Sonntag, 14. Januar 2018

Game Review: Mittelerde - Schatten des Krieges

Genre: Action-Adventure
Publisher: Warner Bros.
Developer: Monolith Productions
USK: Freigegeben ab 16 Jahren
Release: 10. Oktober 2017
Spielzeit: 20 - 30 Stunden

Wieder auf nach Mittelerde mit unserem Grabwandler Talion - oft wurde die Redewendung ausgesprochen, dass Tolkien sich im Grabe umgedreht hätte, würde er dieses Werk der Spielkunst erblicken. Da ich weder Tolkien persönlich gekannt habe, zu meinem Leidwesen, möchte ich mir darüber allerdings kein Urteil erlauben und lasse euch einfach an meiner bescheidenen Meinung teilhaben.

Celebrimbor, seines Zeichens immer noch in unserem Körper, schmiedet einen neuen Ring der Macht - hört sich doof an, ist es auch. Außerdem wird Minas Ithil von Orks, Uruks und den Nazgul überrannt. Natürlich mit kleiner Hintergrundgeschichte zu dem König und seiner Tochter. Ein Waldgeist lehnt sich gegen einen Balrog und einen Nekromanten auf -  als unterstützender Drache im Kampf. Und Kankra, die sympathische Riesenspinne klaut uns den Ring… der ganze Kram mit dem hellen Herrscher…

Viele kleine Handlungsstränge, die nicht nur unsagbar flach sind, sondern auch noch an den Haaren herbeigezogen sind. Für Tolkien-Fans lohnt es sich da schon eher die kleinen Items einzusammeln, denn dort stecken mehr Hintergrundgeschichte drin, als im gesamten restlichen Spiel. Von den Charakteren will ich fast gar nicht anfangen. Talion wirkt wie der gute Samarita, der die ganze Welt retten will, im Kontrast zu Celebrimbor, der über Leichen geht um zum Ziel zu gelangen. Über die Klinge von Galadriel hätte ich gerne mehr erfahren - Fehlanzeige.

Mehr Gebiete gleich mehr Spaß? Wohl nicht. Durch die unterschiedlichen Gebiete lassen sich zwar mehr Flora und Fauna zeigen, wie Schnee oder Lava, aber das geht leider unter. In jedem Gebiet gibt es eine neue Festung zu erobern und schließlich zu verteidigen und die dazugehörige Orkarmee, die man sich erst einmal wieder zu eigen machen muss. Immer wieder das Gleiche - macht keinen Spaß. Ich hätte, wie im Vorgänger lieber zwei große Gebiete gehabt und da alles abgefrühstückt.

Missionen mit Celebrimbor, in denen wir die Vergangenheit, also seine Erinnerungen spielen sind unterhaltsam und stellen einen sogar vor gute Herausforderungen. Ebenfalls begrüßenswert fand ich die Neuerung, das Ithildin nicht nur als Worte eingesammelt werden, sondern auch in der richtigen Reihenfolge in die Türen eingesetzt werden müssen um Sätze wiederherzustellen.

Witzig sind die verschiedenen Orks, die sich wie immer maßlos überschätzen. Vom Design sind diesmal verschiedene Modelle dabei und doppelte Kandidaten habe ich diesmal nicht entdecken können. Das Orks aus Lootboxen herausspringen finde ich nur lächerlich und trägt leider nicht positiv zur Atmosphäre des Spiels bei. Fürs Endgame sind sie, außer man hat sehr viel Zeit und eine hohe Frustgrenze, unerlässlich. Doof - also dafür ein Pixelherz abgezogen...

Fazit

Ein Spiel mit viel gleichen Gameplay, flacher Story, welches nicht an seinen Vorgänger anschließen kann und in Nichtigkeit und Lootboxen untergeht.