgaben, die zu lösen sind um Monde zu ergattern. Dabei konnten wir Wesen übernehmen und uns so ihre Fähigkeiten zu Nutze machen. Übernehmen wir ein Cheep Cheep so könne wir nicht nur schneller schwimmen, sondern auch selbstverständlich unter Wasser atmen und sind nicht mehr aus die Luftblasen angewiesen. Mit einem Panzer bomben wir uns einen Weg und mit einem T-Rex können wir den Kettenhunden auf den Leib rücken. Dieser Moment war einfach einmalig! Die kleinen Flyer, die Informationen zu einem Land neben der Karte vermitteln, sind herzallerliebst.

Modisch hat die olle Latzhose ausgedient und in jedem Land gibt es in den Shops ein einzigartiges Angebot. Dabei wird unterschieden zwischen den Gelb-Münzen-Shop, der sich an den überall einzusammelnden Münzen hält und dem Lila-Münzen-Shop, der nur die lilafarbenden Münzen aus dem jeweiligen Land annimmt. Alles von einer Badehose bis hin zum Polygon-Outfit ist verkäuflich. Dazu sind im Angebot noch Sticker und Einrichtungsgegenstände für die Odyssey.

So läuft man durch die Gegend und stößt plötzlich auf eine grüne Röhre, die in eine Wand zu gehen scheint. Da offenbart sich einer der Clous im Spiel - wir werden von der grafisch hochauflösenden 3D-Welt in einen 2D-Nostalgie-Abschnitt gesaugt. Jedes Land hat mir mit seinen Eigenheiten gut gefallen, aber was zum Ende hin passiert, hat mich umgehauen. Diese eine Welt, mit einem Boss, der so gar nicht in die Super Mario Welt zu passen scheint - perfekt! Apropos Bosskämpfe - alle sowohl in der Welt, als auch gegen die Hochzeitsplaner sind gut und machen Laune.

An einer Stelle verdrückte ich sogar eine Träne, weil das Nostalgiegefühl ein solch hohes Level erreichte bezüglich eines Schlosses, dass ich gar nicht anders konnte. Allein die Sounds - ach, wie schön! Jump up, Superstar - ein Lied, welches mir bis heute immer noch im Kopf herum singt. Großartiger Soundtrack, da kann man nicht meckern.

Gemeckert wurde allerdings über den Schwierigkeitsgrad. Zu leicht beschwerten sich viele Gamer. Es ist nicht das schwerste Spiel, aber ich glaube, dass soll es auch nicht sein. Wenn man Super Mario 64 zum Vergleich nimmt, dann ist es da auch oft sehr einfach die Powersterne zu bekommen. Nur weil man damals vielleicht noch ein Kind war bzw. nicht die Fähigkeiten aufzuweisen hatte, hat man dieses Spiel eventuell schwerer in Erinnerung.

Fazit

So sieht es aus, wenn man etwas Neues probiert, das Alte aber nicht vergisst und es sogar noch honoriert. Ein perfektes Zusammenspiel zwischen Gameplay und wunderschönen Gebieten. Super! Ich hab mein Herz an dieses Spiel verloren.