Donnerstag, 29. Dezember 2016

Serien Review: Willkommen in Gravity Falls

Die Sommerferien sollen die Geschwister Mabel und Dipper bei ihrem Onkel Stan in Gravity Falls/ Oregon verbringen. Für die beiden Zwölfjährigen hört sich das jedoch nicht sehr einladend an. Daran kann auch das Kuriositätenmuseum in dem Gronkel Stan lebt nichts ändern, da sich absolut alles am Inhalt als Fälschung entpuppt. Die Magie des Mystery Shacks muss nun also erst einmal gefunden werden. Zum Glück hat der Ort Gravity Falls einen ausgeprägten Seltsamkeitsmagnetismus, der für einige Wunder sorgt. Als Dipper ein geheimnisvolles Tagebuch findet, erwarten die beiden merkwürdige Ferien mit Monstern, vielen neuen Freunden und Abenteuern. 40 Folgen in insgesamt 2 Staffeln, die eine Länge von bis zu 30 Minuten haben - schauen wir uns das mal an...Viele mögen wieder schreien und fragen, warum zum Teufel eine Kinderserie den so gut sein soll. Gegenfrage: Warum soll etwas schlecht sein, nur weil es für Kinder konzipiert wurde?

Mal davon abgesehen sei Vorweg zu sagen, dass Gravity Falls fast so wie Adventure Time viele Witze beinhaltet, die von Kindern nicht wahrgenommen, von Erwachsenen und die es sein wollen, aber eher als sehr unterhaltsam eingestuft werden. Zeichentrick mit guten Animationen kann doch jeder mal brauchen.

Anfangs war ich auch skeptisch und brauchte eine Zeit um mich mit der Serie anzufreunden, aber dann… absolute Liebe! Niemals kann man wissen was eigentlich passiert. Ständig wir einfach alles auf den Kopf gestellt und wenn man denkt, schräger geht es schon nicht mehr, wird selbstredend noch eine Schippe drauf gesetzt. Ist etwas vorhersehbar? - Nicht die Spur!

Das Opening-Lied hat sich bei mir schon bald zu einem schlimmen Ohrwurm entpuppt und macht doch gleich Lust auf die Serie. Aber was wird da den geflüstert…?

Episoden, die in sich abgeschlossen sind, aber dann doch immer die Haupthandlung etwas weiterbringen und zweimal in ein herausragendes Staffelfinale gipfeln. Trotz des ganzen Klamauks werden immer wieder herzerwärmende Botschaften vermittelt und gesellschaftliche Phänomene veräppelt. Einige Anspielungen im Bereich der Pop-Kultur dürfen da natürlich nicht fehlen. Themen wie Familie, Freundschaft, die erste Liebe, Selbstwertgefühl und das Erwachsenwerden werden feinfüllig, aber direkt behandelt.

Liebevoll und mit viel Detailreichtum gestalten sich die Charaktere, die in Gravity Falls miteinander agieren. Am wichtigsten natürlich die Pines-Zwillinge - Dipper mit seinem Sinn für Abenteuer und Mabel, die zu jedem Anlass den passenden Pullover mit der optimistischen Einstellung strickt. Gronkel Stan, der im Mystery Shack nur seinen Profit sieht und manchmal etwas abstoßend ist, aber das Herz am rechten Fleck hat. Wendy, die Schülerin, die ab und zu als Aushilfe im Mystery Shack arbeitet, aber bei allen Abenteuern irgendwie dabei ist und manchmal auch ihr halbstarken Freunde mitbringt. Soos, der als gutmütiger Handwerker versucht es allen Recht zu machen, dabei etwas tollpatschig ist, aber seine Abuelita über alles liebt. Ein Hausschwein namens Schwabbel, andere Freunde, Alterchen McGucket und eine verzogene Göre mit dem klanghaften Namen Pacifica Elise Northwest…

Wo Licht ist, ist auch Schatten und wo Helden sind, gibt es auch Bösewichte. Während sich kleinere Bösewichte sich oft als gebeutelte Helden herausstellen, so gibt es auch das ultimative Böse. Nicht immer kann das Schlimmste vermieden werden, aber man kann damit leben und wenn nicht, wird sich schon eine andere Lösung finden. Einen besessenen Liebhaber wird Mabel aber wohl nie los.

Ihr steht auf Geheimnisse, Einhörner, Meerjungfrauen, Zwerge, verschwundene Geheimtagebücher, Monster, Wachsfiguren, verbotenes Süßzeug in verlassenen Supermärkten, Klone, Zeitreisen, Pyjama-Partys, Glitzer, Videospiele im RealLife, schwarze Löcher, viel Magie, eine Dreieck mit Weltherrschaftwunsch, Minigolf, Sockenpuppen, Gedankenmanipulation, Enterhaken und Dungeons, Dungeons und noch mehr Dungeons? Dann nichts wie auf nach Gravity Falls! Vielleicht findet ihr den achteinhalbten Präsidenten der Vereinigten Staaten, wer weiß?

Irgendwann endet aber leider der Sommer und damit auch diese fantastische Serie...

Fazit

Eine witzige Serie mit vielen Merkwürdigkeiten, die man entweder lieben oder hassen muss.