Freitag, 23. September 2016

Lange Wochenenden und ein Wutausbruch in Oblivion - Unter der Erde #52Games

Thema Nr. 15 bei 52Games von Zockwork Orange mit dem Begriff "Unter der Erde". Schon des Öfteren habe ich mich in den vergangenen fünfzehn Wochen darüber ausgelassen, dass ich mich nicht für ein Spiel zu einem Thema entscheiden konnte. Wie das schließlich ausgeartet ist, hat man spätestens im dreizehnten Beitrag lesen können. Nun hatte ich aber das Problem, dass mir tatsächlich tagelang kein einziges Spiel eingefallen ist. Nichts - absolut gar keine Idee wollte sich in meinen Gedanken formen. Dabei ist dies nicht auf den Mangel an Spielen zu diesem Thema zurückzuführen. Vor allem Uncharted und Tomb Raider bieten eine Fülle an zu erkundenden Grabmälern, die besonders in den beiden aktuellen Abenteuern von Lara Croft fantastisch in Szene gesetzt wurden und einen nicht nur aufgrund der Schwere der Rätsel den Atem rauben können. Genug von Action-Adventures - wie sieht es aus, wenn man in RPGs unter die Erde muss? Wartet hinter der nächsten Felsspalte außergewöhnlicher Loot oder nur der nächste Tod? Bei dieser Dunkelheit sollte man lieber eine Katze trinken, wie unser lieber Geralt…

Jetzt kommt wahrscheinlich ein Zugeständnis, welches ich erst mir selbst machte, als ich diese Woche näher über die Thematik der Dungeons nachdachte. Ich mag keine Höhlen. Obwohl dies nicht ganz stimmt. Ich finde es angenehmer in einem Fantasy-Rollenspiel meine Zeit auf der hübschen Oberwelt zu verbringen, anstatt ständig durch die Dunkelheit zu hechten.

Wenn ich ehrlich bin, werde ich nach spätestens drei Stunden in einer dunklen Höhle etwas paranoid. Mir kommt da wieder ein Ereignis ins Gedächtnis, welches vor längerer Zeit sich in den Ferien ereignete. Der Plan war am Abend mit Freunden in Minecraft eine Höhle auseinander zu nehmen, um ordentlich Rohstoffe nach Hause tragen zu können. Das Ende vom Lied war, dass die Höhle nur ein kleiner Teil eines riesigen Höhlenkomplexes war und wir die ganze Nacht darin verbrachten. Am Morgen war ich dann schließlich soweit, dass ich Fackeln in meinem Zimmer setzten wollte, damit beim Spielen nicht hinter mir ein Creeper spawnt…

Dies ist aber eine Lappalie im Gegensatz zu einer Geschichte, die ich im Alter von 13 Jahren erlebte. Zu dieser Zeit spielte ich zusammen mit einem Kumpel wie besessen The Elder Scrolls IV - Oblivion. Dieses Spiel, welches ich nun zum dritten Mal in diesem Projekt erwähne bzw. zum zweiten Male ausführlicher, ist ein perfektes Beispiel für Höhlen, die mir nach einiger Zeit eine Heidenangst eingejagt haben bzw. auf die Nerven gegangen sind. Vorweg sei zu sagen, dass ich eventuell Spoilern werde, obwohl die meisten kleinen Infos eigentlich bekannt sind.

Es fängt ja schon an, dass man am Spielbeginn im Gefängnis durch die Kanalisation und dunkle Höhlen sich einen Weg nach draußen bahnen muss. Nach unzähligen Durchgängen sind mir heute alle Ratten und Goblins mit Namen bekannt. Hihi. Das Schlimmste in diesen Katakomben war für mich immer der Goblin-Hexenmeister, der mich die ersten Versuche unbarmherzig weggeschnetzelt hat. Merken wir an, dass ich bei diesem Spiel einen holprigen Einstieg bezüglich Höhlen hingelegt hatte und erleichtert war, als ich endlich die malerische Oberwelt von Cyrodiil entdecken konnte.

