Mittwoch, 4. Mai 2016

Game Review: Final Fantasy I

Genre: JRPG
Gespielte Plattform: Gameboy Advance
Publisher: Square
Developer: Square
USK: Freigegeben ab 0 Jahren
Release: 03. Dezember 2004
Spielzeit: 30 - 40 Stunden

Wenn man vor einem Spiel sitzt und sich fragt: Wie hat mit einem solchen Anfang der Spielreihe, so ein Ruhm erlangt?, dann ist man bei Final Fantasy genau richtig. Eigentlich sollte Final Fantasy keine weiteren Zahlen bzw. Spiele nach sich ziehen, da es das letzte Spiel von Hironobu Sakaguchi sein sollte. Mittlerweile wurde der erste Teil auf mannigfaltige Konsolen und sogar für Smartphones als App wieder herausgekramt. Ich selbst habe mich für das Gameboy Advance Modul entschieden, welches sowohl Teil 1, als auch Final Fantasy 2 beinhaltet. Dies bringt ein paar Änderungen mit sich, auf die ich später aber noch eingehen werde. Im ersten Teil befinden wir uns in einer Welt, in der die elementaren Kräfte von Kristallen ausgehen. Insgesamt gibt es vier Kristalle, die für die typischen Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft stehen. Das Land fault und die Gewässer sind vergiftet. Die vier Helden des Lichts müssen nun die Kristalle, die von Chaos besessen sind, wieder befreien und so das Land vor dem Untergang bewahren.

Am Anfang dürfen wir erst einmal ein Team, bestehend aus vier Personen, wählen. Dabei haben wir eine Auswahl von 6 Klassen: Krieger, Novize, Dieb, Rotmagier, Heiler und Schwarzmagier, die aber im späteren Spielverlauf allesamt sich noch weiterentwickeln können. Ich selbst habe mich für einen Krieger, einen Dieb, einen Heiler und einen Schwarzmagier entschieden. Dank den freien Charakteren gibt es keine Hintergrundgeschichten zu den Personen selbst, da man seine eigene Geschichte schreiben soll, wie in JRPGs üblich. Ein Levelsystem basierend auf Erfahrungspunkten entscheidet über die Fähigkeiten der Gruppe. So kann ein Magier erst ab einem bestimmten Level Zauber des jeweiligen Levels wirken, die allerdings begrenzt auf drei sind. Ausrüstung ist auf die jeweiligen Klassen begrenzt.

Wälder, Sümpfe und eine Wüste - an Gebieten mangelt es nicht. Genauso wenig an Gegnern. Maximal 9 Gegner können sich dem Team entgegenstellen. Dabei varieren die Gegner je nach Gebiet. Stärkere Gegner haben meist die gleichen Sprites bzw. Grafiken, allerdings in einer umgefärbten Fassung versehen mit einem anderen Namen. So kann man zum Beispiel see-spezifische Gegner in blauer Farbe im Wasser Dungeon antreffen. Mir hat es Spaß gemacht, die Monsterfibel zu vervollständigen. Es gibt sowohl Zufallskämpfe, die nach einer Zeit auf der Oberwelt auftreten bzw. in Dungeons, als auch gescriptete Kämpfe, wie ein starker Gegner vor einer Truhe mit kostbarem Inhalt. Durch die massigen "Random Encounter" muss man eigentlich im Spiel nicht explizit trainieren gehen. Persönlich habe ich am Anfang ein bisschen herumexperimentiert, da die HP und MP zufällig bei einem Levelaufstieg vergeben werden. Irgendwann erreicht man im Spiel jedoch den Punkt, an dem man sehr stark ist und die Kämpfe langweilig erscheinen. Ständig laufen einen Monster über den Weg, die einen kaum bzw. gar kein Schaden machen und man sie mit einem Hit weggeschnetzelt hat. Kämpfe gehen allgemein sehr zäh und langsam von statten. Ich hätte mir etwas mehr Tempo gewünscht. Ich hasse es allerdings auch wie die Pest, wenn man in frühere Gebiete zurück muss, weil man erst später einen Schlüssel bekommt. Aber das sei nur am Rand erwähnt.

Hübsche Gestaltung des Dorfes
Die oberflächliche Welt lädt zum Erkunden ein. Eine tiefere Geschichte erwartet einen jedoch nicht. Verschiedene Elemente, Elfen, Drachen, Meerjungfrauen und ein fliegendes Schloss mit Robotern. Man hat sich wohl bei vielen erfolgreichen Geschichten etwas abschauen wollen, welches allerdings nicht geglückt ist. Selbst der große Drachenkönig Bahamut verblasst und den Scherz im Elfendorf bezogen auf The Legend of Zelda fand ich persönlich doof. Durch epische, kleine Cutszenes wird eine schöne Atmosphäre geschaffen. Eine Gänsehaut stellte sich bei mir beim Entdecken des Luftschiffes ein. Das Luftschiff bietet allgemein eine gute Art zu reisen, welche mit einem wunderschönen Blickwinkel auf die Karte der Oberwelt belohnt wird. Landen kann man jedoch nur auf ebenen Gelände und nicht im Wald oder im Sumpf. Dadurch werden die anderen Fortbewegungsmittel nicht vernachlässigt. Mit dem Schiff geht es über das Meer und mit dem Kanu durch Flüsse, die ebenfalls neue Gegner bereithalten.

Wenn ich mir die NES Version anschaue, bin ich froh, dass ich noch rechtzeitig auf den Gameboy Advance gewechselt bin. Nicht, dass ich übermäßig auf der Weltkarte gespeichert hätte, den dies war in der NES Version nur mit einem Zelt möglich, ich bin auch froh über die Einführung der Phönixfeder und dem verbesserten Einkaufssystem. In den späteren Bonus-Dungeons mit verschiedenen Bossgegnern wäre ich ohne Phönixfeder aufgeschmissen gewesen.

Das 8-Bit Grafik Schema gefällt mir sehr gut und die Karte ist ganz nett gestaltet. Die Städte kann man klar voneinander unterscheiden und jede hat ihren eigenen Aufbau und Charme. Leider gibt es keine Veränderung, wenn man z.B. die Erde gereinigt hat. Jedeglich ein paar Einwohner danken einem, wenn man sie erneut anspricht. Die Musik ist nicht weiter aufdringlich und unterstreicht die Szenerie.


Fazit

Ein Spiel, welches die anfänglichen Probleme der Reihe deutlich macht durch sein zähes Kampfsystem. An sich ein 0815-JRPG, bei dem ich mich wundere, wie die Reihe so ein Erfolg mit einer solch rapiden Entwicklung werden konnte.