Donnerstag, 11. Januar 2018

Game Review: Night in the Woods

Genre: Adventure
Publisher: Bombsfall
Developer: Infinite Ammo
USK: keine Angabe
Release: 21. Februar 2017
Spielzeit: 10 -12 Stunden

Mae Borowski könnte es so einfach haben, doch sie entscheidet sich dafür ihr Studium am College abzubrechen und in ihre Heimatstadt Possum Springs zurückzukehren. Nicht nur, dass ihre Eltern vergessen sie vom Bahnhof abzuholen, sie merkt schnell, dass die Dinge in der Stadt nicht so sind, wie sie es zu sein scheinen…

Noch niemals ist mir ein Spiel untergekommen, welches so einzigartig in sowohl seinem Gameplay, als auch seiner Erzählweise ist, dass ich gar nicht richtig weiß, wo ich eigentlich anfangen soll dieses Spiel zu beschreiben. Wie ich bereits schrieb sind wir Mae, eine Katze, die das College abgebrochen hat. Alle Personen in diesem Spiel sind Tiere, die allerdings Klamotten tragen und aufrecht gehen.

Frei lässt sich Possum Springs erkunden und mit der Zeit werden immer weitere Bereiche zugänglich. Mae's alte Freunde Gregg, Angus und Bea sind nicht nur ein im Supermarkt arbeitender Fuchs, ein grummeliger Bär, der in einer Beziehung mit dem Fuchs lebt und eine unzufriedenen Goth-Aligator-Dame, sondern auch Mitglieder einer Band, in der Mae Bass spielt.

Immer wieder tauchen kleine Minispiele auf, wie z.B. die Bandproben der Band, in der wir Tasten im richtigen Moment drücken müssen um die richtigen Saiten zu greifen. In einem anderen Minispiel zerschlagen wir alte Leuchtstoffröhren oder wir werfen Piroggen in den Mund unseres Fuchsfreundes. Mit wem von der Gang wir Zeit verbringen, bleibt uns selbst überlassen - lieber Verbrechen mit Gregg begehen oder Einkaufen mit dem miesepetrigen Krokodil?

Es sind die kleinen Dinge, die Night in the Woods so liebenswert machen. Über den Grafikstil, welcher wie gemalte Papierschnippsel daherkommt oder den sagenhaften Soundtrack, welcher die Kulissen super untermalt oder sogar selbst gespielt werden kann, brauchen wir gar nicht zu diskutieren. Liebevolle Details und eine belebte Stadt, in der wir mit unserem ehemaligen Lehrer in die Sterne schauen können, Gedichte unseres Nachbarn anhören oder Brezel klauen um Mäuse zu füttern, das Stadtfest, auf den Kabeln herumhüpfen - erschaffen eine wundervolle Atmosphäre.

Melancholisch bis ausgelassen variiert die Stimmung von Mae, die vielschichtig daherkommt und ihre Probleme so recht nicht zu verstehen scheint. In Traumsequenzen werden noch mehr Fragen aufgeworfen und alles wirkt zu wunderbar tiefsinnig. Jeder nennenswerte Charakter in dieser Stadt hat seinen eigenen Hintergrund, den wir entweder durch unsere Entscheidungen näher beleuchten oder ignorieren.

Dabei läuft die Geschichte locker leicht, obwohl das Ende dann doch etwas skurril wird. Schließlich wird ein Katzenmädchen vermisst, welches alle vier von der Gang kannten. Ob sie das Mädchen finden und was das große Geheimnis von Possum Springs ist, dass müsst ihr selbst herausfinden!

Ähnlich wie bei Life is Strange werden alle Handlungen und Entdeckungen von Mae in ihrem Journal festgehalten, wobei Mae sich einfacher, aber liebenswerter Zeichnungen bedient. Herzallerliebst.

Fazit

Ein wunderbares, liebevolles Adventure mit starken Charakteren und fabelhafter Story. Für solche Spiele liebe ich dieses Hobby einfach!