Folglich waren Höhlen nicht mein bevorzugtes Terrain und ich vermied es mehr als drei Höhlen nacheinander zu durchforsten. Leider meinte das Spiel jedoch mich bei fast jeder Quest in eine solche hineinzuschicken. Nun aber zur besagten Geschichte - an einem Wochenende nahm ich mir vor so richtig viel zu schaffen. Alles fing an mit der Schließung eines Obliviontors in der Nähe von Cheydinhal. Bei diesem Unterfangen musste mich jedoch ein Ritter begleiten, der mich schon am Stadttor abgefangen hatte um mich zu Überreden, dass ich ihn mitnehme. Sein Mitkommen ließ sich genauso wenig verhindern, wie sein frühzeitiger Tod auf einer Brücke über einem Lavasee…

Anschließend zwei Höhlen, dann ein paar Quests der dunklen Bruderschaft, wieder eine Höhle und ganz selbstsicher nach Sancre Tor einmarschiert und paranoid alles angegriffen, was sich im Entferntesten bewegte. Mit meinem vorsichtigen Spielstil dauerte dies weit über eine Stunde. Erleichtert verließ ich die Burg/Katakomben und wunderte mich noch nicht einmal großartig, dass meine Quest sich nicht aktualisierte, obwohl ich den ganzen Dungeon umgekrempelt hatte. Ich schob es darauf, dass sich die Quest wahrscheinlich erst aktualisierte, wenn ich sie beim Auftraggeber ansprach. Also ging es erstmal weiter…

Dann kam meine Hassquest Nr. 1, die wieder von der dunklen Bruderschaft ausging. Breche ins Gefängnis der Kaiserstadt ein und bringe einen Häftling um. An sich fand ich die Idee nicht schlecht, denn wo man schon mal rausgekommen ist, muss man ja auch wieder reinkommen und dies hoffentlich ohne Goblin-Hexenmeister. Zumal das besagte Opfer mit seinen widerlichen Sprüchen mir schon auf die Nerven gegangen ist.

Leider scheiterte die Quests sofort, da ich unentdeckt eine Stadtwache umbrachte, von denen es nur so wimmelte aufgrund des Todes des Kaisers. Also niemanden umbringen! Niemanden - auch nicht unentdeckt. Mit dem Sternzeichen des Schattens und dessen Fähigkeiten war es zwar mühselig, aber irgendwann war die Mission geschafft und ich wieder im meiner geliebten, hellen Oberwelt. Danach war mir sogar eine Ayleiden-Ruine mit fiesen Fallen tausendmal lieber, als diese Mission.

Ganz stolz erzählte ich meinem Kumpel in der Schule, wie weit ich doch am Wochenende gekommen war. Gleichzeitig berichtete ich von der Quest in Sancre Tor, die sich komischerweise nicht aktualisierte. Die schlechte Nachricht, die mir dann jedoch mein bester Freund mitteilte, ließ mich sprachlos dastehen. Die Geister, die ich in Sancre Tor erschlagen hatte, waren bei mir wohl verbuggt, da sich sich nicht töten lassen sollten, sondern mit dem Spieler redeten um dann die Quest abzuschließen bzw. einen anderen Bereich zu öffnen…

Nächstes Wochenende machte ich mich also wieder an die Arbeit, lud einen alten Spielstand und stellte mich Sancre Tor und der Gefängnisquest erneut. Stolz aber etwas angefressen begann ich meinen Montag. Unser Pausengespräch lockte einen weiteren Freund und wie sich herausstellte Oblivion-Spieler an. Er empfand meine Situation auch als sehr ärgerlich, aber zum Glück war das Problem ja schon gelöst. Dann kam der Augenblick, welcher mich schier verzweifeln ließ. Beim Gespräch ergab sich, dass man den Ritter am Oblivion-Tor in Cheydinhal nicht sterben lassen sollte, weil man nur durch ihn den Rittern des Dornenordens beitreten könnte…

Ihr könnt es euch sicher denken, was ich am nächsten Wochenende gemacht habe. Alten Spielstand geladen und mit ganz viel Geduld den Ritter des Dornenordens mitgeschleift. Da ich keine Lust auf die kleineren Quests hatte, machte ich mich gleich auf nach Sancre Tor und anschließend ins kaiserliche Gefängnis, wobei ich erst ein paar Quests der dunklen Bruderschaft im Vorfeld erledigen musste. Am frühen Sonntagmorgen hatte ich es geschafft und freute mich auf einen schönen Sonntag. Tja… und dann war der Speicherstand fehlerhaft…

Nach einem geringfügigen Wutausbruch und einer Zwangspause bezüglich einer zerschlagenen Tastatur erledigte ich an den Nachmittagen unter der Woche wieder die selbigen Quests und speicherte, wie ich noch nie zuvor gespeichert hatte. Danach ging ich bestimmt drei Wochen in keine Höhle mehr und blieb schön mit meinem Charakter oberhalb der Erde…

Seitdem habe ich diese kleine Abneigung gegenüber dunklen Höhlen…

Diesmal bei diesem Blogprojekt mit keinen großen Ausschweifungen oder großen/kleinen Rezensionen, sondern tatsächlich mal mit einer Gaming-Story. Yeah! :)

Wie geht es euch so beim Erforschen von dunklen Höhlen? 
Mögt ihr lieber die helle Oberwelt, so wie ich?